Aurora - in Zeiten der Coronavirus-Pandemie denken da sicherlich viele an Mehl. Tatsächlich aber handelt es sich bei Aurora Cannabis (WKN: A12GS7) um einen der größten kanadischen Cannabisproduzenten.
Grundsätzlich ist die Cannabis-Branche schon seit einigen Jahren eine Wachstumsbranche, ganz besonders in Kanada. Der Hauptgrund hierfür ist, dass man besonders in Kanada - grundsätzlich jedoch sogar weltweit - auf eine deutliche Liberalisierung gesetzt hat, zu der es ja langsam und sukzessive ja auch zu kommen scheint. Doch leider gibt es dabei ein Problem, dass man schon aus anderen liberalisierten Märkten kennt, Stichwort: Schweinezyklus.
Der typische Schweinezyklus
Was genau versteht man unter einem Schweinezyklus? Nun, der Begriff, der von Arthur Hanau in seiner agrarwissenschaftlichen Dissertation über Schweinepreise aus dem Jahr 1927 geprägt wurde, bezeichnet die periodische Schwankung von Angebotsmenge und Marktpreis. So kommt es bei hohen Marktpreisen zu verstärkten Investitionen, die mit einer gewissen Zeitverzögerung zu einem Überangebot und damit einem Preisverfall führen.
Daraufhin fahren die Anbieter ihre Produktion zurück, so dass zunächst das Überangebot abgebaut werden kann. Sobald dies geschehen ist, kommt es zu einem Nachfrageüberhang und somit wieder steigenden Preisen. Damit beginnt das Spiel dann wieder von neuem. Prinzipiell kennt man solche Schweinezyklen aus zahlreichen Märkten. Besonders stark ausgeprägt findet sich der Schweinezyklus jedoch stets in der Chipbranche sowie der Ölindustrie.
Schweinezyklus in frisch liberalisierten Märkten
Aber auch Märkte, die frisch liberalisiert werden, zeigen oftmals einen starken Schweinezyklus. So drängten beispielsweise seinerzeit, mit der Öffnung des Telekommunikationsmarktes in Deutschland, zahlreiche neue Anbieter in den Markt und versuchten dem Platzhirschen Deutsche Telekom Marktanteile abzujagen. Dies taten sie in erster Linie durch entsprechende Kampfpreise, so dass die Kosten für die Verbraucher massiv fielen.
Allerdings hatte sich manch ein Unternehmen mit seinen Kampfpreisen verkalkuliert, so dass zahlreiche Anbieter wieder vom Markt verschwanden. Sei es durch Zusammenschlüsse mit anderen Konkurrenten, sei es durch Insolvenzen. Dadurch verringerte sich das Angebot, so dass sich die Preise stabilisieren konnten. Auch im zunehmend liberalisierten Cannabismarkt war und ist dieser typische Schweinezyklus zu beobachten.
So stiegen durch die sich abzeichnende zunehmende Liberalisierung immer mehr Unternehmen in diesen Markt ein. Somit wurde mehr und mehr Cannabis produziert, so dass das Angebot die Nachfrage zuletzt bei weitem übertraf. Dementsprechend kam es zu einem starken Preiseinbruch. Darauf reagierten zahlreiche Cannabisproduzenten zuletzt mit einer Senkung ihrer Produktion. Allerdings sind die Lager noch voll, so dass das Überangebot erst einmal abgebaut werden muss... ...
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