Von Andreas Kißler
DÜSSELDORF/BERLIN (Dow Jones)--Das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) rechnet für dieses Jahr wegen der Corona-Krise mit einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 4,0 Prozent. "Die Corona-Pandemie treibt die Wirtschaft in diesem Jahr in eine tiefe Rezession - sowohl in Deutschland und Europa als auch weltweit", erklärten die Düsseldorfer Ökonomen in ihrer neuen Konjunkturprognose. Im Dezember 2019 hatten die Ökonomen noch ein BIP-Plus von 0,8 Prozent erwartet.
Dabei könnte es nun "noch schlimmer kommen", warnten die Forscher des zur Hans-Böckler-Stiftung zählenden Instituts. Voraussetzung für den Rückgang von 4 Prozent sei, dass die aktuell herrschenden Beschränkungen des öffentlichen Lebens in Deutschland ab Anfang Mai wieder gelockert würden - was die Ökonomen nach eigenen Angaben derzeit für realistisch halten. Das IMK sei "optimistisch, dass unter diesen Bedingungen die umfangreichen Stabilisierungsmaßnahmen von Bund und Ländern den Schaden auf dem Arbeitsmarkt zumindest begrenzen können".
Die Zahl der Arbeitslosen soll nach der Prognose in diesem Jahr um durchschnittlich rund 150.000 und 2021 um weitere 100.000 Personen steigen, die Arbeitslosenquote moderat auf 5,3 und 5,5 Prozent im Jahresdurchschnitt zunehmen. Der wissenschaftliche Direktor des IMK, Sebastian Dullien, betonte, dass die neue Prognose mit erheblichen Unsicherheiten behaftet sei. "In gewisser Weise kann man sagen, dass die vorliegende Prognose ein Best-Case-Szenario ist", erklärte er bei einer Video-Pressekonferenz.
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April 02, 2020 05:00 ET (09:00 GMT)
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