BERLIN (Dow Jones)--Die Energiewirtschaft hat in einem eindringlichen Appell an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Einlösung ihrer Zusagen bei der Solar-Förderung aufgefordert. "Bitte machen Sie Ihren politischen Einfluss dahingehend geltend, dass das Gesetzgebungsverfahren zur Abschaffung des Solardeckels nunmehr umgehend eingeleitet und noch rechtzeitig vor der Sommerpause abgeschlossen wird", heißt es in dem öffentlichen Brief von 2.000 Unternehmen, den der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) und der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) initiiert hatten.
Angesichts der Corona-Krise müssten vermeidbare zusätzliche Härten für die Wirtschaft nun "unbedingt" verhindert werden. Die Bundesregierung hatte bereits im vergangenen Herbst in ihrem Klimapaket die Abschaffung des Solar-Deckels von 52 Gigawatt installierter Leistung und damit eine weitere Förderung von Neuanlagen beschlossen.
Merkel sagte laut dem Brief am 27. November vor dem Deutschen Bundestag: "Wir haben den Solardeckel jetzt aufgehoben." Geschehen sei jedoch nichts, "so dass es inzwischen zu ersten Behinderungen des Marktes kommt", warnen die Verfasser.
Der durch den Solardeckel ausgelöste Förderstopp wird nach Schätzungen von BSW und BDEW bereits während der parlamentarischen Sommerpause erreicht. Dies "würde die Nachfrage nach Solardächern weitgehend zum Erliegen bringen und die Umsetzung der Klimaziele ernsthaft gefährden", so die Versorger, Produzenten, Händler und Installateure. BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig betonte, die Solar- und Speicherwirtschaft dürfe "nicht länger durch den Solardeckel akut in ihrer Existenz und Arbeitsfähigkeit bedroht werden".
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March 24, 2020 05:11 ET (09:11 GMT)
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