Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In China bleiben die Börsen wegen eines zusätzlichen Feiertags zum Qingming-Fest geschlossen.
TAGESTHEMA
In den USA nähert sich die Zahl der Todesopfer der Coronavirus-Pandemie der Marke von 10.000 an. Binnen 24 Stunden starben weitere mehr als 1.200 Menschen an der Infektion, wie am Sonntag aus der Statistik der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervorging. Die Gesamtzahl der Todesopfer in den USA stieg bis zum Abend (Ortszeit) auf 9.633. Die Zahl der verzeichneten Corona-Infektionsfälle wuchs auf mehr als 337.200.
Der Aufseher der US-Gesundheitsdienste, Jerome Adams, warnte, dass auf die Vereinigten Staaten besonders schwere Tage zukämen. Dies werde die "härteste und traurigste Woche" werden, welche die meisten US-Bürger bisher in ihrem Leben erlebt hätten, sagte Adams im Fernsehsender Fox News. Dies werde "unser Pearl-Harbor-Element, unser 9-11-Moment" - jedoch mit dem Unterschied, dass das Ereignis nicht auf einen Ort der USA begrenzt sei.
Der japanische Überraschungsangriff auf den US-Stützpunkt Pearl Harbor auf Hawaii 1941 hatte den Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg ausgelöst. Durch die Terroranschläge des 11. September 2001 wurden in den USA rund 3.000 Menschen getötet. Ihnen folgten die US-Invasionen in Afghanistan und im Irak.
Auch US-Präsident Donald Trump hatte am Wochenende gewarnt, den US-Bürgern stünden in der Corona-Krise noch "sehr schreckliche Zeiten" bevor. Die kommende Woche werde wahrscheinlich die härteste werden. Trump warnte aber auch erneut, dass der wirtschaftliche Stillstand des Landes nicht zu lange andauern dürfe. Für die Mehrheit der US-Bevölkerung gelten Ausgangsbeschränkungen, viele Betriebe haben die Arbeit eingestellt.
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Indikation 2.593,25 +3,98% Nasdaq-100-Indikation 7.861,50 +4,38% Nikkei-225 18.657,54 +4,70% Hang-Seng-Index 23.764,01 +2,27% Kospi 1.790,38 +3,76% Shanghai-Composite Feiertag S&P/ASX 200 5.293,70 +4,46%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Mit deutlichen Kursgewinnen starten die Börsen in Ostasien und Australien in die neue Woche. Anleger schöpfen Hoffnung, dass die Coronavirus-Pandemie ihren Höhepunkt überschritten haben könnte, nachdem immer mehr Länder zuletzt langsamer steigende Neuerkrankungen und Sterberaten gemeldet haben. In den USA schwor Präsident Donald Trump die Bürger am Wochenende zwar auf harte Zeiten und zunächst steigende Todesfälle ein, doch würden sich die Dinge irgendwann zum Besseren wenden. Vize-Präsident Mike Pence sprach davon, dass die Bemühungen, die Ausbreitung des Virus einzudämmen, allmählich Wirkung zeigten. Auch das stimmt die Anleger optimistisch. Gesucht sind in Tokio Aktien der Pharmabranche, allen voran Fujifilm mit einem Plus von 4,8 Prozent. Die japanische Regierung hat angekündigt, anderen Ländern das Grippemittel Avigan von Fujifilm zur Behandlung von Corona-Patienten zu überlassen. Daneben profitieren japanische Pharmawerte von einer Hochstufung auf Outperform von Neutral durch die Credit Suisse.
US-NACHBÖRSE
Im Blick standen besonders Fluggesellschaften, die am Freitag ihre Anträge auf Staatshilfen einreichten. Sie warnten dabei, dass die Finanzhilfen in vielen Fällen nicht reichen würden, um das Überleben der Unternehmen zu sichern. Daneben teilte die Fluggesellschaft United Airlines mit, dass sie die ursprünglich für April geplanten Kapazitäten um 80 Prozent kürzen werde. Im Mai sei mit noch drastischeren Kürzungen zu rechnen. Im vierten Geschäftsquartal dürften die Einnahmen um mindestens 30 Prozent zurückgehen. Die Aktien von United Airlines fielen daraufhin um 8,2 Prozent. Unter den übrigen Branchenvertretern brachen Delta Air Lines um 11,4 Prozent ein. In einem Brief an die Mitarbeiter hatte CEO Ed Bastian geschrieben, dass der Boden noch nicht erreicht sei. Jetblue verbilligten sich um 3,7 Prozent und Southwest Airlines um 4,9 Prozent Dollar. Alaska Air Group büßten 4,9 Prozent ein.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 21.052,53 -1,69 -360,91 -26,23 S&P-500 2.488,65 -1,51 -38,25 -22,97 Nasdaq-Comp. 7.373,08 -1,53 -114,23 -17,83 Nasdaq-100 7.528,11 -1,41 -107,54 -13,80 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 1,43 Mrd 1,34 Mrd Gewinner 632 1.759 Verlierer 2.340 1.198 Unverändert 59 67
Sehr schwach - Nach einer anfangs recht gelassenen Reaktion auf den schwachen Arbeitsmarktbericht sind die US-Börsen am Freitag doch noch stärker unter Druck geraten. Im März gingen im Zuge der Corona-Pandemie am US-Arbeitsmarkt 701.000 Stellen verloren, es war der erste Rückgang seit 2010. Ökonomen hatten lediglich einen Rückgang um 10.000 Stellen erwartet. Auch wegen des bevorstehenden Wochenendes, das neue schlechte Nachrichten bringen könnte, drängten die Anleger aus dem Aktienmarkt.
Bei den Einzelwerten dominierte die Coronavirus-Pandemie. Der Möbelhersteller Leggett & Platt hatte wie viele andere Unternehmen auch seine Jahresprognose kassiert. Die Aktie fiel um 6,2 Prozent. Der Online-Haustierbedarfshändler Chewy erfüllte derweil zwar die Umsatzerwartungen in seinem vierten Quartal, schrieb aber weiter rote Zahlen. Zudem gab Chewy keinen Ausblick ab. Chewy gaben um 4,8 Prozent nach. Twitter stemmten sich mit einem Plus von 0,3 Prozent gegen die negative Tendenz. Die Analysten von Goldman und CFRA haben die Aktie auf "Buy" hochgestuft. Gute Verkaufszahlen im ersten Quartal verhalfen der Tesla-Aktie zu einem Plus von 5,6 Prozent. Die Zahlen seien deutlich besser als erwartet ausgefallen, hieß es von der Deutschen Bank, die Umsatz- und Ergebnisschätzung für das erste Quartal aufgrund der Verkaufszahlen anhob. Walmart gingen 0,7 Prozent höher aus dem Handel. Der Einzelhandelsriese profitierte von den Hamsterkäufen der Amerikaner und verbuchte in den zurückliegenden vier Wochen ein flächenbereinigtes Umsatzplus von 20 Prozent.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,22 -1,3 0,23 -98,5 5 Jahre 0,39 1,2 0,38 -153,7 7 Jahre 0,51 0,2 0,51 -173,4 10 Jahre 0,60 1,2 0,59 -184,0 30 Jahre 1,23 -1,7 1,24 -184,0
Trotz der schwachen Arbeitsmarktdaten und der Verluste am Aktienmarkt ließen Anleger den Anleihemarkt links liegen. Die Rendite der zehnjährigen Papiere stieg um 1,2 Basispunkte auf 0,60 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 10:01h % YTD EUR/USD 1,0824 +0,1% 1,0812 1,0789 -3,5% EUR/JPY 118,04 +0,7% 117,24 116,77 -3,2% EUR/GBP 0,8824 -0,2% 0,8840 0,8747 +4,3% GBP/USD 1,2267 +0,3% 1,2229 1,2336 -7,4% USD/JPY 109,06 +0,6% 108,45 108,22 +0,3% USD/KRW 1229,98 -0,5% 1236,61 1232,14 +6,5% USD/CNY 7,0928 +0,0% 7,0928 7,0942 +1,9% USD/CNH 7,1016 -0,2% 7,1124 7,1103 +2,0% USD/HKD 7,7532 +0,0% 7,7531 7,7533 -0,5% AUD/USD 0,6043 +0,7% 0,5999 0,6030 -13,8% NZD/USD 0,5903 +0,7% 0,5860 0,5883 -12,3% Bitcoin BTC/USD 6.992,26 +3,4% 6.759,76 6.965,07 -3,0%
Unter den Erwartungen ausgefallene Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone drückten den Euro am Freitag im Verlauf auf den tiefsten Stand gegenüber dem Dollar seit neun Tagen. In der Zweitlesung verfehlte der EU-Index für den Dienstleistungssektor mit einem Stand von 26,4 die Prognose von 28,4 deutlich. Und das gegenüber einem Februar-Wert von 52,6. Der Dollar baute dagegen seine Gewinne noch etwas aus, trotz der erneut schwachen Daten vom US-Arbeitsmarkt. Er profitierte damit weiterhin von seinem Status als "sicherer Hafen". Im späten US-Handel notierte der Euro knapp über 1,08 Dollar.
Im asiatisch dominierten Handel am Montagmorgen agieren die Anleger wieder etwas risikofreudiger, was sich in einem Rückzug aus Fluchtwährungen wie dem Yen bemerkbar macht. Der Dollar steigt auf knapp über 109 Yen. Am vergangenen Mittwoch war der Greenback zeitweise unter 1,07 Yen gerutscht.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 27,96 28,34 -1,3% -0,38 -53,4% Brent/ICE 33,94 34,11 -0,5% -0,17 -47,1%
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April 06, 2020 02:15 ET (06:15 GMT)
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