Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Trump geht nicht mehr von Abflauen der Pandemie in den USA bis Ostern aus
Noch vor Kurzem sprach Donald Trump von vollen Kirchen zu Ostern - nun hat der US-Präsident seine Vorhersagen stark revidiert und erwartet kein rasches Abflauen der Pandemie in seinem Land mehr. Anfang Juni würden sich die USA auf dem Weg hinaus aus der Krise befinden, sagte Trump. Die Vereinigten Staaten hatten sich zuletzt innerhalb kurzer Zeit zum neuen weltweiten Hauptzentrum der Pandemie entwickelt. Die Zahl der verzeichneten Corona-Infektionsfälle in den USA stieg nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität weiter deutlich an und erreichte rund 142.350.
Ifo: Kurzarbeit in der Industrie steigt drastisch
Die Kurzarbeit in der deutschen Industrie wird nach Aussage des Ifo-Instituts bald drastisch steigen. 25,6 Prozent aller Firmen erwarten für die kommenden drei Monaten Kurzarbeit, wie das Ifo-Institut im Ergebnis seiner jüngsten Konjunkturumfrage berichtet. Das ist der höchste Stand seit 2010. Vor drei Monaten waren es erst 15,3 Prozent. Das Überdurchschnittlich betroffen sind die Schlüsselbranchen Automobile (41 Prozent), Maschinenbau (33 Prozent) und Elektro (32 Prozent).
Sachsens Jahresinflation sinkt auf 1,6 Prozent
Die jährliche Inflation in Sachsen ist aufgrund der niedrigeren Eneriepreise im März spürbar gesunken. Wie das Statistische Landesamt berichtete, sank die Inflationsrate auf 1,6 von 2,0 Prozent im Vormonat. Die Preise von Heizöl gaben um 13,9 Prozent und die von Kraftstoffen um 3,4 Prozent nach. Die Preise von Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränke stiegen allerdings um 3,9 Prozent. Ohne den Einfluss der Energiepreise läge der jährliche Preisanstieg bei 2,0 Prozent.
Intensivmediziner fordern bundesweite Verteilung von Patienten
Intensivmediziner haben sich für eine bundesweit zentrale Verteilung von Covid-19-Patienten auf die Kliniken des Landes ausgesprochen. Sollte in "zwei bis vier Wochen" der Höhepunkt der Infektionszahlen erreicht sein, würden die Kliniken in einigen Regionen über ihre Belastungsgrenze kommen, sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Uwe Janssens, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Italien meldet 756 weitere Corona-Todesfälle binnen 24 Stunden
Italien hat 756 weitere Corona-Tote innerhalb von 24 Stunden gemeldet. Die Zahl der Todesopfer durch die Lungenkrankheit Covid-19 stieg damit auf 10.779, wie der italienische Zivilschutz mitteilte. Hoffnung gibt allerdings die Infektionsrate, die sich weiter verlangsamte. Der tägliche Anstieg der Neuinfektionen fiel auf 5,6 Prozent - den niedrigsten Stand seit dem ersten italienischen Todesfall am 21. Februar. Seit Samstag registrierten die Behörden 5.217 neue Ansteckungen.
Zahl der Corona-Toten in Frankreich auf mehr als 2.600 gestiegen
In Frankreich sind inzwischen mehr als 2.600 mit dem neuartigen Coronavirus infizierte Menschen gestorben. Innerhalb von 24 Stunden seien 292 weitere Todesopfer verzeichnet worden, teilte der Generaldirektor im Gesundheitsministerium, Jérôme Salomon, mit. Insgesamt seien somit 2.606 Menschen an der von dem Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 gestorben.
Australien kündigt Lohnhilfen von 130 Milliarden Dollar an
Die australische Regierung hat einen Wirtschaftsstimulus in Höhe von 130 Milliarden Australischen Dollar (71,9 Milliarden Euro) über eine Lohnsubvention angekündigt, mit dem die Arbeitnehmer inmitten des durch die Coronavirus-Pandemie verursachten Abschwungs weiter beschäftigt bleiben sollen. Die Maßnahme der Regierung wird den Unternehmen Lohnsubventionen von bis zu 1.500 Dollar innerhalb von zwei Wochen gewähren.
Singapurs Zentralbank lockert Geldpolitik
Die Zentralbank Singapurs hat ihre Geldpolitik unter Hinweis auf die durch die Covid-19-Pandemie verursachten Schäden für die Wirtschaft gelockert. Wie die Notenbank mitteilte, strebt sie von nun an eine Aufwertungsrate von 0 Prozent für das Wechselkursband des Singapur-Dollar an, wobei die Breite des Wechselkursbandes nicht verändert wird. Im Gegensatz zu vielen anderen Notenbanken ist das Hauptinstrument der Notenbank Singapurs nicht der Leitzins, sondern der Wechselkurs.
Stichwahlen in Bayern: SPD verliert ihre Hochburg Nürnberg an die CSU
Die SPD hat ihre traditionelle Hochburg Nürnberg an die CSU verloren. In der Stichwahl um das Oberbürgermeisteramt in der zweitgrößten Stadt Bayerns setzte sich CSU-Kandidat Marcus König gegen SPD-Bewerber Thorsten Brehm durch. In München bleibt Amtsinhaber Dieter Reiter von der SPD hingegen im Amt. Er lag nach Auszählung von etwa zwei Dritteln der Stimmzettel deutlich vor CSU-Bewerberin Kristina Frank.
Polnische Opposition ruft zum Boykott der Präsidentschaftswahl im Mai auf
Polens liberale Opposition hat die Wähler zum Boykott der Präsidentschaftswahl am 10. Mai aufgerufen, die die regierenden Konservativen trotz der Coronavirus-Pandemie weiterhin abhalten wollen. "Lasst uns diese Wahlen boykottieren, euer Leben ist das Wichtigste", sagte die liberale Präsidentschaftskandidatin Malgorzata Kidawa-Blonska vor Journalisten in Warschau.
Moskau verschärft Ausgangsbeschränkungen für Einwohner der russischen Hauptstadt
Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus wird das öffentliche Leben in Moskau weiter eingeschränkt. Wie der Bürgermeister der russischen Hauptstadt, Sergej Sobjanin, mitteilte, dürfen alle Einwohner ab Montag ihre Wohnungen nur noch zur Arbeit in systemrelevanten Branchen, in medizinischen Notfällen und zum Einkauf in Apotheken und Supermärkten verlassen. Bislang waren davon nur Moskauer über 65 Jahre betroffen.
Israelische Liste Blau-Weiß von Gantz spaltet sich auf
Nach der Einigung mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu auf eine Einheitsregierung hat sich die Liste Blau-Weiß seines früheren Rivalen Benny Gantz aufgespalten. Wie der zuständige Parlamentsausschuss am Sonntag mitteilte, behalten die Anhänger von Gantz den Namen Blau-Weiß. Die Abspaltung werde nun als Yesh Atid Telem geführt. Die neue Gruppierung wirft Gantz vor, vor dem konservativen Likud von Netanjahu kapituliert zu haben. Sie kündigte an, die neue Regierung aufmerksam zu beobachten.
Finanzaufsicht kontrolliert täglich Liquidität von Großbanken - Zeitung
Die Finanzaufsicht hat laut einem Zeitungsbericht im Zuge der Corona-Krise die Überwachung der Liquidität von Banken verschärft. Die größten, systemrelevanten Institute der Eurozone müssen der bei der Europäischen Zentralbank (EZB) angesiedelten Bankenaufsicht derzeit täglich in Telefonkonferenzen ihre Liquiditätskennziffern sowie ihre internen Planungen zur Steuerung der flüssigen Mittel durchgeben, wie mehrere mit dem Thema vertraute Personen dem Handelsblatt sagten.
Chinas Zentralbank kürzt siebentägigen Repo-Satz
Die chinesische Notenbank hat einen wichtigen Zinssatz im Interbankenmarkt des Landes gesenkt, um die Erholung der Wirtschaft von den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie zu unterstützen. Wie die People's Bank of China (PBoC) mitteilte, hat sie den siebentätigten Reverse-Repo-Satz auf 2,2 von 2,4 Prozent gesenkt. Dieser Zinssatz war bereits am 3. Februar gesenkt worden.
Südkorea plant neues Stimulus-Paket
Südkorea nimmt noch mehr Geld für die Bekämpfung der Corona-Krise in die Hand. Präsident Moon Jae-in kündigte ein weiteres Stimulierungspaket an. Die Regierung werde einen zweiten Nachtragshaushalt vorlegen, der bereits im April nach den Parlamentswahlen verabschiedet werden soll, wie Moon nach einer Krisensitzung mit seinen Stellvertretern mitteilte. Erst vor einem Monat hatte das Parlament einen Nachtragshaushalt genehmigt.
Nordkoreas Medien: Besonders großer Raketenwerfer bei jüngstem Test eingesetzt
Nordkorea hat nach Angaben seiner Staatsmedien bei seinem jüngsten Raketentest einen besonders großen Raketenwerfer eingesetzt. Der Test des "super-großen" Mehrfach-Raketenwerfers sei erfolgreich verlaufen, hieß es in den Berichten vom Montag. Von der nordkoreanischen Zeitung "Rodong Sinmun" veröffentlichte Bilder zeigten Raketen, die von einer Rampe mit sechs Abschussröhren hochschießen und anscheinend ein Ziel auf einer Insel treffen.
DJG/DJN/AFP/apo
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March 30, 2020 03:00 ET (07:00 GMT)
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