FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Lufthansa prüft mitten in der Corona-Krise ihre Optionen für die Tochter Germanwings. Nach Angaben der Flugbegleitergewerkschaft Ufo gehen Arbeitnehmervertreter davon aus, dass noch in dieser Woche die Schließung der Lufthansa-Tochter verkündet werden soll. Davon betroffen wären 1.400 Mitarbeiter.
Eine Konzernsprecherin sagte dazu auf Anfrage, die Deutsche Lufthansa arbeite zurzeit an einer Bewertung der Optionen für Germanwings. Eine Entscheidung sei noch nicht getroffen worden. Zum Inhalt der Gespräche wollte sie sich nicht näher äußern.
Die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (Ufo) wirft dem Airlinekonzern vor, die Krise zu nutzen, um den bereits lange geplanten Konzernumbau zu forcieren. Ähnlich hatte sich bereits am Freitag die Pilotengewerkschaft Cockpit geäußert, nachdem der Lufthansa-Konzernvorstand eine mit Germanwings über Tage ausgehandelte Vereinbarung zur Kurzarbeit als wirtschaftlich nicht tragbar abgelehnt hatte. Cockpit teilte mit, es sei ausreichend Liquidität vorhanden, zudem habe der Staat deutlich signalisiert, durch die Corona-Krise in Bedrängnis geratene Unternehmen zu stützen, um die Arbeitsplätze zu erhalten. Es sei deshalb nicht nachvollziehbar, wieso Lufthansa bereits jetzt Teile des Unternehmens in Frage stelle.
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April 06, 2020 06:44 ET (10:44 GMT)
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