Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
TAGESTHEMA
Die Ölpreise ziehen am Donnerstag im asiatisch dominierten Geschäft kräftig an um bis zu 6 Prozent. Bereits nach dem US-Settlement am Vorabend hatte die Erholung eingesetzt, nachdem die Preise zuvor unter deutlich gestiegenen US-Lagervorräten noch gelitten hatten. Für den nun zu beobachtenden Auftrieb sorgen Aussagen von US-Präsident Donald Trump, wonach er in den nächsten Tagen damit rechnet, dass im Streit zwischen Saudi-Arabien und Russland um die Ölförderung eine Einigung gefunden wird. Beide Länder litten schließlich unter dem Absturz der Ölpreise. Trump hatte zuvor mit beiden Seiten gesprochen.
Am Mittwoch hatte es von saudischen Beamten geheißen, Saudi-Arabien steigere seine Ölförderung und erhöhe die Produktionskapazität. Außerdem heuere es neue Tanker an, um seinen Preiskampf mit Russland trotz des Nachfragerückgangs aufgrund der Coronavirus-Pandemie zu führen. Der Streit mit Russland war ausgebrochen, weil sich beide Seiten nicht auf eine Senkung der Ölförderung zur Stützung der Ölpreise einigen konnten.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
06:55 DE/Hella GmbH & Co KGaA, ausführliches Ergebnis 9 Monate,
Lippstadt
06:55 DE/Stratec SE, Jahresergebnis, Birkenfeld
07:00 DE/Grenke AG, Neugeschäft und Deckungsbeitrag 1Q, Baden-Baden
07:30 DE/Edag Engineering Group AG, Jahresergebnis, Wiesbaden
08:00 DE/Rocket Internet SE, Jahresergebnis (08:15 Telefonkonferenz),
Berlin
13:00 US/Walgreens Boots Alliance Inc, Ergebnis 2Q, Deerfield
AUSBLICK KONJUNKTUR
-CH 08:30 Verbraucherpreise März PROGNOSE: -0,5% gg Vj zuvor: -0,1% gg Vj -EU 11:00 Erzeugerpreise Februar Eurozone PROGNOSE: -0,4% gg Vm/-0,7% gg Vj zuvor: +0,4% gg Vm/-0,5% gg Vj -US 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 3.100.000 zuvor: 3.283.000 14:30 Handelsbilanz Februar PROGNOSE: -40,00 Mrd USD zuvor: -45,34 Mrd USD 16:00 Auftragseingang Industrie Februar PROGNOSE: +0,2% gg Vm zuvor: -0,5% gg Vm
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
10:30 ES/Auktion 0,00-prozentiger Anleihen mit Laufzeit April 2023 Auktion 0,00-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Januar 2025 Auktion 0,50-prozentiger Anleihen mit Laufzeit April 2030 Auktion 1,00-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Oktober 2050 im Gesamtvolumen von 5 bs 6 Mrd EUR 10:50 FR/Auktion 0,75-prozentiger Anleihen mit Laufzeit November 2028 Auktion 0,00-prozentiger Anleihen mit Laufzeit November 2029 Auktion 1,75-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Juni 2039 im Gesamtvolumen von 7,5 Mrd bis 9,5 Mrd EUR 11:00 SE/Auktion 0,125-prozentiger und inflationsindexierter Anleihen mit Laufzeit Juni 2025 im Volumen von 500 Mio SEK 11:30 PL/Auktion 2,25-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Oktober 2024 Auktion 2,75-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Oktober 2029 Auktion variabel verzinster Anleihen mit Laufzeit Mai 2025 Auktion variabel verzinster Anleihen mit Laufzeit November 2029 Auktion von Nullkuponanleihen mit Laufzeit Juli 2022 im Gesamtvolumen von 4 bis 7 Mrd PLN
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
INDEX Stand +/- % DAX-Future 9.494,50 1,71 S&P-500-Indikation 2.489,75 0,80 Nasdaq-100-Indikation 7.535,50 0,74 Nikkei-225 17.817,06 -1,37 Schanghai-Composite 2.742,69 0,30 +/- Ticks Bund -Future 172,39 -10 Vortag: INDEX Vortagesschluss +/- % DAX 9.544,75 -3,94 DAX-Future 9.335,00 -4,66 XDAX 9.360,89 -4,65 MDAX 20.432,30 -2,89 TecDAX 2.537,61 -2,32 EuroStoxx50 2.680,30 -3,83 Stoxx50 2.663,94 -2,43 Dow-Jones 20.943,51 -4,44 S&P-500-Index 2.470,50 -4,41 Nasdaq-Comp. 7.360,58 -4,41 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 172,49 -11
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Die europäischen Aktienmärkte dürften am Donnerstag eher mit Abschlägen in den Handel starten. Zumindest besteht noch Nachholbedarf auf die Verluste an der Wall Street vom Vorabend. Andererseits haben sich die DAX-Futures von den Tiefs aus der Nacht bereits wieder gelöst und die US-Futures deuten auf steigende Kurse an den US-Märkten zu Handelsbeginn hin. Angesichts der derzeit extrem hohen Volatilität an den Börsen könnte es somit zum Start auch anders kommen und sich die Kurse nach den starken Verlusten am Mittwoch wieder etwas erholen. Im Blick steht der Ölsektor, wo die Preise deutlicher anziehen. Hier wirken Aussagen von US-Präsident Donald Trump. Er erwartet eine Einigung im Streit zwischen Russland und Saudi Arabien in den kommenden Tagen. Sollten sich die Kontrahenten auf eine Drosselung der Produktion einigen, dürfte das die Preise nach deren Einbruch nach der Nichteinigung zwischen der Opec und Russland auf eine Förderdrosselung weiter nach oben treiben.
Rückblick: Sehr schwach - Besser als erwartet ausgefallene US-Wirtschaftsdaten halfen nicht, die Angst vor den Folgen der Virus-Pandemie hatte die Märkte fest im Griff. Im Handel hieß es zu den Daten außerdem, "aufgeschoben aber nicht aufgehoben". Zur schlechten Stimmung trugen Aussagen von US-Präsident Donald Trump bei, der von bis zu 240.000 Menschenleben sprach, die das Virus kosten könnte - und das selbst bei Einhaltung der Restriktionen. Der Stoxx-Bankenindex sackte um 5,8 Prozent ab. Nach der EZB hatte auch die britische Bankenaufsicht den Geldhäusern empfohlen, Dividenden und Aktienrückkäufe erst einmal auszusetzen, um so für einen finanziellen Puffer in der derzeitigen Krise zu sorgen. Wie die Citi-Analysten betonen, halten Investoren Aktien britischer Banken aber gerade wegen ihrer Renditen. Auf Unternehmensseite passten weitere Gewinnwarnungen oder Streichungen von Prognosen in das negative Bild. AMS brachte seine Kapitalerhöhung zur Finanzierung der Osram-Übernahme nur mit Mühe über die Bühne. AMS verloren 9,1 und Osram 4,9 Prozent.
DAX/MDAX/TECDAX
Sehr schwach - Munich Re verloren 4,9 Prozent, nachdem der Versicherer das Gewinnziel für 2020 kassiert und einen geplanten Aktienrückkauf bis auf Weiteres ausgesetzt hatte wegen der Auswirkungen der Coronavirus-Krise. Continental gaben um 7,8 Prozent nach. Der Autozulieferer rechnet für das erste Quartal wegen der Coronavirus-Krise bei sinkenden Umsätzen mit einem Margeneinbruch. VW fielen um 7,3 Prozent, nachdem die Produktionspause bis zum 19. April verlängert wurde. MTU Aero brachen um 10,1 Prozent ein. Die Aktie sei ebenso wie Airbus (minus 12,2 Prozent) nach der zuletzt starken Erholung verkauft worden, hieß es. Die fundamentale Situation für die Luftfahrtindustrie dürfte gleichwohl für geraume Zeit von hohen Unsicherheiten geprägt sein und belasten, hieß es.
XETRA-NACHBÖRSE
Die heftigen Verluste an der Wall Street lasteten auch auf den deutschen Aktien. United Internet wurden aber gegen die negative Tendenz 2,7 Prozent höher getaxt, nachdem das Unternehmen einen Aktienrückkauf über bis zu 150 Millionen Euro angekündigt hatte. Deutsche Telekom gaben 0,9 Prozent nach. Die Ratingagentur Standard & Poor's hat die Deutsche Telekom und deren US-Tochter T-Mobile nach der Akquisition von Sprint abgestuft.
USA / WALL STREET
Baisse - Die sich in den USA weiter rasant ausbreitende Coronavirus-Pandemie sorgte für Verkaufsdruck. Dass die Konjunkturdaten des Tages - ADP-Arbeitsmarktbericht und die Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe von ISM und Markit - nicht so schlecht ausfielen wie befürchtet, half nicht. Unter den Einzelwerten verloren Xerox 7,1 und HP 14,5 Prozent. Die Coronavirus-Krise hat Xerox beim feindlichen Übernahmeversuch von HP einen Strich durch die Rechnung gemacht. Xerox gibt die Übernahme auf. Gegen die negative Tendenz legten T-Mobile um 1,5 Prozent zu, nachdem sich der CEO des Unternehmens zuversichtlich gezeigt hatte, die Krise meistern zu können. Besser als der Markt hielten sich auch Zynga, die um 1,3 Prozent nachgaben. Nach Daten, die von der Analysefirma App Annie erhoben wurden, hat sich durch die zahlreichen Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen wegen der Corona-Krise die Nachfrage nach Handyspielen im März kräftig erhöht.
Mit der sich weiter verschärfenden Coronavirus-Pandemie blieb der "sichere Hafen" der US-Anleihen stark gesucht. Die Rendite zehnjähriger Papiere gab um 9,6 Basispunkte auf 0,58 Prozent nach.
DEVISENMARKT
zuletzt +/- % 0:00 Uhr Mi, 17:10 Uhr % YTD EUR/USD 1,0947 -0,01% 1,0948 1,0929 -2,4% EUR/JPY 117,46 +0,14% 117,30 117,20 -3,7% EUR/CHF 1,0586 +0,08% 1,0578 1,0581 -2,5% EUR/GBP 0,8824 -0,15% 0,8837 0,8812 +4,3% USD/JPY 107,29 +0,14% 107,14 107,25 -1,4% GBP/USD 1,2405 +0,14% 1,2387 1,2407 -6,4% USD/CNH 7,1152 -0,11% 7,1231 7,1074 +2,1% Bitcoin BTC/USD 6.601,51 3,671 6.367,76 6.257,26 -8,4%
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
April 02, 2020 01:55 ET (05:55 GMT)
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