Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)--Die deutsche Bundesregierung favorisiert bei abgesagten Flügen eine faire Lastenverteilung zwischen Verbrauchern, Reiseveranstaltern und Fluglinien. Wegen der durch die Corona-Krise ausgelösten hohen Anzahl an Annullierungen und Stornierungen seien auch Gutscheine denkbar, erklärte das Bundesjustizministerium.
"Die Bundesregierung ist sich der Auswirkungen der Pandemie auf die Reiseveranstalter bewusst. Klar ist aber auch, dass die Rechte der Verbraucherinnen und Verbraucher nicht aus dem Blick geraten dürfen", so ein Ministeriumssprecher.
"In dieser Situation bedarf es eben einer Lösung, die zu einem fairen Ausgleich der berechtigten Interessen führt, die hier gegenüberstehen."
Eine solche faire Lösung könne zu einer Ausgabe von Gutscheinen führen, allerdings käme es hier auf die Ausgestaltung im Einzelfall an. Die Entscheidung könne aber nicht von der Bundesregierung gefällt werden, denn die Fluggastrechteverordnung liege in der Kompetenz der EU. Die Bundesregierung sei dazu in Gesprächen mit der EU-Kommission und anderen Mitgliedsstaaten.
Vielen Fluglinien und Reiseveranstaltern droht ein finanzieller Engpass, müsste das Geld für stornierte Reisen rückerstattet werden.
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April 01, 2020 08:58 ET (12:58 GMT)
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