
DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Immer mehr Ärzte und Krankenpfleger mit Coronavirus infiziert - Medien
Die zunehmende Ausbreitung der Corona-Pandemie erfasst einem Bericht zufolge auch immer mehr Ärzte und Krankenpfleger in Deutschland: Nach Informationen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung haben sich inzwischen mehr als 2.300 Klinikmitarbeiter in Deutschland mit dem Virus infiziert. Das teilte das Robert-Koch-Institut (RKI) auf Anfrage mit und verwies gleichzeitig darauf, dass die tatsächliche Zahl vermutlich höher liege.
AFP-Zählung: Mehr als eine Million Menschen weltweit mit Coronavirus infiziert
Mehr als eine Million Menschen weltweit haben sich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Nach einer AFP-Zählung starben weltweit bereits mehr als 50.000 Menschen, fast drei Viertel davon in Europa. Das Virus löst die Lungenkrankheit Covid-19 aus.
Hälfte der Weltbevölkerung unterliegt Ausgangsbeschränkungen
Mehr als 3,9 Milliarden Menschen weltweit und damit die Hälfte der Weltbevölkerung sollen derzeit wegen der Coronavirus-Pandemie zuhause bleiben. Diese Zahl ergibt sich aus einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP, die auf offiziellen Angaben beruht. In mehr als 90 Ländern der Erde sind demnach Ausgangssperren oder andere Maßnahmen in Kraft, die den Kontakt zwischen Menshen reduzieren sollen, um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen.
Todesfälle durch Coronavirus in Frankreich auf fast 5.400 gestiegen
In Frankreich hat sich die Zahl der Todesfälle durch das Coronavirus auf fast 5.400 erhöht. 471 weitere Menschen seien in den vergangenen 24 Stunden in Krankenhäusern an der vom Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, teilten die Gesundheitsbehörden mit. Damit starben seit Beginn der Pandemie insgesamt 4.503 Menschen in französischen Krankenhäusern an den Folgen ihrer Virus-Infektion, hinzu kamen den Angaben zufolge mindestens 884 Todesfälle in Seniorenheimen.
Größtes Krematorium in Mailand wegen zu großer Totenzahl geschlossen
Die Coronavirus-Pandemie hat in Italien auch dramatische Auswirkungen auf die Leichenbestattung. Die Stadt Mailand schloss ihr größtes Krematorium wegen Überlastung bis Ende April. Dieser Schritt sei wegen der überwältigenden Zahl an Leichen, die noch nicht eingeäschert worden seien, nötig, teilte der Stadtrat mit. Zuletzt habe es einen "stetigen und zunehmenden Anstieg bei den Verstorbenen" gegeben, die eingeäschert werden sollen.
Serbiens Regierung zieht Dekret zur Berichterstattung über Corona-Krise zurück
Die Regierung in Serbien hat ein Dekret zurückgezogen, durch das die Freiheit der Medien in der Berichterstattung über die Coronavirus-Epidemie stark eingeschränkt worden war. Ministerpräsidentin Ana Brnabic räumte im staatlichen Fernsehsender RTS ein, dass sie mit dem Erlass einen "Fehler" begangen habe.
ESM-Chef gegen neue Instrumente zu Schuldenaufnahme
Der Chef des Euro-Rettungsfonds ESM, Klaus Regling, hat sich gegen die Gründung neuer Institutionen oder den Einsatz neuer Instrumente zur Schuldenaufnahme ausgesprochen, um gegen die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie zu kämpfen. "Es gibt Vorschläge zur Gründung neuer Institutionen oder neuer Instrumente, doch das braucht Zeit, die wir im Moment nicht haben", schrieb Regling in einem Gastbeitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Implizit sprach sich Regling damit gegen Corona-Bonds aus, erwähnte sie in seinem Beitrag aber nicht.
Bafin und Bundesbank verschieben LSI-Stresstest um ein Jahr auf 2022
Die Finanzaufsicht Bafin und die Bundesbank haben den für 2021 geplanten Stresstest für die kleinen und mittelgroßen Banken und Sparkassen in Deutschland auf das Jahr 2022 verschoben. Die Entscheidung zur Verschiebung des Stresstests für "Less Significant Institutions" (LSI) sei aufgrund der Herausforderungen, die das Corona-Virus und die Pandemie in diesem Jahr mit sich brächten, getroffen worden, teilte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) mit.
Heil erwägt Anhebung des Kurzarbeitergeldes
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) ist zu Gesprächen über eine Anhebung des Kurzarbeitergeldes bereit, wenn Unternehmen in der Corona-Krise sonst in Existenznot geraten und Beschäftigte ihren Arbeitsplatz verlieren. "Mein Appell an die Arbeitgeber in dieser Situation ist klar: Schmeißt die Leute nicht raus! Ihr habt die erleichterten Regeln für Kurzarbeit, mit denen wir Brücken über diese Krise bauen. Wenn es nötig ist, bauen wir die auch noch länger", sagte Heil der Rheinischen Post.
Lehrerverband rechnet mit langer Ausnahmesituation für Schulen
Der deutsche Lehrerverband rechnet mit einer langen Ausnahmesituation für die Schulen. "Die Schulen werden auf absehbare Zeit nicht mehr so sein wie vor Corona", sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Schulkonzerte, Ausflüge, Klassenfahrten - das alles wird es erstmal nicht mehr geben."
Eiopa empfiehlt Aussetzung von Dividenden und Aktienrückkäufen
Die Europäische Versicherungsaufsicht Eiopa hat Versicherer und Rückversicherer aufgefordert, angesichts der Unsicherheit über die Folgen der Corona-Krise Dividendenzahlungen und Anteilsrückkäufe vorübergehend auszusetzen. Diese Maßnahme solle überprüft werden, sobald die finanziellen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie deutlicher werden. Dieser vorsichtige Ansatz solle auch auf die variable Vergütungspolitik angewendet werden.
Fed-Bilanz wächst um 557 Milliarden US-Dollar auf Rekordhoch
Die Anleihekäufe zur Stützung der Wirtschaft in der Corona-Krise haben die Bilanz der US-Notenbank-Fed auf ein Rekordniveau wachsen lassen. Die Bilanz legte mit Stichtag Mittwoch auf 5,811 Billionen US-Dollar zu, das waren 557 Milliarden mehr als am 25. März. Das Volumen der Anleihen stieg auf 4,801 von 4,365 Billionen Dollar. Die Federal Reserve kauft Anleihen auf, um das Finanzsystem zu stützen, nachdem die Wirtschaft zur Eindämmung des Coronavirus weitgehend heruntergefahren wurde.
Kaplan: Wahrscheinlich mehr fiskalische Anreize notwendig
Nach Einschätzung des Präsidenten der Federal Reserve Bank of Dallas, Robert Kaplan, muss die US-Regierung wahrscheinlich mehr Anreize für die Wirtschaft schaffen, um ihr zu helfen, die Coronavirus-Krise zu meistern. Die Verbraucher stünden unter starkem Druck und würden sich schwer tun, aus der Krise herauszukommen, wenn die Gefahr für die Gesundheit schwinde, sagte Kaplan in einem Interview mit dem Fernsehsender CNBC.
S&P bestätigt Bonität der USA mit AA+
S&P Global hat die Bonität der USA mit AA+ bestätigt. Der Ausblick für das Rating sei stabil, teilte die Agentur mit. Das Haushaltsdefizit und die Staatschulden würden sich dieses Jahr angesichts der Corona-Krise zwar ausweiten. Dank der in diesem Ausmaß nie dagewesenen Stimuliprogramme werde der wirtschaftliche Abschwung aber begrenzt sein und den Weg für einen neuerlichen Aufschwung im kommenden Jahr weisen.
Weltbank stellt bis zu 160 Milliarden Dollar gegen Corona-Pandemie bereit
Die Weltbank stellt bis zu 160 Milliarden Dollar für Maßnahmen im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie bereit. Das Geld solle über die 15 kommenden Monate für den Umgang mit den gesundheitlichen Folgen der Pandemie und für eine Unterstützung der Wirtschaft zur Verfügung gestellt werden, teilte die internationale Finanzinstitution mit Sitz in Washington mit. In einem ersten Schritt wurden 1,9 Milliarden Dollar für Schwellen- und Entwicklungsländer freigegeben.
Nato will in Corona-Krise für schnellen Lufttransport sorgen
Bei der Unterstützung ihrer Mitglieder in der Corona-Krise will die Nato einen schnellen Lufttransport von Hilfsgütern ermöglichen. Nato-Oberbefehlshaber Tod Wolters solle dafür sorgen, dass die Hilfe unter den Allierten "verstärkt und beschleunigt" werden könne, sagte Generalsekretär Jens Stoltenberg nach einer Video-Konferenz der Außenminister der Allianz.
Chinas Dienstleistungssektor schrumpft nach wie vor
Bei den chinesischen Dienstleistern hat sich die Geschäftsaktivität im März verbessert. Der von Caixin Media Co und dem Researchhaus Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Servicesektor erhöhte sich auf 43,0 (Februar: 26,5) Punkte, lag damit aber immer noch auf dem zweitniedrigsten Niveau seit Beginn der Erhebung und weiterhin außerhalb des Wachstumsbereichs.
Chinas Geldpolitik setzt Priorität auf Beschäftigung
Chinas Zentralbank will Beschäftigung und Wirtschaftswachstum in den Mittelpunkt ihrer Bemühungen stellen, um die Folgen der Corona-Krise abzufedern. Liu Guoqiang, Vizegouverneur der People's Bank of China, sagte, der Regulierer fordere die Geschäftsbanken auf, einen Teil ihrer Gewinne zu opfern, um so die Konjunktur zu stützen. Die Zentralbank werde derweil ausreichend Liquidität ins Finanzsystem pumpen. Er wandte sich aber gegen eine Senkung des Einlagenzinses
USA verzeichnen weltweite Rekordzahl von Corona-Toten binnen eines Tages
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
April 03, 2020 03:00 ET (07:00 GMT)
In den USA ist die bislang weltweit höchste Zahl von Todesfällen durch das neuartige Coronavirus binnen 24 Stunden innerhalb eines Landes verzeichnet worden. Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore wurden zwischen Mittwoch 20.30 Uhr US-Ostküstenzeit und der gleichen Uhrzeit am Donnerstagabend 1.169 weitere Todesfälle registriert. Der traurige Rekord war bislang von Italien mit 969 verzeichneten Corona-Toten am 27. März gehalten worden.
USA weisen Vorwurf des Wegkaufens von Schutzmasken zurück
Die US-Regierung hat Vorwürfe aus Frankreich zurückgewiesen, für das Land wegen der Corona-Krise bestimmte Schutzmasken aus China weggekauft zu haben. "Die US-Regierung hat keine einzige Maske gekauft, die von China an Frankreich geliefert werden sollte", sagte ein US-Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur AFP. Anderslautende Angaben seien "komplett falsch".
Trump nach eigenen Angaben erneut negativ auf Coronavirus getestet
US-Präsident Donald Trump ist nach eigenen Angaben ein zweites Mal negativ auf das Coronavirus getestet worden. Trump sagte in Washington, bei seinem zweiten Test sei eine Methode angewendet worden, die nur eine Viertelstunde gedauert habe. Er habe den nochmaligen Test gemacht, um zu sehen, wie das Schnellverfahren funktioniere.
Von Coronavirus-Fällen betroffenes Kreuzfahrtschiff darf in Florida anlegen
Das von Coronavirus-Fällen betroffene Kreuzfahrtschiff "Zaandam" darf nach längerem Hin und Her im US-Bundesstaat Florida anlegen. Das Schiff kann den Hafen der Stadt Fort Lauderdale ansteuern, wie Bürgermeister Dan Trantalis im Kurzbotschaftendienst Twitter mitteilte. Damit endet eine tagelange Irrfahrt des Kreuzfahrtschiffes, auf dem es eine Reihe von Coronavirus-Patienten gibt und auf dem bereits vier Menschen gestorben sind.
Kapitän von US-Flugzeugträger mit Corona-Fällen entlassen
Der Kapitän des US-Flugzeugträgers "USS Theodore Roosevelt", der wegen Corona-Fällen an Bord Alarm geschlagen hatte, ist vom Pentagon entlassen worden. Kapitän Brett Crozier habe in der Krisensituation unnötige "Panik" erzeugt und "schlechtes Urteilsvermögen" gezeigt, begründete Marine-Staatssekretär Thomas Modly die Entscheidung.
Biden plädiert für Lockerung von US-Sanktionen gegen Iran
US-Präsidentschaftsbewerber Joe Biden hat angesichts der Corona-Krise für eine Lockerung der US-Sanktionen gegen den Iran plädiert. Dadurch solle die humanitäre Not im Iran gelindert werden, erklärte der frühere Vizepräsident am Donnerstag. Konkret forderte Biden ein Sonderprogramm, das es Banken und Unternehmen erlaubt, im Iran zu operieren. Dabei sollen Sonderlizenzen für den Verkauf von Medikamenten und medizinischem Gerät ausgestellt werden.
+++ Konjunkturdaten +++
Australien Feb Einzelhandelsumsatz saisonbereinigt +0,5% (PROG: +0,4%)
DJG/DJN/AFP/apo
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April 03, 2020 03:00 ET (07:00 GMT)
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