BERLIN (Dow Jones)--Der Gesundheitskonzern Fresenius hat in den deutschen Kliniken des Konzerns noch Platz. "Wir könnten derzeit noch sehr viel mehr Patienten aufnehmen, ohne dass ein einziger deutscher Patient darunter leidet", sagt Vorstandsmitglied Francesco De Meo im Interview der Süddeutschen Zeitung (Dienstagsausgabe). Momentan würden andere Patienten, die behandelt werden könnten und sogar müssten, nicht aufgenommen, damit die Intensivstationen aufnahmefähig für Covid-Patienten seien.
"Wir haben Kliniken, in denen vielleicht noch kein einziger Covid-Patient aufgetaucht ist, obwohl wir fast die komplette Intensivkapazität vorhalten", sagte der Jurist, der für die Krankenhäuser und medizinischen Versorgungszentren unter dem Dach des Geschäftsbereichs Fresenius Helios zuständig ist. Aber De Meo will mit Blick auf die Lage in Spanien und Italien vorbereitet sein: "Die Zahl der Fälle in Deutschland könnte sich schlagartig erhöhen." In den deutschen Klinken des Konzerns lagen 80 an Covid-19 erkrankte Patienten auf einer Intensivstation, davon mussten 50 beatmet werden. Vier sind aus Italien. Fresenius ist dabei, die Zahl der Intensivbetten von 900 auf mindestens 1.500 aufzustocken.
Wesentlich dramatischer sei die Lage in Spanien, wo Fresenius über das Tochterunternehmen Quironsalud ebenfalls der größte private Klinikbetreiber ist. Dort gebe es "rund zehn Mal so viele Fälle in unseren Kliniken", sagte De Meo. Inzwischen habe Fresenius aus Deutschland ein Team mit Ärzten und Pflegekräften nach Spanien geschickt und 30 Beatmungsgeräte.
Kontakt zur Autorin: petra.sorge@wsj.com
DJG/pso/hab
(END) Dow Jones Newswires
March 31, 2020 02:43 ET (06:43 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.