BERLIN (Dow Jones)--Bund und Logistikbranche wollen angesichts der Corona-Krise stärker gegen Lieferengpässe vorgehen. Dazu haben beide Seiten einen "Gütertransport-Pakt" geschlossen, kündigte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) in Berlin an. Die Vereinbarung mit den Fachverbänden soll "die Versorgungssicherheit garantieren". Dazu sei er auch mit den Verkehrsministern der Länder im Gespräch.
Teile des Pakts seien etwa die Aufhebung des Fahrverbots von Lkw an Sonn- und Feiertagen, das Aussetzen von Fristen für verpflichtende Weiterbildungsmaßnahmen oder gesonderte Spuren für den Güterverkehr. Auch soll es mehr Zeit geben für Fahrzeughalter, die ihre Hauptuntersuchung beim TÜV oder der Dekra wegen der Corona-Krise nicht pünktlich geschafft haben. "Wir werden kulant sein", versprach Scheuer, die Frist für die HU werde ausgeweitet.
Für Waren wie Treibstoffe, Medikamente und Lebensmittel dürfen die Lenk- und Ruhezeiten für die Kraftfahrer gelockert werden. Auch soll die Versorgung, Verpflegung und Hygiene an Rastanlagen, Autohöfen und Parkplätzen mit WCs sichergestellt werden. Viele Lkw-Fahrer würden sich in diesen Tagen in "Extremsituationen" befinden, sagte Scheuer. Dazu seien Logistikzentren und Mitglieder der Autobahn Tank & Rast GmbH gehalten, den Fahrern auch Möglichkeiten zum Ausruhen zu bieten. "Ich werde es nicht mehr akzeptieren, dass die Brummifahrer teilweise echt schlecht behandelt werden", betonte der CSU-Politiker.
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March 26, 2020 11:36 ET (15:36 GMT)
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