In einer erwarteten Reaktion auf den massiven Absturz der Rohölpreise haben mit Shell und Total gestern zwei global führende Ölkonzerne per sofort ihre milliardenschweren Aktienrückkaufprogramme ausgesetzt und außerdem radikale Kostensenkungsmaßnahmen in Milliardenhöhe verkündet. Diese Maßnahmen wurden vom Markt bereits in den Wochen zuvor erkannt und in den Kursen weit vorweggenommen.
Die Royal Dutch Shell-Aktien stehen wegen ihrer sensationellen Dividendenrendite von fetten 14 Prozent deshalb hoch im Kurs bei Anlegern. Es ist zwar wahr, dass ein Ölpreis von 20-25 USD pro Barrel die Substanz auffrisst und entsprechend auch die Nachhaltigkeit der Aktie angezweifelt wird. Doch eben diese Skepsis führte zur rückblickend geradezu sensationellen Kaufchance von letzter Woche. Seitdem hat sich die Aktie vom Tief bei 9,87 Euro unglaubliche +40% abgesetzt.
Shell kürzt Investitionen massiv
Shell wird nun eine Reihe von Initiativen zur Erhöhung des freien Cashflows umsetzen, darunter die Kürzung der Investitionsausgaben für 2020 von 25 auf 20 Milliarden US-Dollar oder sogar weniger. Insgesamt sollen die Initiativen den Cashflow um massive 8 Milliarden US-Dollar entlasten, sodass weiterhin ein operative Vorsteuergewinn von 9 Milliarden US-Dollar möglich scheint.
Für die volle Dividendenzahlungsfähigkeit würde das nicht ganz reichen, weil diese um 15 Milliarden US-Dollar liegt. Deshalb steht rund eine Halbierung der Dividende, immer noch im Raum, spätestens falls sich der Ölpreis 2021 nicht deutlich erholen würde. Wobei Anleger aktuell noch nichts befürchten müssten, weil sich der Ölpreis noch deutlich erholen dürfte bis Mitte kommenden Jahres und die aktuelle Dividende sich auch aus den hohen Gewinnen aus 2019 bezahlen lässt. Insgesamt ...
Den vollständigen Artikel lesen ...