ATHEN/FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), Yannis Stournaras, hat wegen der Corona-Krise vor dem Ausbruch einer neuen Schuldenkrise in Europa gewarnt. Die Frage der Schuldentragfähigkeit könnte wieder auftauchen, wenn die Pandemie vorüber und die Wachstumsaussichten beeinträchtigt seien, sagte der Vorsitzende der griechischen Notenbank am Mittwoch in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg.
Es sei zu erwarten, dass sich die Bankbilanzen im gemeinsamen Währungsraum verschlechtern und die Zahl der faulen Kredite zunehmen dürfte, sagte Stournaras weiter. Nach Einschätzung des Währungshüters dürfte der Anteil der Verschuldung an der Wirtschaftsleistung durch die enormen Ausgabenprogramme vieler Regierungen generell um 10 bis 20 Prozentpunkte zulegen.
Stournaras verwies darüber hinaus auf den europäischen Schutzschirm ESM, der eine "sehr bedeutende" Funktion habe. Allerdings seien Kredithilfen, die an Bedingungen geknüpft werden, nicht das geeignete Instrument im Kampf gegen die Pandemie. Er plädierte vielmehr für eine "gemeinsame Ausgabe von Schulden als eine gemeinsame Aktion gegen den gemeinsamen Feind".
Die EZB habe zuletzt Flexibilität und einen gemeinsamen Geist im Kampf gegen die Folgen der Virus-Krise gezeigt, fasste der Notenbanker jüngste Notmaßnahmen der Zentralbank zusammen. Den gleichen Geist und Flexibilität forderte Stournaras auch von anderen europäischen Institutionen.
Bisher haben sich unter anderem Deutschland, die Niederlande und Österreich aber vehement gegen die Ausgabe von sogenannten "Corona-Bonds" zur Finanzierung von Maßnahmen in der Virus-Krise ausgesprochen. Dagegen haben sich Italien, Spanien und Frankreich für ein solches Kriseninstrument ausgesprochen./jkr/ssc/mis
Es sei zu erwarten, dass sich die Bankbilanzen im gemeinsamen Währungsraum verschlechtern und die Zahl der faulen Kredite zunehmen dürfte, sagte Stournaras weiter. Nach Einschätzung des Währungshüters dürfte der Anteil der Verschuldung an der Wirtschaftsleistung durch die enormen Ausgabenprogramme vieler Regierungen generell um 10 bis 20 Prozentpunkte zulegen.
Stournaras verwies darüber hinaus auf den europäischen Schutzschirm ESM, der eine "sehr bedeutende" Funktion habe. Allerdings seien Kredithilfen, die an Bedingungen geknüpft werden, nicht das geeignete Instrument im Kampf gegen die Pandemie. Er plädierte vielmehr für eine "gemeinsame Ausgabe von Schulden als eine gemeinsame Aktion gegen den gemeinsamen Feind".
Die EZB habe zuletzt Flexibilität und einen gemeinsamen Geist im Kampf gegen die Folgen der Virus-Krise gezeigt, fasste der Notenbanker jüngste Notmaßnahmen der Zentralbank zusammen. Den gleichen Geist und Flexibilität forderte Stournaras auch von anderen europäischen Institutionen.
Bisher haben sich unter anderem Deutschland, die Niederlande und Österreich aber vehement gegen die Ausgabe von sogenannten "Corona-Bonds" zur Finanzierung von Maßnahmen in der Virus-Krise ausgesprochen. Dagegen haben sich Italien, Spanien und Frankreich für ein solches Kriseninstrument ausgesprochen./jkr/ssc/mis