Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
EUROBONDS - Im Kampf gegen die Corona-Krise hat sich Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) gegen gemeinsame Schulden der Euro-Staaten ausgesprochen. "Wir sind alle entschlossen, in Europa eine Neuauflage der Staatsschuldenkrise, wo immer möglich, zu verhindern", sagte Altmaier. "Aber ich rate zu Vorsicht, wenn angeblich neue, geniale Konzepte präsentiert werden, die häufig genug Wiedergänger längst verworfener Konzepte sind." Die Diskussion um Euro-Bonds sei "eine Gespensterdebatte". (Handelsblatt S. 8/Börsen-Zeitung S. 7)
KURZARBEIT - Mehrere Wirtschaftsforschungsinstitute halten die Kurzarbeit für das entscheidende Instrument gegen einen drastischen Anstieg der Arbeitslosigkeit infolge der Corona-Krise. "Die Kurzarbeit ist ein wichtiges Auffangnetz gegen die Arbeitslosigkeit. Dieses Instrument hatte sich auch in der Finanzmarktkrise 2009 bewährt", sagte der Konjunkturchef vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Grömling. "Inwieweit die Arbeitslosigkeit in dieser Krise massiv ansteigt, hängt ganz zentral davon ab, ob es gelingen kann, mit der Unterstützung von Unternehmen, aber auch den gelockerten Regeln zur Kurzarbeit, Betriebe vor Pleiten zu bewahren und die Unternehmen dazu zu bewegen, ihre Beschäftigten zu halten", meinte auch der Direktor des arbeitnehmernahen Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Sebastian Dullien. (Funke Mediengruppe)
DESINFORMATION - In der Corona-Krise verbreiten sich Propaganda, Lügen und Falschmeldungen rasend schnell. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt, die Pandemie werde von einer "Infodemie" begleitet: dem Befall ganzer Länder mit medialen Erregern von Misstrauen und Verunsicherung. Da der Infektionsweg oft über Onlinenetzwerke und Chatgruppen verläuft, will die Bundesregierung soziale Medien strenger regulieren. "Das Vertrauen der Bürger beruht darauf, dass objektiv berichtet wird", sagte Innenstaatssekretär Markus Kerber. "Wir setzen alles daran, den Internetkonzernen klarzumachen, dass genügend Raum sein muss für vertrauenswürdige Informationen." Dafür werde es auch zusätzliche "Eingriffe des Staates" geben, kündigte Kerber an. (Handelsblatt S. 13)
ITALIEN - Der italienische Notenbankchef Ignazio Visco hofft, dass die Corona-Krise den Aufbau eines vereinten Europa vorantreibt: Alle hätten zu viel zu verlieren, wenn der Kontinent nicht zusammenrückt. Die EZB werde in dieser Notlage, falls nötig, noch mehr als jetzt tun, um Wirtschaft und Finanzmärkte zu stützen. (SZ S. 16)
WAHLTREND - Im aktuellen Insa-Meinungstrend für die Bild-Zeitung gewinnen CDU/CSU (33,5 Prozent) fünf Prozentpunkte hinzu. Das ist der beste Wert der Union seit der Bundestagswahl 2017 und der höchste Zuwachs, den die Union im Insa-Meinungstrend jemals in einer Woche erreicht hat. Die SPD (15 Prozent) gewinnt einen halben Punkt hinzu. Bündnis90/Die Grünen (20 Prozent) verlieren drei Punkte, die Linke (7 Prozent) verliert zweieinhalb Punkte. Die AfD (12 Prozent) muss einen Punkt abgeben. Die FDP bleibt bei 6,5 Prozent aus der Vorwoche. Sonstige Parteien kommen zusammen auf 6 Prozent (+ 1). (Bild-Zeitung)
ABSCHIEBUNGEN - Wegen der Ausbreitung des Coronavirus hat das Bundesinnenministerium sämtliche Abschiebungen in andere EU-Staaten gestoppt - und will auch keine Flüchtlinge aus anderen EU-Ländern mehr aufnehmen. Das bestätigte ein Sprecher: "Der Bundesinnenminister hat entschieden, dass Dublin-Überstellungen bis auf weiteres nicht mehr stattfinden." (SZ S. 5)
HAUPTVERSAMMLUNGEN - Auch in Deutschland könnte es bald Hauptversammlungen ohne Aktionäre geben. Das Bundeskabinett verabschiedete am Montag eine entsprechende Regelung, bereits am Mittwoch soll der Bundestag darüber entscheiden. Viele Firmen hatten darauf gedrängt. (Handelsblatt S. 20/Börsen-Zeitung S. 9)
- Alle Angaben ohne Gewähr.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/pi/jhe
(END) Dow Jones Newswires
March 24, 2020 01:18 ET (05:18 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.