Mit deutlichen Gewinnen werden die US-Aktienbörsen am Montag zum Start erwartet. Hoffnung machen erste Anzeichen, dass das Herunterfahren des öffentlichen Lebens zu einer allmählichen Verlangsamung bei der Coronavirus-Ausbreitung führt. Allerdings steht gerade den Amerikanern noch eine schwere Woche mit neuen Rekordständen bei den Infektionen bevor. Immerhin wurde aus New York, dem Epizentrum in den USA, erstmals bei der Zahl der Toten ein Rückgang zum Vortag berichtet. Allerdings warnte Gouverneur Andrew Cuomo vor eiligen Rückschlüssen. Aktuell ist mindestens ein Viertel der US-Wirtschaft stillgelegt.
Auch in Europa, so in den stark betroffenen Ländern Italien und Spanien, zeigen sich Hoffnungszeichen einer Verlangsamung. "Der Markt wird von dem heftigen Verlangen getrieben, Zeichen einer Wende bei der Ausbreitung des Virus zu erkennen", sagt Govinda Finn von Aberdeen Standard Investments. Im übrigen bleiben viele Investoren vorsichtig, und es ist mit andauernd hoher Volatilität zu rechnen.
Im Blick bei den Einzelwerten stehen Fluggesellschaften, die am Freitag ihre Anträge auf Staatshilfen einreichten. Sie warnten dabei, dass die Finanzhilfen in vielen Fällen nicht reichen würden, um das Überleben der Unternehmen zu sichern. Daneben teilte die Fluggesellschaft United Airlines mit, dass sie die ursprünglich für April geplanten Kapazitäten um 80 Prozent kürzen werde. Im Mai sei mit noch drastischeren Kürzungen zu rechnen. Im vierten Geschäftsquartal dürften die Einnahmen um mindestens 30 Prozent zurückgehen. Bis sich eine Erholung abzeichne, werde man die Kapazitätsplanungen täglich auf Sicht von 90 Tagen anpassen. Die Aktien von United Airlines fielen am späten Freitag nachbörslich um 8,2.
Unter den übrigen Branchenvertretern brachen Delta Air Lines um 11,4 Prozent ein. In einem Brief an die Mitarbeiter hatte CEO Ed Bastian geschrieben, dass der Boden noch nicht erreicht sei.
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April 06, 2020 06:23 ET (10:23 GMT)
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