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MÄRKTE USA/Börsen deutlich erholt - Anleger vertrauen Krisenpolitik

NEW YORK (Dow Jones)--Deutlich im Plus zeigt sich die Wall Street am Montagmittag (Ortszeit New York). Die Anleger nähmen es positiv zur Kenntnis, dass US-Präsident Donald Trump in der Corona-Krise inzwischen mehr auf Experten zu hören scheine, sagen Marktteilnehmer.

Die USA entwickeln sich immer mehr zum Epizentrum der Coronavirus-Pandemie. Die entsprechenden konjunkturellen Belastungen aus der Krise dürften erst in den kommenden Wochen sichtbar werden - der explosionsartige Anstieg der wöchentlichen US-Erstanträge in der Vorwoche dürfte hier erst der Auftakt gewesen sein. Ein echter Lackmustest steht am kommenden Freitag mit dem US-Arbeitsmarktbericht für März auf der Agenda.

Auch Präsident Trump erwartet nun kein rasches Abflauen der Pandemie in den USA. Erst Anfang Juni würden sich die USA auf dem Weg aus der Krise befinden, sagte Trump. Der US-Seuchenexperte Anthony Fauci, der Trump im Kampf gegen die Pandemie berät, rechnet zunächst mit einem sprunghaften weiteren Anstieg der Todesfälle.

Trump, der die Vorschriften zur Einschränkung sozialer Kontakte am liebsten schon am Ostersonntag, dem 12. April, gelockert hätte, hat die geltenden Maßnahmen nun bis zum 30. April verlängert. Das erscheint vielen Anlegern glaubwürdiger und trägt zur Stabilisierung der Stimmung bei, wie es am Markt heißt. Der Umstand, dass nun Wissenschaftler über die Quarantäne-Politik während der Pandemie entschieden, beruhige die Investoren, weil sich ein effektiver Plan und ein Zeitrahmen zur Bekämpfung der Krise abzeichneten, sagt Boris Schlossberg, Geschäftsführender Direktor von BK Asset Management. Das sei den Anlegern lieber als immer wieder neue Infektionswellen, die die US-Wirtschaft auf Monate hinaus lahmlegen würden.

Der Dow-Jones-Index steigt um 1,8 Prozent auf 22.031 Punkte, wird allerdings von der Boeing-Aktie gebremst. Der S&P-500 legt um 2,1 Prozent zu, der Nasdaq-Composite um 2,4 Prozent.

Ölpreise bleiben unter Druck 

Weiter massiv unter Abgabedruck stehen die Ölpreise. Der WTI-Preis rutschte zwischenzeitlich unter die Marke von 20 Dollar je Barrel - den tiefsten Stand seit 18 Jahren. Ein nachhaltiger Fall unter dieses Niveau würde weiteres Abwärtspotenzial eröffnen, so Carlo Alberto De Casa, Chief Analyst bei ActivTrades. Mit Blick auf die negativen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf die globale Konjunktur bricht die Nachfrage ein, was zu einem massiven Überangebot führt. Darauf werde bisher nicht mit Fördersenkungen reagiert. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fällt um 6,0 Prozent auf 20,22 Dollar, für Brent geht es um 10,1 Prozent auf 22,40 Dollar nach unten.

Der Goldpreis gibt zu Wochenbeginn ebenfalls erneut nach. Hier würden weiter Gewinne realisiert, heißt es. Daneben belaste der leicht erholte Dollar. Die Feinunze verliert 0,4 Prozent auf 1.620 Dollar.

Am Devisenmarkt kostet der Euro aktuell 1,1022 Dollar nach 1,1125 Dollar am späten Freitag. Die Erholung sollte laut Devisenexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass grundsätzlich die Dollar-Schwäche, die im Verlauf der vergangenen Woche eingepreist worden sei, gerechtfertigt sei. Momentan reagiere der Devisenmarkt darauf, dass Rating-Agenturen Großbritannien und Südafrika als riskanter einstuften und der mexikanische Peso noch unter der Rating-Herabstufung der vergangenen Woche leide. Allgemein schienen die USA also fiskalisch solider dazustehen als viele andere Volkswirtschaften.

Weiterhin gesucht sind als "sicherer Hafen" die US-Anleihen. Hier wirken zudem immer noch die jüngsten Ankündigungen der US-Notenbank nach, in riesigem Umfang Anleihen zu kaufen, um via Liquiditätszufuhr die Wirtschaft zu stabilisieren. Die Rendite zehnjähriger Papiere verliert 3 Basispunkte auf 0,65 Prozent.

Abbott Laboratories und Johnson & Johnson gesucht 

Die Aktie von Abbott Laboratories schießt um 7,1 Prozent nach oben. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat dem Pharmakonzern die beschleunigte Zulassung für einen Schnelltest für Covid-19 erteilt.

Die Titel von Johnson & Johnson steigen um 6,9 Prozent. Der US-Pharmakonzern macht eigenen Angaben nach Fortschritte bei der Arbeit an einem Impfstoff gegen Covid-19. Das Medikament könnte Anfang 2021 fertig und bereit für eine breite Anwendung sein, teilte das Unternehmen mit. Die Testreihen mit Menschen werden spätestens im September beginnen.

Boeing brechen um 9,6 Prozent ein. Einen aktuellen nachrichtlichen Hintergrund scheint der Kursverlust nicht zu haben. Die Aktie leidet schon seit geraumer Zeit unter dem Flugverbot für die 737 Max und nun auch unter der Coronavirus-Pandemie, die vor allem die Luftfahrtbranche in eine schwere Krise gestürzt hat.

=== 
INDEX           zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
DJIA          22.031,09   1,82   394,31     -22,80 
S&P-500        2.594,30   2,08    52,83     -19,70 
Nasdaq-Comp.   7.685,10   2,44   182,73     -14,35 
Nasdaq-100     7.803,27   2,83   214,90     -10,65 
 
US-Anleihen 
Laufzeit     Rendite  Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre         0,25       0,4        0,24      -95,7 
5 Jahre         0,36      -3,9        0,40     -156,3 
7 Jahre         0,54      -2,6        0,57     -170,5 
10 Jahre        0,65      -3,0        0,68     -179,3 
30 Jahre        1,24      -3,2        1,27     -183,2 
 
DEVISEN            zuletzt   +/- %   Mo, 8:17   Fr, 17:3   % YTD 
EUR/USD             1,1022  -0,92%     1,1086     1,1079   -1,7% 
EUR/JPY             118,94  -0,82%     119,38     119,64   -2,4% 
EUR/CHF             1,0578  -0,19%     1,0585     1,0598   -2,6% 
EUR/GBP             0,8891  -0,53%     0,8930     0,8923   +5,1% 
USD/JPY             107,95  +0,12%     107,67     107,98   -0,8% 
GBP/USD             1,2397  -0,38%     1,2415     1,2413   -6,5% 
USD/CNH (Offshore)  7,1194  +0,39%     7,1053     7,0983   +2,2% 
Bitcoin 
BTC/USD           6.326,26  +7,20%   6.198,76   6.623,76  -12,3% 
 
ROHOEL     zuletzt  VT-Settl.  +/- %   +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex  20,22    21,51      -6,0%   -1,29    -66,3% 
Brent/ICE  22,40    24,93     -10,1%   -2,53    -65,4% 
 
METALLE       zuletzt         Vortag  +/- %  +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)  1.620,45       1.626,66  -0,4%    -6,22   +6,8% 
Silber (Spot)   13,99          14,47  -3,4%    -0,49  -21,6% 
Platin (Spot)  732,30         747,00  -2,0%   -14,70  -24,1% 
Kupfer-Future    2,16           2,17  -0,7%    -0,02  -23,0% 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln/ros

(END) Dow Jones Newswires

March 30, 2020 12:13 ET (16:13 GMT)

Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.

© 2020 Dow Jones News
Gold & Silber auf Rekordjagd
Kaum eine Entwicklung war 2025 so eindrucksvoll wie der Höhenflug der Edelmetalle. Allen voran Silber: Angetrieben von einem strukturellen Angebotsdefizit, explodierte der Preis und übertrumpfte dabei den „großen Bruder“ Gold. Die Nachfrage aus dem Investmentsektor zieht weiter an, und ein Preisziel von 100 US-Dollar rückt in greifbare Nähe.

Auch Gold markierte neue Meilensteine. Mit dem Durchbruch über 3.000 und 4.000 US-Dollar pro Unze hat sich der übergeordnete Aufwärtstrend eindrucksvoll bestätigt. Rücksetzer bleiben möglich, doch der nächste Zielbereich bei 5.000 US-Dollar ist charttechnisch fest im Blick. Die fundamentalen Treiber sind intakt, eine nachhaltige Trendwende aktuell nicht in Sicht.

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