FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach seiner jüngsten Erholung vom Corona-Crash hat der deutsche Aktienmarkt am Freitag die 10 000-Punkte-Marke wieder aus dem Blick verloren. "Der Dax stoppt seine Zwischenerholung vorerst. Das war an dem nun erreichten Preisniveau zu erwarten", schrieb der Charttechnik-Experte Andreas Büchler von Index Radar.
Gegen Mittag sank der deutsche Leitindex um 1,91 Prozent auf 9810,32 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Werte gab um 2,90 Prozent auf 20 805,08 Zähler nach. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone verlor rund zweieinhalb Prozent.
Analyst David Madden von CMC Markets UK verwies auf die zuletzt eher etwas mangelhafte Koordination der europäischen Staaten bei der Bekämpfung der Virus-Pandemie. Das Fehlen einer starken gemeinsamen Front belaste die Aktienmärkte, so der Experte. Bislang gehen etwa jede zweite bestätigte Infektion sowie zwei Drittel aller damit verbundenen Todesfälle auf Europa zurück.
Der Dax steuert derweil auf ein Wochenplus von fast 10 Prozent zu. Seit dem Krisentief aus der Vorwoche beläuft sich die Erholung sogar auf annähernd 19 Prozent. Wegen der ungebrochenen Infektionswelle, die nach China und Europa nun immer stärker auch die USA erfasst, bleibt die Unsicherheit gleichwohl hoch. Wöchentliche US-Arbeitsmarktdaten hatten am Vortag gezeigt, dass die Pandemie dort bereits mit voller Wucht auf die Wirtschaft durchschlägt.
Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners merkte zudem an, dass es neue Nachrichten zu Hilfspaketen der Regierungen und Notenbanken nun erst einmal nicht geben werde und diese Gemengelage könnte dem einen oder anderen Börsianer doch aufs Gemüt schlagen.
Die Profiteure der Virus-Krise hatten am letzten Handelstag der Woche wieder die Nase vorn. So gewannen im SDax die Anteile von Drägerwerk rund 8 Prozent. Die Lübecker stellen Beatmungsgeräte und Schutzausrüstung her. Hier sieht das Unternehmen eine weltweit deutlich gesteigerte Nachfrage. Teamviewer hielten sich mit plus 0,3 Prozent immerhin unter den besten Werten im MDax.
Vorne im Dax fanden sich Werte defensiver Natur, wie jene des Versorgers Eon mit plus 2,3 Prozent. Auto- und Chipwerte waren dagegen auf der Verliererseite. Im Dax waren Continental mit minus 5,4 Prozent das Schlusslicht. Die Aktien der Norma Group hoben sich mit plus 9 Prozent nach einer positiven Analystenstimme positiv vom schwachen Sektorumfeld ab.
Weiter unter Druck geriet der Immobiliensektor . Experten befürchten, dass eine Rezession den Boom am Häusermarkt beenden könnte. So gaben denn auch Branchenwerte wie Vonovia , Aroundtown , Instone oder Deutsche Euroshop um teils mehr als 9 Prozent nach.
Nach einer Reihe von Jahresbilanzen in den vergangenen Tagen war am Freitag diesbezüglich kaum etwas zu erwarten. Allerdings nehmen immer mehr Konzerne ihre Ausblicke zurück und äußern sich zur Dividende. So will der Gabelstaplerhersteller Kion seinen Aktionären für 2019 so gut wie nichts ausschütten. Zusammen mit einer zurückgenommenen Unternehmensprognose und einem Produktionsstopp belastete dies die Aktien, sie verloren gut 6 Prozent. Die Anteile des Konkurrenten Jungheinrich sackten um fast 7 Prozent ab.
Der Medienkonzern ProSiebenSat.1 ändert Strategie und Unternehmensführung. Man werde das operative Geschäft wieder stärker auf den Unterhaltungssektor in der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) ausrichten, teilte der Konzern mit. Im Zuge dessen scheidet der bisherige Vorstandschef Max Conze aus dem Unternehmen aus. Finanzvorstand Rainer Beaujean übernimmt zusätzlich das Amt des Vorstandssprechers. Anleger reagierten erfreut; die ProSieben-Papiere zogen um fast 8 Prozent an./ajx/mis
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
DE0005439004, DE0007480204, DE0005550636, DE0006219934, DE0008469008, DE0008467416, DE0009653386, EU0009658145, DE000ENAG999, CH0043274395, DE000A1H8BV3, DE000KGX8881, DE000A1ML7J1, DE000PSM7770, LU1673108939, DE000A2NBX80, DE000A2YN900
Gegen Mittag sank der deutsche Leitindex um 1,91 Prozent auf 9810,32 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Werte gab um 2,90 Prozent auf 20 805,08 Zähler nach. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone verlor rund zweieinhalb Prozent.
Analyst David Madden von CMC Markets UK verwies auf die zuletzt eher etwas mangelhafte Koordination der europäischen Staaten bei der Bekämpfung der Virus-Pandemie. Das Fehlen einer starken gemeinsamen Front belaste die Aktienmärkte, so der Experte. Bislang gehen etwa jede zweite bestätigte Infektion sowie zwei Drittel aller damit verbundenen Todesfälle auf Europa zurück.
Der Dax steuert derweil auf ein Wochenplus von fast 10 Prozent zu. Seit dem Krisentief aus der Vorwoche beläuft sich die Erholung sogar auf annähernd 19 Prozent. Wegen der ungebrochenen Infektionswelle, die nach China und Europa nun immer stärker auch die USA erfasst, bleibt die Unsicherheit gleichwohl hoch. Wöchentliche US-Arbeitsmarktdaten hatten am Vortag gezeigt, dass die Pandemie dort bereits mit voller Wucht auf die Wirtschaft durchschlägt.
Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners merkte zudem an, dass es neue Nachrichten zu Hilfspaketen der Regierungen und Notenbanken nun erst einmal nicht geben werde und diese Gemengelage könnte dem einen oder anderen Börsianer doch aufs Gemüt schlagen.
Die Profiteure der Virus-Krise hatten am letzten Handelstag der Woche wieder die Nase vorn. So gewannen im SDax die Anteile von Drägerwerk rund 8 Prozent. Die Lübecker stellen Beatmungsgeräte und Schutzausrüstung her. Hier sieht das Unternehmen eine weltweit deutlich gesteigerte Nachfrage. Teamviewer hielten sich mit plus 0,3 Prozent immerhin unter den besten Werten im MDax.
Vorne im Dax fanden sich Werte defensiver Natur, wie jene des Versorgers Eon mit plus 2,3 Prozent. Auto- und Chipwerte waren dagegen auf der Verliererseite. Im Dax waren Continental mit minus 5,4 Prozent das Schlusslicht. Die Aktien der Norma Group hoben sich mit plus 9 Prozent nach einer positiven Analystenstimme positiv vom schwachen Sektorumfeld ab.
Weiter unter Druck geriet der Immobiliensektor . Experten befürchten, dass eine Rezession den Boom am Häusermarkt beenden könnte. So gaben denn auch Branchenwerte wie Vonovia , Aroundtown , Instone oder Deutsche Euroshop um teils mehr als 9 Prozent nach.
Nach einer Reihe von Jahresbilanzen in den vergangenen Tagen war am Freitag diesbezüglich kaum etwas zu erwarten. Allerdings nehmen immer mehr Konzerne ihre Ausblicke zurück und äußern sich zur Dividende. So will der Gabelstaplerhersteller Kion seinen Aktionären für 2019 so gut wie nichts ausschütten. Zusammen mit einer zurückgenommenen Unternehmensprognose und einem Produktionsstopp belastete dies die Aktien, sie verloren gut 6 Prozent. Die Anteile des Konkurrenten Jungheinrich sackten um fast 7 Prozent ab.
Der Medienkonzern ProSiebenSat.1 ändert Strategie und Unternehmensführung. Man werde das operative Geschäft wieder stärker auf den Unterhaltungssektor in der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) ausrichten, teilte der Konzern mit. Im Zuge dessen scheidet der bisherige Vorstandschef Max Conze aus dem Unternehmen aus. Finanzvorstand Rainer Beaujean übernimmt zusätzlich das Amt des Vorstandssprechers. Anleger reagierten erfreut; die ProSieben-Papiere zogen um fast 8 Prozent an./ajx/mis
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
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