BERLIN (Dow Jones)--Die Handwerksbetriebe verzeichnen wegen der Corona-Krise Umsatzeinbrüche von mehr als 50 Prozent. Das zeigt eine Umfrage des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), deren Ergebnisse dem Handelsblatt vorliegen. Die Umsätze der Unternehmen seien im Durchschnitt um 53 Prozent zurückgegangen.
Gut drei von vier Handwerksbetrieben (77 Prozent) verzeichneten Umsatzrückgänge, 55 Prozent der Befragten klagten über stornierte Aufträge. Auch machte mehr als einem Drittel der diese Woche befragten knapp 4.900 Unternehmen fehlendes Personal Probleme, weil beispielsweise Beschäftigte wegen eigener Quarantäne oder fehlender Kinderbetreuung nicht zur Arbeit erscheinen können. 16 Prozent der Handwerker, vor allem solche mit eigenem Ladenlokal, mussten ihren Betrieb wegen behördlicher Vorgaben schließen.
"Die Corona-Krise hat das Handwerk mit voller Wucht und in der ganzen Breite getroffen", sagte ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer dem Handelsblatt. Ohne staatliche Überbrückungshilfen stünden zahlreiche Betriebe vor dem Aus - mit der Folge, dass über Jahre gewachsene Marktstrukturen wegbrechen. "Das wiederum würde die Grundversorgung mit handwerklichen Dienstleistungen und Produkten nach der Krise gefährden", warnte Wollseifer.
Am hilfreichsten bewerten die Unternehmen die von der Regierung angekündigten nicht zurückzahlbare Zuschüsse. Der zugesagte erleichtere Zugang zu Krediten stößt bei den Handwerkern auf weniger Gegenliebe. Vielfach fürchteten Handwerker, die Kredite nach der Überwindung der wirtschaftlichen Schwächephase nicht zurückzahlen zu können.
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March 27, 2020 04:21 ET (08:21 GMT)
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