Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Eurogruppen-Chef warnt vor Auseinanderdriften Europas wegen Corona-Krise
Der Chef der Eurogruppe, Mario Centeno, hat vor einem Auseinanderdriften Europas wegen der Corona-Krise gewarnt. "Es ist unvermeidlich, dass wir alle mit einer viel höheren Verschuldung aus der Krise gehen werden", erklärte der Portugiese in einem Brief an die europäischen Finanzminister, der der Nachrichtenagentur AFP vorlag. "Aber dieser Effekt und seine dauerhaften Folgen sollten nicht zu einer Quelle der Fragmentierung werden."
Nordea: Euroraum könnte in der Not sein Instrumentarium erweitern
Die Regierungen des Euroraums und die Europäische Zentralbank (EZB) werden nach Einschätzung von Nordea derzeit herrschende Bedenken hinsichtlich bestimmter Finanzinstrumente über Bord werfen, wenn sich die wirtschaftliche Lage dramatisch verschlechtern sollte. Die Analysten Tuuli Koivu, Jan von Gerich und Inge Klaver weisen in einer Studie darauf hin, dass die konjunkturellen Konsequenzen der Corona-Pandemie die der Finanzkrise deutlich übertreffen könnten, was die Schuldentragfähigkeit einiger Länder in Frage stellen könnte.
G20-Handelsminister wollen freien Warenverkehr sicherstellen
Die G20-Handelsminister haben sich angesichts der Corona-Pandemie für die Gewährleistung eines weltweiten freien Warenverkehrs ausgesprochen. Anlass der kurzfristig angesetzten Videokonferenz am Montagnachmittag sei ein entsprechender Auftrag der Staats- und Regierungschefs der 20 wichtigsten Wirtschaftsnationen gewesen, teilte das Bundeswirtschaftsministerium am Dienstag mit.
RKI hält Mund-Nasen-Schutz bei Infizierten für sinnvoll
Das Robert-Koch-Institut (RKI) sieht in Deutschland derzeit keine Notwendigkeit für eine Mundschutzpflicht in Supermärkten wie in Österreich. Bei mit dem Coronavirus Infizierten sei das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes sicherlich "sinnvoll", um andere Menschen vor einer Ansteckung zu schützen, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler in Berlin. Auch ein selbst hergestellter Mundschutz halte Tröpfchen beim Husten und Niesen zurück, die das Virus übertragen könnten.
Jena verordnet Maskenpflicht in Supermärkten und Nahverkehr
Zur Eindämmung der Corona-Krise soll im thüringischen Jena ab der kommenden Woche eine Pflicht zum Tragen von Schutzmasken in Supermärkten und im Nahverkehr gelten. "In einer Woche soll das Tragen eines Mund-und-Nasen-Schutzes in Jenaer Verkaufsstellen, dem öffentlichen Nahverkehr und Gebäuden mit Publikumsverkehr verpflichtend werden", teilte die Stadtverwaltung mit. Die Maßnahme sei vom Fachdienst Gesundheit angemahnt worden.
Mediziner warnen vor unverhältnismäßigen Corona-Maßnahmen
Der Ärzteverband Hartmannbund hat vor unverhältnismäßigen Maßnahmen bei der Bekämpfung der Coronavirus-Ausbreitung gewarnt. "Wir dürfen bei allem Respekt vor erkennbarem Handlungsbedarf jetzt nicht jedes Maß verlieren", erklärte Verbandschef Klaus Reinhardt, der auch Präsident der Bundesärztekammer ist, in Berlin. Er warnte davor, "in einen Überbietungswettbewerb an Einschränkungen und Eingriffsmöglichkeiten" einzusteigen.
Frankfurter Forscher entwickeln Methode für höhere Corona-Testkapazitäten
Ein von Forschern in Frankfurt am Main entwickeltes Verfahren soll die mögliche Zahl der Tests auf das Coronavirus um ein Vielfaches erhöhen. Damit könne in Deutschland die Testzahl von rund 40.000 pro Tag auf 200.000 bis 400.000 Untersuchungen gesteigert werden, teilte das hessische Wissenschaftsministerium mit. Mit der Erhöhung sei kein Qualitätsverlust verbunden. Die neue Methode setzt darauf, mehrere Proben gleichzeitig auf das Virus zu testen.
Spanien meldet mit 849 Corona-Toten an einem Tag neuen Höchstwert
In Spanien ist mit 849 Todesopfer durch das Coronavirus binnen 24 Stunden ein neuer Höchstwert verzeichnet worden. Die Gesamtzahl der Todesfälle stieg damit auf 8.189, wie die Regierung mitteilte. Weitere 9.222 Menschen infizierten sich neu mit dem Virus. Damit verzeichnet das Land jetzt 94.417 offiziell bestätigte Infektionen.
Zahl der Corona-Todesfälle im Iran steigt auf fast 2.900
Im Iran hat sich die Zahl der Todesfälle durch das Coronavirus offiziellen Angaben zufolge auf fast 2.900 erhöht. 141 weitere Menschen seien in den vergangenen 24 Stunden an der von dem Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Teheran. Damit gebe es nun 2.898 Todesfälle. Die Zahl der Infektionsfälle erhöhte sich demnach auf mehr als 44.600.
Autoverbände fordern bundesweite Neuzulassung von Fahrzeugen
Die führenden Verbände der Automobilbranche haben gefordert, trotz der Maßnahmen in der Corona-Krise eine bundesweite Neuzulassung von Fahrzeugen zu ermöglichen. Der Verband der Automobilindustrie (VDA), der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) und der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) appellierten an Bund, Länder und Kommunen, durch rasches Handeln Insolvenzen und Job-Verluste im Kfz-Handel abzuwenden, die aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung des Coronavirus drohten.
Mehr als 80 Prozent der Startups stehen vor dem Abgrund
Die Corona-Krise führt deutsche Startups massiv in die Krise. Insgesamt neun von zehn Startups sehen sich in ihrer Geschäftstätigkeit beeinträchtigt, wie eine Umfrage des Bundesverbands Deutsche Startups in Zusammenarbeit mit Curth + Roth ergab. Über 80 Prozent der Gründerunternehmen sehen sich sogar in ihrer Existenz gefährdet. Verbandspräsident Christian Miele forderte "einen einstelligen Milliardenbetrag", um der Branche zu helfen.
Arbeitsmarkt vor Verschärfung der Corona-Krise günstiger als erwartet
Der Arbeitsmarkt in Deutschland hat sich im März in saisonbereinigter Rechnung günstiger entwickelt als erwartet. Allerdings ist darin die jüngste Entwicklung in der Corona-Krise mit der behördlich angeordneten Stilllegung von weiten Teilen der Wirtschaft noch nicht enthalten. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte, stieg die Arbeitslosenzahl bereinigt um saisonale Einflüsse gegenüber Februar um 1.000 Personen. Damit waren bis zum Stichtag 12. März 2,335 Millionen Menschen ohne Beschäftigung.
VDMA: Leichtere Abwicklungen von grenzüberschreitendem Arbeiten nötig
Die deutschen Maschinenbauer fordern von der EU-Kommission, die grenzüberschreitende Freizügigkeit der Arbeitskräfte während der Corona-Pandemie auch in der Praxis zu erleichtern. Holger Kunze, Leiter des Europa-Büro des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), begrüßte, dass die Kommission die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union dazu aufforderte, entsandte Arbeitskräfte mit bestimmten Funktionen beim Grenzübertritt bevorzugt zu behandeln.
Abwasserentsorger warnen vor Problemen wegen fehlenden Toilettenpapiers
Einzelne Abwasserentsorger in Deutschland melden Probleme mit verstopften Pumpen und Kanälen, weil Verbraucher mangels Toilettenpapier Feuchttücher, Küchenpapier, Taschentücher "und andere Behelfsmittel" als Ersatz benutzen. Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) rief die Verbraucher daher auf, nur Toilettenpapier über die Toilette zu entsorgen - "und sonst nichts!" Feuchttücher und andere Papiere verstopften Rohre und Kanäle und verfingen sich in den Abwasserpumpen.
Euroraum-Inflation im März etwas niedriger als erwartet
Der Inflationsdruck im Euroraum hat sich im März etwas deutlicher als erwartet verringert. Nach Mitteilung von Eurostat stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent und lagen nur noch um 0,7 (Februar: 1,2) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten Raten von 0,7 und 0,8 Prozent prognostiziert.
HVPI-Inflation in Frankreich im März deutlich schwächer
Die französische Inflation hat im März deutlich nachgelassen. Die am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessene Jahresteuerung sank auf 0,7 von 1,6 Prozent im Februar, wie das Statistikamt in einer ersten Veröffentlichung mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Rückgang auf 1,0 Prozent erwartet.
EZB teilt bei täglichem Dollar-Tender 2,950 Milliarden zu
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bei ihrem täglichen Dollar-Tender mit einer Laufzeit von sieben Tagen 2,950 Milliarden US-Dollar an fünf Banken zugeteilt. Am Vortag hatten 13 Banken eine Summe von 6,650 Milliarden nachgefragt und erhalten. Der Tender hat einen Festzinssatz von 0,33 (zuvor: 0,32) Prozent.
EZB teilt bei neuem Langfristtender 43,713 Milliarden Euro zu
Die Nachfrage nach längerfristiger Liquidität der Europäischen Zentralbank (EZB) hat bei dem zweiten der Anfang März ins Leben gerufenen Langfristtender (LTRO) deutlich abgenommen. Nach Mitteilung der EZB wurden bei einem Refinanzierungsgeschäft mit 84 (zuvor: 91)-tägiger Laufzeit 43,713 (79,674) Milliarden Euro zugeteilt. Damit wurde die Nachfrage von 107 (180) Banken bedient. Der Zins entspricht dem durchschnittlich während der Laufzeit herrschenden Einlagenzins.
Banken fragen 0,611 Milliarden Euro weniger EZB-Liquidität nach
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March 31, 2020 07:30 ET (11:30 GMT)
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