FRANKFURT (Dow Jones)--Die Pilotengewerkschaft Cockpit hat mit scharfen Worten die Ankündigung des Lufthansa-Konzernvorstandes kritisiert, das mit Germanwings über Tage ausgehandelte Ergebnis zur Kurzarbeit nicht zu akzeptieren. Die Vereinigung Cockpit und die Geschäftsleitung der Germanwings hatten sich auf einen Tarifvertrag zur Kurzarbeit geeinigt, doch Lufthansa lehnt die Vereinbarung als wirtschaftlich nicht tragbar ab. Cockpit betont dagegen, es sei ausreichend Liquidität vorhanden, zudem habe der Staat deutlich signalisiert, durch die Corona-Krise in Bedrängnis geratene Unternehmen zu stützen, um die Arbeitsplätze zu erhalten. Es sei deshalb nicht nachvollziehbar, wieso Lufthansa bereits jetzt Teile des Unternehmens in Frage stelle.
Es sei unverantwortlich, in der derzeitigen Lage eine Kostensenkung von knapp 50 Prozent der Lohnkosten der Piloten an Kurzarbeitsgeldern auszuschlagen. Weder sei absehbar, wie lange die Krise anhalte, noch wie es dann weitergehen kann. Der Eindruck dränge sich auf, dass der Konzernvorstand versuche, die "Gunst der Stunde" zu nutzen, um strukturelle Veränderungen des Konzerns durchzudrücken. Bereits vor der Krise gab es Gespräche über einen Weiterbetrieb der Germanwings, die aber nicht primär durch eine unzureichende Wirtschaftlichkeit, sondern durch die vom Vorstand gewünschte veränderte Aufstellung des Konzerns getrieben waren.
Jetzt sei es an der Zeit, Arbeitsplätze zu sichern und nicht den Konzernumbau zu forcieren. "Zum Wohle des Konzerns und der Mitarbeiter fordern wir den Konzernvorstand auf, den Tarifvertrag Kurzarbeit bei Germanwings zu unterschreiben", fordert Cockpit.
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April 03, 2020 00:46 ET (04:46 GMT)
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