FRANKFURT (Dow Jones)--Der Chef des Medizintechnikkonzerns Drägerwerk, Stefan Dräger, mahnt rasche Klarheit bei der Verteilung der von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bestellten 10.000 Beatmungsgeräte an. "Die ersten sind jetzt fertig", sagte Dräger dem Spiegel. Unklar sei aber immer noch die Verteilung, und deswegen würden viele Kliniken sich direkt an Drägerwerk wenden. Es gehe nun um eine bestmögliche Verteilung der Ressourcen. So müssten Zentren, die ARDS-Patienten, also jene mit akutem Lungenversagen, behandeln können, bevorzugt werden, auch um zu verhindern, dass nicht Krankenhäuser "eine Superausrüstung für wenig Geld bekommen, mit der sie gar nicht umgehen können".
Von der Idee, dass Automobilzulieferer und andere Firmen Komponenten für Beatmungsgeräte herstellen, hält Dräger nichts. Er habe dazu Gespräche etwa mit Daimler geführt. "Die möchten auch helfen", sagte Dräger und erklärte weiter, "aber so einfach ist es leider nicht. Wir können ja auch keine Autos bauen." Stattdessen sieht er Potenzial darin, Beatmungsgeräte aus dem Rettungsdienst oder aus der Anästhesie zu verwenden.
Das Unternehmen hat im Zuge der Coronakrise auch seine Produktion von Atemschutzmasken verdoppelt. "Mehr geht nicht", sagte Dräger. Um den Mangel an Masken künftig zu beheben, müsse Deutschland "ein intelligentes System" entwickeln, um "eine bestimmte Menge Masken zu lagern", sagte Dräger. Masken, die sich dem Verfallsdatum näherten, müssten dann nach und nach aus dem Lagersystem geholt und verkauft werden.
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March 27, 2020 11:00 ET (15:00 GMT)
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