Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
SVR: Corona-Pandemie führt zu Rezession in Deutschland
Die deutschen Wirtschaftsweisen erwarten infolge der Corona-Epidemie eine Rezession in Deutschland. "Die Ausbreitung des Coronavirus hat die beginnende konjunkturelle Erholung gestoppt. Die deutsche Volkswirtschaft wird im Jahr 2020 deutlich schrumpfen", erklärten die Ökonomen in einem Sondergutachten. In einem Basisszenario von drei berechneten Varianten veranschlagen sie für 2020 einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes um 2,8 Prozent. "Im Jahr 2021 könnte das BIP um 3,7 Prozent steigen", erklärten die Wirtschaftsweisen.
BA: Arbeitskräftenachfrage im März auch ohne Corona rückläufig
Die Arbeitskräftenachfrage in Deutschland ist im März nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit weiter rückläufig gewesen. BA-X-Stellenindex fiel auf 113 (Februar: 116) Punkte und lag um 20 (17) Punkte unter dem Niveau des Vorjahresmonats. "In dieser Entwicklung sind allerdings die Auswirkungen der Corona-Krise und der damit einhergehenden wirtschaftlichen Einschränkungen noch nicht enthalten", teilte die BA mit.
Rekordeinbruch der Euroraum-Wirtschaftsstimmung wegen Pandemie
Die Coronavirus-Pandemie hat in der Eurozone zu einem dramatischen Rückgang der Wirtschaftsstimmung geführt. Der von der Europäischen Kommission veröffentlichte Sammelindex zur Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung erlitt im März einen Rekordeinbruch auf 94,5 Punkte von 103,4 im Vormonat. Es ist der stärkste Rückgang seit Beginn der Datenreihe im Jahr 1985. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Rückgang auf 93,0 Zähler gerechnet.
Eurozone-Geschäftsklima sinkt im März kräftig
Das Geschäftsklima in der Eurozone hat sich im März im Vergleich zum Vormonat stark eingetrübt. Wie die Europäische Kommission berichtete, fiel der entsprechende Index auf minus 0,28 Punkte von minus 0,06 Punkte im Februar.
EZB teilt bei täglichem Dollar-Tender 6,650 Milliarden zu
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bei ihrem täglichen Dollar-Tender mit einer Laufzeit von sieben Tagen 6,650 Milliarden US-Dollar an 13 Banken zugeteilt. Am Vortag hatten 8 Banken eine Summe von 2,165 Milliarden nachgefragt und erhalten. Der Tender hat wie am Vortag einen Festzinssatz von 0,32 Prozent.
Rabobank: Bundesbank dürfte Ankäufe auf Kurzläufer lenken
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Mindestrestlaufzeit von Anleihen, die die Zentralbanken des Eurosystems im Rahmen des neuen PEPP-Kaufprogramms erwerben dürfen, von einem Jahr auf 70 Tage gesenkt. Das hat das Universum ankaufbarer deutscher Staatspapiere gegenüber den Regeln des APP-Programms nach Berechnungen der Rabobank um über 10 Prozent bzw. 118 Milliarden Euro erweitert.
Weltärzteverband sieht kein rasches Hochfahren der deutschen Wirtschaft
Der Präsident des Weltärzteverbands, Frank Ulrich Montgomery, hat in einem Gespräch mit der Bild-Zeitung die Erwartungen auf ein rasches Wiederhochfahren der Wirtschaft gedämpft. "Meine Position ist klar: Wir dürfen erst wieder die Kontaktschleusen öffnen, wenn wir sicher sind, dass es dadurch nicht zu einem Anstieg der Todeszahlen kommt." Nach seinen Worten muss sich zunächst die Spanne, innerhalb derer sich die Zahl der Neuinfektionen verdoppelt, auf 14 Tage erhöhen. Im Bundeskanzleramt war zuletzt von zehn Tagen die Rede.
Weltweit jetzt mehr als 700.000 Infektionen mit Coronavirus gemeldet
Weltweit ist die Zahl der Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus auf mehr als 700.000 gestiegen. Bis Montagmorgen wurden nach einer auf amtlichen Angaben basierenden Zählung der Nachrichtenagentur AFP mehr als 715.200 Infektionen gemeldet, betroffen sind 183 Länder und Gebiete. Die Zahl der Todesopfer weltweit liegt bei mehr als 33.500.
Bundesländer melden sinkende Jahresinflation im März
In einer Reihe von Bundesländern ist die jährliche Inflation aufgrund der niedrigeren Eneriepreise im März spürbar gesunken. So ging sie zum Beispiel in Bayern von 1,7 auf 1,2 Prozent zurück, wie das Statistische Landesamt berichtete. In Sachsen sanken die Preise für Heizöl um 13,9 Prozent und die Preise für Kraftstoffe um 3,4 Prozent. Die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke stiegen allerdings um 3,9 Prozent. "Der Preisindex für den März 2020 ist noch weitestgehend unbeeinflusst von der Corona-Pandemie", erklärten die Statistiker aus Sachsen.
Inflation in Spanien lässt im März deutlich nach
Der Inflationsdruck in Spanien hat im März deutlich nachgelassen. Nach Angaben der Statistikbehörde INE stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) nur noch mit einer Jahresrate von 0,2 Prozent. Im Februar hatte der Wert 0,9 Prozent betragen. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten für März mit einem Rückgang auf 0,4 Prozent gerechnet.
Söder: Corona-Maßnahmen werden in Bayern bis zum 19. April verlängert
Bayern verlängert die Ausgangsbeschränkungen zur Verlangsamung der Corona-Pandemie bis zum 19. April, will diese aber nicht verschärfen. Das kündigte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder an. Die Kurve der Infektionen flache zwar etwas ab, aber dennoch seien Gespräche über einen Exit aus den Kontaktsperren verfrüht.
Kanzleramtschef: Medizinische Versorgungssituation bestimmt Maßnahmendauer
Die Bundesregierung macht die Dauer des Kontaktverbots von der Aufnahmefähigkeit der Intensivmedizin abhängig. "Der essentiellste Maßstab ist, dass jeder, der ernst krank ist und eine stationäre Versorgung braucht, die auch gut bekommt", sagte Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) am Sonntag im ZDF. An diesem Mittwoch werde sich die Bundesregierung nochmals mit den Ministerpräsidenten austauschen.
CDU-Präsidium gegen Diskussion zur Beendigung der Corona-Maßnahmen - Kreise
Die Spitzen der CDU warnen davor, bereits jetzt über die Beendigung der Ausgangsbeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu diskutieren. Das verlautete aus Kreisen der CDU-Präsidiumssitzung, die digital abgehalten wurde. Das Präsidium war sich einig, dass man noch nicht da sei, wo man hin wolle. "Erst wenn die 'Verdopplungszeit' der Infizierten bei zehn Tagen sei, wäre man auf dem richtigen Weg", sagte eine Person, die mit der Diskussion in der Sitzung vertraut ist.
84 Prozent der Maschinenbauer wegen Corona-Krise beeinträchtigt
Der Maschinenbau leidet zunehmend unter den Folgen der Corona-Pandemie. Innerhalb von zwei Wochen ist der Anteil der Unternehmen, deren Betriebsablauf beeinträchtigt ist, von 60 auf 84 Prozent gestiegen. Das geht aus einer erneuten Umfrage des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) unter 965 Mitgliedsfirmen hervor. Fast jeder zweite betroffene Betrieb (45 Prozent) leidet unter "gravierenden" oder "merklichen" Störungen entlang der Lieferketten. Lediglich 5 Prozent blieben bisher verschont.
Marburger Bund: Produktion von Schutzkleidung in Deutschland hochfahren
Die Ärztevereinigung Marburger Bund hat angesichts des Kampfes gegen das Coronavirus den Aufbau einer eigenen Produktion für die dringend benötigte Schutzkleidung gefordert und auch Beschlagnahmungen nicht ausgeschlossen. "Die einzige Lösung ist, dass wir in Deutschland selber produzieren", erklärte Vorsitzende Susanne Johna im SWR2-Radiointerview. Kliniken, Pflegedienste, und niedergelassene Ärzte benötigten jetzt die Unterstützung der Industrie. "Wir brauchen hier unkonventionelle Lösungen."
Berliner Corona-Klinik soll im April oder Mai eröffnen
Die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) rechnet mit der Eröffnung der neu errichteten Corona-Klinik für bis zu tausend Patienten im April oder Mai. Die Vorbereitungen liefen "ganz gut", sagte Kalayci im Rundfunk Berlin-Brandenburg. Sie denke, "dass wir April, Mai dann auch starten können". Kalayci wies darauf hin, dass die Lage in der Hauptstadt derzeit "noch bewältigbar" sei.
DGB forderte wegen Corona bessere Bezahlung und allgemeine Tarifbindung
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat eine bessere Bezahlung für all jene Berufsgruppen gefordert, die angesichts der derzeitigen Corona-Pandemie besonders im Fokus stehen. Die Bundesregierung sei nun gefordert, die Tarifverträge für allgemeinverbindlich zu erklären, forderte DGB-Chef Reiner Hoffmann.
Kreditwirtschaft wird Limit für kontaktlose Zahlung auf 50 Euro erhöhen
Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) will das Limit für kontaktlose Zahlungen erhöhen und damit den Einsatz der hygienischen Bezahlmethode erweitern. Die kontaktlose Kartenzahlung für Kunden im Handel ohne Pin-Eingabe soll künftig bis 50 Euro statt aktuell bis 25 Euro pro Transaktion möglich sein. "Gerade in der aktuellen Situation erleichtert dies zusätzlich den Bezahlvorgang an der Kasse für Handel sowie Kunden", erklärte die Deutsche Kreditwirtschaft.
Grüne setzen bei digitalem Kampf gegen Corona auf Freiwilligkeit
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March 30, 2020 07:30 ET (11:30 GMT)
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