Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Neues Rekordhoch bei US-Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 28. März einen neuen Rekord markiert. Im Vergleich zur Vorwoche verdoppelte sich die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 3.341.000 auf 6.648.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Schon in der Vorwoche war mit 3.307.000 Anträgen ein Allzeithoch registriert worden. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten dagegen einen leichten Rückgang auf 3.100.000 vorhergesagt.
Commerzbank: US-Arbeitsmarktbericht für April wird katastrophal
Die Commerzbank befürchtet nach dem unerwartet deutlichen Anstieg der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA zur Vorwoche, dass der Arbeitsmarktbericht für April katastrophal ausfallen und bereits einen neuen Höchststand bei der Arbeitslosenquote bringen wird. "Der Anstieg der Arbeitslosigkeit übertrifft die schlimmsten Befürchtungen. Das hohe Tempo der Entlassungen ist frappierend und stellt alles in den Schatten, was die USA am Arbeitsmarkt jemals erlebt hatten", schreibt Volkswirt Bernd Weidensteiner in einem Kommentar.
US-Handelsbilanzdefizit sinkt wie erwartet
Das Defizit in der Handelsbilanz der USA hat sich im Februar in etwa wie erwartet verringert. Es betrug nach vorläufigen Berechnungen 39,93 Milliarden US-Dollar nach revidiert 45,48 (vorläufig: 45,34) Milliarden im Vormonat. Volkswirte hatten mit einem Passivsaldo von 40,00 Milliarden Dollar gerechnet.
Trump spekuliert über Kürzung der Ölförderung
Aussagen von US-Präsident Donald Trump über angebliche Gespräche zwischen Saudi-Arabien und Russland über eine Drosselung der Ölförderung haben dem Ölpreis am Donnerstagnachmittag einen kräftigen Schub verliehen. Der Preis der schwefelarmen Leichtölsorte Brent stieg kurzzeitig von 26 auf über 32 US-Dollar, nachdem Trump im Kurznachrichtendienst Twitter geschrieben hatte, er habe sich "seinem Freund MBS" (dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman) unterhalten und dieser habe mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin geredet.
Geschäftsbedingungen in New York City im März auf Rekordtief
Die Geschäftsbedingungen in New York City sind im März auf ein Rekordtief gesunken. Der Index der aktuellen Geschäftslagebeurteilung des Institute for Supply Management (ISM) New York lag im vergangenen Monat bei lediglich 12,9 Punkten. Das war den Angaben zufolge der niedrigste Wert seit Beginn der Datenerfassung. Im Vergleich zum Februar fiel das Stimmungsbarometer um 39 Punkte und liegt damit unter der Marke von 50 Zählern, ab der es ein Schrumpfen der US-Industrie signalisiert. Der Index der Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate fiel 15,9 auf 37,9 Punkte.
US-Demokraten verschieben wegen Corona-Krise Nominierungsparteitag
Wegen der Coronavirus-Pandemie verschieben die US-Demokraten ihren für Juli geplanten Parteitag zur Nominierung des Präsidentschaftskandidaten. Der Parteitag in Milwaukee im Bundesstaat Wisconsin solle nun in der Woche vom 17. August stattfinden, teilte die Oppositionspartei am Donnerstag mit. Bei dem Treffen soll der Herausforderer von US-Präsident Donald Trump bei der Wahl im November gekürt werden.
Altmaier erwartet 2020 mögliche BIP-Schrumpfung von etwas über 5 Prozent
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) rechnet damit, dass die deutsche Wirtschaftsleistung in diesem Jahr wegen der Corona-Krise stärker sinken könnte als in der Finanzkrise mit einem Minus von 5 Prozent. "Wir müssen mit tiefen Einschnitten beim Wirtschaftswachstum in diesem Jahr rechnen", sagte Altmaier in einem Statement in Berlin.
Mittlerweile in Deutschland rund tausend Tote durch Coronavirus
Die Zahl der Todesfälle durch das Coronavirus in Deutschland ist auf rund tausend gestiegen. Nach einer Statistik der Johns-Hopkins-Universität aus den USA gab es bis zum späten Donnerstagnachmittag 997 Todesfälle. Die Zahl der Infizierten erhöhte sich demnach auf 81.728.
Union verbucht sprunghaften Zugewinn in Umfrage
Die Union hat angesichts der Corona-Krise in der Wählergunst deutlich zugelegt. Wäre am kommenden Sonntag Bundestagswahl, würden ihr 34 Prozent der Befragten ihre Stimme geben - 7 Prozentpunkte mehr als noch vor einem Monat, ergab die Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Infratest-Dimap für den ARD-Deutschlandtrend. CDU und CSU konnten demnach zuletzt im März 2018 diesen Wert erzielen. Die SPD käme unverändert auf 16 Prozent.
Regierung will bei Corona-Hilfen offenbar auch Dividendenpolitik regeln
Die Bundesregierung will bei den Corona-Hilfen für krisengeschüttelte Unternehmen möglicherweise auch die Regeln für Dividendenzahlungen überprüfen. Derzeit werde "mit Hochdruck" an der Umsetzung des Gesetzes für den Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) gearbeitet, teilte Katja Novak, Sprecherin im Bundesfinanzministerium mit. Auch eine Vorschrift "für die Frage der Dividendenzahlung" sei darin enthalten. Details zur Umsetzung könne das Ministerium "im Augenblick" aber nicht nennen, so Novak.
Frankreich erhöht Druck auf Deutschland wegen Corona-Bonds
Im Streit um europäische Corona-Bonds erhöht Frankreich den Druck auf Deutschland und die Niederlande. Finanzminister Bruno Le Maire rief am Donnerstag alle Euro-Länder auf, einen "Beweis der Solidarität zu liefern". Mit Blick auf die neuen Beratungen der Eurogruppe am kommenden Dienstag warnte Le Maire vor einer "Antwort auf die Krise, die von einigen geteilt und von anderen abgelehnt wird".
Walter-Borjans: SPD will in Corona-Krise soziale Akzente setzen
Die SPD will nach den Worten ihres Vorsitzenden Norbert Walter-Borjans auch angesichts der Corona-Krise eigene Schwerpunkte in der Auseinandersetzung mit dem Koalitionspartner CDU/CSU vor allem über soziale Fragen betonen. "Hier kann keiner allein durch, diese Krise ist eine, die bewältigen wir gemeinsam oder gar nicht", sagte Walter-Borjans.
Bauindustrie senkt Wachstumserwartung wegen Corona-Krise
Die deutsche Bauindustrie hat wegen der Corona-Krise ihre Wachstumserwartung nach unten korrigiert. Der Hauptverband der deutschen Bauindustrie rechnet für dieses Jahr mit einer Stagnation des baugewerblichen Umsatzes im Bauhauptgewerbe gegenüber dem Vorjahr. Ein reales Wachstum liege aber außer Reichweite. Allerdings sei zum jetzigen Zeitpunkt eine realistische Umsatzprognose für 2020 nur sehr eingeschränkt möglich.
Stromverbrauch fällt wegen Corona-Krise bis zu 8,4 Prozent
Infolge der Corona-Krise und der massiven Beschränkungen des öffentlichen Lebens sinkt der Stromverbrauch deutlich. In der vergangenen Woche (23. bis 29. März) lag der Absatz um 7,4 Prozent niedriger als in der ersten Märzwoche, wie der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) in Berlin mitteilte. Zwischen Montag und Mittwoch dieser Woche betrug der Rückgang im Vergleich zum selben Zeitraum in der ersten Märzwoche sogar 8,7 Prozent.
Corona-Kabinett will Gutscheine für Kunden
Die Bundesregierung will den Anbietern von Reisen und Veranstaltungen angesichts massiver Einbrüche in der Corona-Krise helfen. Die betreffenden Unternehmen sollen zeitlich befristete Gutscheine ausstellen dürfen, teilte das Bundespresseamt nach einem entsprechenden Beschluss des Corona-Kabinetts mit.
Israelischer Gesundheitsminister positiv auf Coronavirus getestet
Der israelische Gesundheitsminister Yaakov Litzman ist positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden. Der 71-Jährige und seine ebenfalls mit dem Virus infizierte Frau würden medizinisch behandelt, unter Quarantäne gestellt und beobachtet, erklärte das Gesundheitsministerium. Wegen seiner Kontakte zu Litzman begab sich Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ein weiteres Mal vorsorglich in Quarantäne, wie sein Büro mitteilte.
Putin erklärt April wegen Corona-Krise zu bezahltem Urlaubsmonat
Präsident Wladimir Putin hat den April in Russland zum bezahlten Urlaubsmonat erklärt. Damit solle die Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie verlangsamt werden, sagte Putin am Donnerstag in einer Fernsehansprache. Die Maßnahme, die bereits am 28. März in Kraft getreten sei, werde bis zum 30. April einschließlich verlängert, um im Kampf gegen das neuartige Coronavirus "Zeit zu gewinnen".
US-Demokraten verschieben wegen Corona-Krise Nominierungsparteitag
Wegen der Coronavirus-Pandemie verschieben die US-Demokraten ihren für Juli geplanten Parteitag zur Nominierung des Präsidentschaftskandidaten. Der Parteitag in Milwaukee im Bundesstaat Wisconsin solle nun in der Woche vom 17. August stattfinden, teilte die Oppositionspartei am Donnerstag mit. Bei dem Treffen soll der Herausforderer von US-Präsident Donald Trump bei der Wahl im November gekürt werden.
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April 02, 2020 13:11 ET (17:11 GMT)
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