
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Gesundheitsministerium wundert sich über Merkels Aussage zu Corona-Beschränkung
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat mit einer Aussage zur Rücknahme der Beschränkungen infolge der Corona-Krise für Verwunderung in der eigenen Regierung gesorgt. Merkel hatte gesagt, dass sich die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland derzeit alle vier bis fünf Tage verdoppele - dass sich dieses Tempo aber "in Richtung von zehn Tagen" bewegen müsse, ehe über die Aufhebung von Beschränkungen zum Schutz vor Corona gesprochen werden könne. Das Bundesgesundheitsministerium zeigte sich darüber überrascht: "Woher die Zahl mit den zehn Tagen kommt, auf die die Kanzlerin rekurriert, weiß ich nicht", sagte ein Sprecher.
BDI fordert wegen Corona-Krise weitere steuerliche Entlastungen
Die deutsche Industrie fordert wegen der Corona-Krise weitere steuerliche Entlastungen für Unternehmen, um die Liquidität der Firmen zu verbessern. Die von der Bundesregierung bereits verabschiedeten steuerlichen Sofortmaßnahmen seien "unverzichtbare erste Reaktionen" auf die Effekte der Corona-Epidemie. Allerdings seien weitere steuerliche Anpassungen notwendig, um den weiteren Bestand von Unternehmen nachhaltig zu sichern, erklärte Joachim Lang, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands er Deutschen Industrie.
DIHK-Umfrage: Fast jedes fünfte Unternehmen fürchtet Insolvenz
Die Zahl der von der Corona-Krise hart getroffenen Unternehmen hat sich nach einer Erhebung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) innerhalb von drei Wochen fast verdoppelt, und fast jedes fünfte Unternehmen sieht sich inzwischen akut von der Insolvenz bedroht. In der aktuellen DIHK-Blitzumfrage unter bundesweit 15.000 Betrieben erwarteten mehr als 80 Prozent, dass sie dieses Jahr mit einem deutlichen Umsatzminus abschließen werden, teilte die Kammerorganisation mit.
Bundesrat sieht Korrekturbedarf an geplanter Grundrente
Der Bundesrat sieht noch einigen Korrekturbedarf an der von der Bundesregierung geplanten Grundrente. In einer bei ihrer Plenartagung in Berlin beschlossenen Stellungnahme forderte die Länderkammer vor allem Anpassungen zugunsten der Neurentnerinnen und Neurentner. Die im Entwurf vorgeschlagene Regelung führe dazu, dass diese in den ersten Jahren des Rentenlebens größtenteils keinen Anspruch auf Grundrente haben würden. Um dies zu verhindern, dürften für sie nicht die Einkommensverhältnisse der vorvergangenen Jahre maßgeblich sein.
Heil will gesetzliches Rentenniveau bei 48 Prozent halten
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will in diesem Jahr eine Rentenreform für die Zeit nach 2025 vorlegen und favorisiert dabei, das gesetzliche Rentenniveau bei mindestens 48 Prozent zu halten. Das erklärte der SPD-Politiker. Zuvor hatte die von der Bundesregierung eingesetzte Rentenkommission Vorschläge unterbreitet, die auch geringere Altersbezüge als Option vorsahen.
BDEW: Corona-Hilfspaket bringt Versorger in Bedrängnis
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) sieht in dem gerade verabschiedeten Corona-Hilfspaket massive Risiken. Das darin enthaltene Zahlungsmoratorium für Stromkunden sei zwar richtig, könne aber dazu führen, dass Versorger selbst in finanzielle Schieflage geraten, erklärte der Verband am Freitag.
TÜV-Fristen werden wegen Corona verlängert
Wegen der Corona-Krise bekommen Autofahrer mit ablaufenden TÜV-Plaketten Aufschub. Zur Erneuerung der Plakette erhalten Autobesitzer während der Pandemie zwei Monate mehr Zeit, sagte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) am Freitag in einer Live-Sendung der "Bild"-Zeitung. Die Bundesregierung habe entschieden, dass betroffene Bürger "nicht fahrlässig" handeln, wenn sie nun den TÜV nicht sofort erneuern.
Bundeswehr bereitet sich auf Corona-Einsatz mit 15.000 Soldaten vor
Die Bundeswehr bereitet sich auf einen umfassenden Unterstützungseinsatz in Deutschland wegen der Corona-Pandemie vor. Es gehe um "die Aufstellung eines Kontingents zur Hilfeleistung", sagte ein Sprecher des Kommandos Streitkräftebasis am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. "Das Personal kommt dabei aus den verschiedenen Organisationsbereichen der Teilstreitkräfte."
Staatsbeteiligung auch an kleineren Unternehmen möglich - Magazin
Angesichts der Corona-Krise sollen laut einem Medienbericht staatliche Beteiligungen auch an Kleinunternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten möglich sein. Das berichtet das Nachrichtenmagazin Spiegel unter Berufung auf Abgeordnete von Union und SPD. Dazu sollten die Bundesländer eigene Beteiligungsfonds auflegen.
Deutsche Brauer fürchten wegen Corona Pleitewelle
Deutschlands Bierbrauern droht wegen der Corona-Krise eine Pleitewelle. Die mittelständisch geprägte Brauwirtschaft sei "massiv betroffen" von der Pandemie, sagte Holger Eichele, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes (DBB), zur Bild-Zeitung.
Coronavirus: Fast tausend Tote in Italien binnen 24 Stunden
In Italien sind binnen 24 Stunden fast tausend Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Die Zahl der Todesopfer sei seit Donnerstagabend um 969 gestiegen, teilte der Zivilschutz am Freitagabend mit. Insgesamt seien bisher 9.134 Menschen nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben.
Italien rechnet mit Corona-Höhepunkt in kommenden Tagen
In Italien könnte in den kommenden Tagen der Höhepunkt der Corona-Pandemie erreicht werden. Es gebe Hinweise darauf, dass dieser Punkt kurz bevorstehe, sagte der Direktor von Italiens Oberstem Gesundheitsinstitut ISS, Silvio Brusaferro. "Wir haben den Höhepunkt noch nicht erreicht, wir haben ihn nicht überschritten", betonte Brusaferro. Es gebe aber "Zeichen einer Verlangsamung" der Coronavirus-Pandemie, "die uns glauben lässt, dass wir nah daran sind, dass wir den Höhepunkt in den kommenden Tagen erreichen können".
Italiens Presse kritisiert nach EU-Gipfel das "hässliche Europa"
Die gescheiterte Einigung des EU-Gipfels zur Corona-Krise auf Hilfszusagen für finanziell schwächere Länder hat in Italien massive Kritik ausgelöst. Die normalerweise pro-europäische Zeitung La Repubblica sprach auf ihrer Titelseite von einem "hässlichen Europa". "Wenn sich die EU nicht einigen kann, ist das europäische Projekt am Ende", warnte der Corriere della Sera.
Frankreich verlängert Ausgangssperre bis zum 15. April
Wegen der Coronavirus-Pandemie verlängert Frankreich die Ausgangssperre bis zum 15. April. Das kündigte Premierminister Edouard Philippe am Freitag in Paris an. Sie war bisher bis zum 31. März befristet. "Wir stehen noch am Anfang der epidemischen Welle", sagte der Premier.
Auch britischer Gesundheitsminister positiv auf Coronavirus getestet
Nach dem britischen Premierminister Boris Johnson hat auch Gesundheitsminister Matt Hancock bekannt gegeben, dass er sich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert hat. "Ich bin positiv getestet worden. Glücklicherweise sind die Symptome leicht und ich arbeite von zu Hause aus", schrieb Hancock im Kurzmitteilungsdienst Twitter.
Basel-Aufsichtsgremium verschiebt Einführung von Basel 3
Die für die Beaufsichtigung des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht zuständigen Chefs von Zentralbanken und nationalen Aufsichtsbehörden (GHOS) haben sich wegen der Corona-Krise darauf geeinigt, die Umsetzung einiger Bankregulierungsvorhaben um ein Jahr zu verschieben. Laut einer Mitteilung müssen die Institute den im Dezember 2017 beschlossenen Eigenkapitalstandard Basel 3 nun erst am 1. Januar 2023 (bisher: 2022) umsetzen.
New Orleans entwickelt sich zu weiterem Coronavirus-Epizentrum in den USA
Die für Jazz und Nachtleben berühmte US-Stadt New Orleans entwickelt sich zu einem weiteren Epizentrum der Coronavirus-Pandemiein den USA. In der Stadt im Südstaat Louisiana wurden bereits rund 1.000 Infektionen und mehr als 45 Tote bestätigt. Im gesamten Bundesstaat Louisiana gibt es mehr als 2.300 Infektionsfälle und mehr als 80 Tote. Bei der Ausbreitung dürften die Faschingsfeiern des Mardi Gras eine wichtige Rolle gespielt haben.
Zahl der Coronavirus-Infektionen auf US-Flugzeugträger steigt
Die Zahl der Coronavirus-Infektionen auf dem US-Flugzeugträger "USS Theodore Roosevelt" steigt. "Es wurden zusätzliche positive Covid-19-Fälle festgestellt", erklärte US-Admiral Mike Gilday zu dem Flugzeugträger, der derzeit im Hafen der Pazifikinsel Guam liegt. Das Wall Street Journal berichtete von "mindestens 23" bestätigten Fällen.
Stimmung der US-Verbraucher bricht im März ein
Die Stimmung der US-Verbraucher ist im März wegen der Virusepidemie abgestürzt. Der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung in den USA fiel bei der Umfrage am Monatsende auf 89,1 von 101,0 Ende Februar. Das ist der viertstärkste Rückgang seit fast 50 Jahren. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 90,0 erwartet. Bei der ersten Umfrage Mitte des Monats lag er bei 95,9.
Konsum der US-Haushalte im Februar moderat gestiegen
Die Ausgaben der US-Verbraucher sind im Februar moderat gestiegen, bevor im März die Epidemie in den USA ihre volle Wucht entfaltet hat. Verglichen mit dem Vormonat stiegen die Ausgaben um 0,2 Prozent, wie das US-Handelsministerium mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem Plus von 0,2 Prozent gerechnet. Für Januar wurde das Plus von 0,2 Prozent bestätigt.
Bank of Canada senkt Leitzins um 50 Basispunkte
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March 27, 2020 14:00 ET (18:00 GMT)
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