Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)--Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus sieht jetzt die Zeit des Handelns und der Solidarität gekommen, um Deutschland durch die Corona-Krise zu bringen. "Wenn wir in den nächsten Wochen zusammenhalten, gemeinsam kämpfen, solidarisch sind, bin ich überzeugt, dass unser Land nach Corona ein besseres sein wird", erklärte der CDU-Politiker im Bundestag vor der Abstimmung über beispiellose Rettungspakete zur Stabilisierung der Wirtschaft und zu Hilfen für die Bevölkerung.
Es sei unklar, ob alle Maßnahmen richtig seien und ob sie ausreichten. Aber jetzt müsse trotz aller Unsicherheit gehandelt werden. "Das Schlimmste, was man in Krise machen kann, ist, sich wegzuducken und jetzt nichts zu tun, zu warten, bis der Sturm vorüber geht", so Brinkhaus. Es gehe jetzt um politische Führung und den Mut, Entscheidungen zu treffen und auch Fehler zu machen. "Denn das ist besser als jetzt nichts zu tun. Und genau deswegen werden wir hier heute als Deutscher Bundestag ein einmaliges Paket verabschieden, weil jetzt die Zeit des Handelns ist", so Brinkhaus.
Man werde kämpfen um die Gesundheit der Menschen. "Wir werden kämpfen um unsere Arbeitsplätze, um unsere Wirtschaftsstrukturen. Ja, und wir werden auch kämpfen um den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft, dass er in der Krise auch erhalten bleibt. Und wir werden kämpfen um den Zusammenhalt, darüber müssen wir auch reden, in Europa, dass nicht jeder sein eigenes Ding macht."
Der Bundestag wird am Nachmittag über einen Nachtragshaushalt abstimmen, der 156 Milliarden Euro an neuen Schulden vorsieht, inklusive 50 Milliarden Euro an Soforthilfen für kleine Unternehmen und Solo-Selbstständige. Auch wird ein Rettungsschirm in der Höhe von bis zu 600 Milliarden Euro aufgelegt, der Garantien, Kredite und Rekapitalisierungsmaßnahmen vorsieht.
In der Opposition hat sich im Vorfeld breite Zustimmung zu den Vorhaben abgezeichnet.
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March 25, 2020 05:31 ET (09:31 GMT)
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