DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Starke Nachfrage für deutschen Einzelhandel in der Corona-Krise
Der deutsche Einzelhandel verzeichnet in der Corona-Krise eine starke Nachfrage nach Gütern des täglichen Bedarfs. Im Februar stiegen die Umsätze nach Abzug der Inflation um 1,2 Prozent gegenüber dem Vormonat, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis vorläufiger Daten mitteilte. Ökonomen hatten nur einen Zuwachs um 0,4 Prozent prognostiziert. Für Januar wurde der monatliche Anstieg um 1,0 Prozent bestätigt.
Deutsche Bank: Nur langsame Konjunkturerholung nach Corona
Die Deutsche Bank rechnet damit, dass sich die europäische Wirtschaft nur langsam von der Coronona-Pandemie erholen wird. Das wird nach ihrer Einschätzung vor allem Spaniens und Italiens Arbeitsmarkt belasten. Aber auch Deutschland dürfte die Auswirkungen zu spüren bekommen. "Im dritten Quartal dürfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stark steigen, aber die darauf folgende Normalisierung wird langsam verlaufen, und wir rechnen nicht damit, dass das Vorkrisenlevel bis Ende 2021 wieder erreicht ist", heißt es in einer Studie der Bank.
Altmaier kündigt weitere Verbesserungen bei KfW-Krisenkrediten an
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat weitere Verbesserungen für Mittelständler bei der Vergabe von KfW-Förderkrediten in der Corona-Krise angekündigt. "Ich werde in meiner Funktion als Verwaltungsratsvorsitzender der KfW vorschlagen, die Laufzeiten für Förderkredite während der Corona-Krise deutlich zu verlängern", sagte Altmaier der Rheinischen Post. "Auch besprechen wir weitere Verbesserungen bei den Krediten, gerade für Mittelständler, aktuell mit der EU-Kommission", sagte er.
DIHK-Präsident dringt auf "klare Hinweise" zur Aufnahme des Wirtschaftslebens
Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Eric Schweitzer, fordert klare Zeichen aus der Politik, wie die Wirtschaft wieder in Gang gesetzt werden kann. "Ein Punkt aber würde sehr helfen: Klare Hinweise, wie - zu welchem Termin auch immer - der schrittweise Einstieg auch in das Wirtschaftsleben wieder beginnen kann", sagte Schweitzer der Funke-Mediengruppe. "Nur so können wir Unternehmer unsere Geschäftsmodelle an das Primat des Gesundheitsschutzes anpassen."
Steinmeier und andere Staatschefs fordern "globale Allianz" gegen Corona
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat gemeinsam mit Staatsoberhäuptern aus mehreren Kontinenten für eine "neue globale Allianz" im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie plädiert. "Vor diesem Virus sind wir alle gleich, und wir müssen alle zusammenarbeiten, um es zu bekämpfen", schrieben Steinmeier und die Staatsoberhäupter von Jordanien, Äthiopien, Singapur und Ecuador in einem gemeinsamen Beitrag für die Financial Times vom Mittwoch.
SPD erwägt Vermögensabgabe zur Finanzierung der Coronakrise
Die Sozialdemokraten halten es für möglich, zur finanziellen Bewältigung der Corona-Krise besonders wohlhabende Bundesbürger zur Kasse zu bitten. "Wir werden eine faire Lastenverteilung brauchen - und die kann für die SPD nur so aussehen, dass sich die starken Schultern in Deutschland auch stark beteiligen", sagte Parteichefin Saskia Esken der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten.
Fast 500 Corona-Tote binnen 24 Stunden in Frankreich
In Frankreich sind binnen 24 Stunden weitere 499 Menschen an dem neuartigen Coronavirus gestorben. Mit diesem neuen Höchstwert stieg die Zahl der Todesopfer auf insgesamt 3.523, wie der Generaldirektor im Gesundheitsministerium, Jérôme Salomon, mitteilte. Fast 22.800 Corona-Kranke werden nach seinen Angaben derzeit in den Krankenhäusern des Landes behandelt, mehr als 5.560 von ihnen auf der Intensivstation.
Niederlande verlängern Maßnahmen gegen Corona-Pandemie bis Ende April
Die Niederlande haben ihre Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie bis Ende April verlängert. Schulen, Restaurants und Bars bleiben bis zum 28. April zu, wie Ministerpräsident Mark Rutte mitteilte. Der Anstieg der Infektionszahlen und die Kapazitäten der Intensivstationen "lassen uns keine andere Wahl", sagte Rutte.
13-jähriger Junge in London an Coronavirus gestorben
In Großbritannien ist ein 13 Jahre alter Junge nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben. Das Krankenhaus und die Familie des Jungen teilten mit, über eine Vorerkrankung des Jungen sei nichts bekannt gewesen. Nach Angaben seiner Familie wurde der 13-jährige Ismail am Donnerstag mit den für eine Infektion mit dem Erreger typischen Symptomen und Atemnot in das Londoner King's College-Krankenhaus eingeliefert und einen Tag später positiv auf das Coronavirus getestet.
Schiff mit mehr als 380 Menschen an Bord in Griechenland unter Quarantäne
In Griechenland steht ein Passagierschiff mit mehr als 380 Menschen an Bord unter Quarantäne, weil es mehrere Coronavirus-Fälle an Bord gibt. Das Schiff, das von der Türkei auf dem Weg nach Spanien war, wurde im Hafen von Piräus bei Athen unter Quarantäne gestellt, wie die Hafenpolizei am Dienstag mitteilte. Rund 20 Passagiere waren demnach positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden.
Saudi-Arabien rät Muslimen zu Stopp von Vorbereitungen für große Pilgerfahrt
Saudi-Arabien hat an Muslime in aller Welt appelliert, angesichts der Coronavirus-Pandemie Vorbereitungen für die große Pilgerfahrt im Sommer nach Mekka vorläufig einzustellen. Die Gläubigen sollten keine Verträge mit Reiseagenturen für die Wallfahrt abschließen, bis sich die Situation rund um das Coronavirus geklärt habe, sagte der für Pilgerreisen an die heiligen Stätten des Islam zuständige Minister Mohammad Benten im Staatsfernsehen.
AFP-Zählung: Weltweit mehr als 40.000 Corona-Todesfälle
Mehr als 40.000 Menschen sind weltweit bereits an dem neuartigen Coronavirus gestorben. Fast drei Viertel der Todesfälle wurden in Europa registriert, wie eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage offizieller Daten ergab. Demnach infizierten sich rund um den Globus mehr als 800.000 Menschen mit dem Erreger, davon mit 440.928 Fällen mehr als die Hälfte in Europa.
Rekordzahl von 865 Corona-Toten innerhalb eines Tages in den USA
In den USA ist die Rekordzahl von 865 Todesopfern der Coronavirus-Pandemie innerhalb von 24 Stunden verzeichnet worden. Die Gesamtzahl der erfassten Corona-Toten in den Vereinigten Staaten stieg damit auf 3.873, wie aus den Statistiken der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervorging. Die US-Regierung rechnet laut einer jüngsten Schätzung inzwischen damit, dass bis zu 240.000 Menschen im Land an dem neuartigen Erreger sterben könnten.
Pentagonchef verweigert Evakuierung von Flugzeugträger mit Corona-Fällen
Trotz Alarms durch den Kapitän eines US-Flugzeugträgers, auf dem sich das Coronavirus ausgebreitet hat, hat Pentagonchef Mark Esper die Evakuierung des Schiffs verweigert. Der Punkt, an dem die "USS Theodore Roosevelt" evakuiert werden müsse, sei nicht erreicht, sagte der Verteidigungsminister im US-Sender CBS. Stattdessen würden zusätzliches medizinisches Personal und weitere Test-Sets auf das Schiff geschickt.
Bolsonaro nennt Coronavirus jetzt "größte Herausforderung unserer Generation"
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat in seiner Haltung zur Coronavirus-Pandemie eine Kehrtwende vollzogen und bezeichnet diese nun als "größte Herausforderung unserer Generation" in dem südamerikanischen Land. Im Umgang mit der von dem Virus ausgehenden Bedrohung sei "Vorsicht" geboten, vor allem müssten Senioren und Menschen mit Vorerkrankungen geschützt werden, sagte Bolsonaro in einer Fernsehansprache.
Venezuelas Regierung weist US-Vorschlag für Interimsregierung zurück
Die Regierung von Venezuela hat einen Vorschlag aus Washington zurückgewiesen, wonach in dem südamerikanischen Krisenstaat eine Übergangsregierung gebildet und Neuwahlen vorbereitet werden sollen. Venezuela sei ein souveränes Land, das keine "Bevormundung" durch andere Staaten akzeptiere, erklärte Außenminister Jorge Arreaza in Caracas.
Eba: Aufseher sollen Banken zu Zurückhaltung bei Vergütungen anhalten
Die europäische Bankenregulierungsbehörde Eba hat die europäischen Bankaufsichtsbehörden aufgefordert, die Banken zu einer zurückhaltenden Vergütungspolitik anzuhalten. "Die Behörden sollen alle Banken dazu auffordern, ihre Vergütungspolitik, Vergütungspraktiken und Anreize so zu gestalten, dass ein effektives Risikomanagement unterstützt und das aktuelle wirtschaftliche Umfeld berücksichtigt wird", heißt es in einer Mitteilung der European Banking Authority (Eba).
Chinesischer Industrie-PMI im März deutlich gestiegen
In der chinesischen Industrie hat sich die Aktivität im März belebt. Der von Caixin Media Co und dem Researchhaus Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) für den verarbeitenden Sektor erhöhte sich auf 50,1 Punkte von dem Rekordtief im Februar bei 40,3 Punkten. Er signalisiert damit erste Anzeichen einer Erholung von den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in China. Die Industrieproduktion erhöhte sich, allerdings gingen die Neuaufträge zurück, wie Caixin weiter mitteilte.
Stimmung in Japans Industrie auf tiefstem Stand seit sieben Jahren
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
April 01, 2020 03:00 ET (07:00 GMT)
Die Coronavirus-Pandemie trübt die Stimmung in der japanischen Wirtschaft. Wie aus dem sogenannten Tankan-Bericht der japanischen Notenbank hervorgeht, fiel der Sentiment-Index für die Großunternehmen des Landes im März auf minus 8 verglichen mit 0 in der vergangenen Umfrage im Dezember. Der Index sackte damit auf den tiefsten Stand seit sieben Jahren ab.
Südkoreas Exporte im März wegen Corona-Auswirkungen gesunken
Die Corona-Krise belastet die Exportwirtschaft Südkoreas. Wie das Handelsministerium mitteilte, sanken die Ausfuhren im März um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 46,91 Milliarden US-Dollar. Im Vormonat waren sie revidiert um 4,3 Prozent gestiegen. Ökonomen hatten in einem Konsens des Wall Street Journal im Median einen Anstieg von 1,8 Prozent im März erwartet.
+++ Konjunkturdaten +++
Japan/Kfz-Absatz März -10,2% gg Vorjahr
Indonesien Kernverbraucherpreise März +2,87% gg Vorjahr (Feb: +2,76%)
DJG/DJN/AFP/apo
(END) Dow Jones Newswires
April 01, 2020 03:00 ET (07:00 GMT)
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