Tendenzaussagen zur Wall Street sind derzeit schwierig. Der Volatilitätsindex bewegt sich auf historischen Höchstständen. Aktuell deutet der Aktienterminmarkt am Freitag auf eine sehr schwache Handelseröffnung am Kassamarkt hin. In den vergangenen Tagen hielt die Kasse aber kaum, was die Futures suggeriert hatten. Unter dem Strich verbuchte die Wall Street eine dreitägige Rally - einige Indizes wechselten schon wieder in den Bullenmarktmodus.
Doch nun steht das Wochenende vor der Tür und Anleger dürften im Vorfeld kaum zu einer Steigerung des Risikos und damit der Aktienpositionen bereit sein. Händler zeigen sich denn auch überrascht vom jüngsten Höhenflug der US-Börsen. Die USA entwickeln sich zum neuen Zentrum der Coronavirus-Pandemie mit Fallzahlen oberhalb jener aus China - zumindest was die offiziellen Angaben aus Peking betrifft. Von einem Scheitelpunkt sind die USA noch weit entfernt. Diese Entwicklung lade angesichts der jüngsten Rally geradezu zu Gewinnmitnahmen ein, heißt es im Handel.
"Wir wollen die Spitze der Ausbreitungskurve des Virus sehen, weil dann die Uhr für die Aufhebung der Beschränkungen zu laufen beginnt", bringt Investmentstratege James Athey von Aberdeen Standard Investments die Hoffnungen der Anleger auf den Punkt. Derzeit seien Investoren aber in Sorge über Ausmaß und Dauer der Rezession, heißt es weiter. Die Euphorie über das Stimuluspaket der Regierung und auch über die Geldflutung durch die US-Notenbank ebbt langsam ab. "Ist das wirklich ausreichend?", fragt Marktstratege Mike Bell von JP Morgan Asset Management stellvertretend für viele Anleger mit Blick auf die Wirtschaftshilfen.
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March 27, 2020 07:04 ET (11:04 GMT)
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