
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)--Die deutschen Arbeitgeber fordern wegen der Corona-Krise eine Verschiebung der Umsetzung der europäischen Entsenderichtlinie in den Sommer 2021. Die deutsche Wirtschaft benötige in der aktuell schwierigen Situation keine weiteren Hürden. Der Bundesrat solle in seiner heutigen Sitzung die Bundesregierung auffordern, die nötigen Schritte für eine Verschiebung der Richtlinie der Europäischen Union (EU) in die Wege zu leiten.
"Die deutsche Wirtschaft, die Unternehmen und ihre Arbeitnehmer stehen durch die Corona-Krise vor existentiellen Herausforderungen. Das letzte, was die deutsche Wirtschaft nun braucht, sind weitere Regulierungsmaßnahmen und Einschränkungen", erklärte der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). Gerade jetzt dürfe die Arbeitnehmerfreizügigkeit auf dem Binnenmarkt nicht in Frage gestellt werden und Unternehmen dürften nicht noch mehr Steine in den Weg gelegt werden. Daher sei ein "Belastungsmoratorium" das Gebot der Stunde.
Mit der Neuregelung der EU-Entsenderichtlinie soll der Schutz für entsandte Arbeitnehmer gestärkt werden. Entsandte Arbeitnehmer sollen nicht mehr nur Anspruch auf den Mindestlohn, sondern auch auf den Tariflohn aus allgemeinverbindlichen Tarifverträgen haben. Auch sollen diese Arbeitnehmer aus dem Ausland künftig Weihnachts- und Urlaubsgeld sowie Schmutz- und Gefahrenzulagen erhalten.
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March 27, 2020 06:29 ET (10:29 GMT)
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