FRANKFURT (Dow Jones)--Die Finanzaufsicht hat laut einem Zeitungsbericht im Zuge der Corona-Krise die Überwachung der Liquidität von Banken verschärft. Die größten, systemrelevanten Institute der Eurozone müssen der bei der Europäischen Zentralbank (EZB) angesiedelten Bankenaufsicht derzeit täglich in Telefonkonferenzen ihre Liquiditätskennziffern sowie ihre internen Planungen zur Steuerung der flüssigen Mittel durchgeben, wie mehrere mit dem Thema vertraute Personen dem Handelsblatt sagten. Eine zweite Gruppe an etwas kleineren Banken müsse gegenüber den Kontrolleuren ein bis zwei Mal pro Woche Rechenschaft ablegen. Die EZB-Bankenaufsicht wollte sich dazu nicht äußern.
Im Vergleich zur Finanzkrise 2008 haben die Banken heute dickere Liquiditätspuffer. Bisher ist es nach Informationen des Handelsblatts auch bei keiner europäischen Großbank zu Engpässen gekommen. Doch die Anspannung ist bei allen Beteiligten groß. "In Zeiten wie diesen kann man nicht ausschließen, dass sich von einem Tag auf den anderen sehr viel ändert", sagte eine mit den Diskussionen vertraute Person.
Eine wichtige Rolle bei der Liquiditätssteuerung von Finanzinstituten spielt der Interbankenmarkt. Dort leihen und verleihen sich nicht nur Finanzinstitute gegenseitig Liquidität, sondern auch Geldmarktfonds, Asset Manager, Unternehmen und Staaten. Weil alle Beteiligten wegen der Corona-Krise derzeit Liquidität horten, ist es für Banken aktuell schwierig, für mehr als einen Monat Geld aufzunehmen. Die Institute greifen deshalb laut EZB verstärkt auf Liquiditätshilfen der EZB zurück.
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March 30, 2020 02:41 ET (06:41 GMT)
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