Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutscher Sentix-Konjunkturindex auf Elfjahrestief
Der vom Beratungsunternehmen Sentix erhobene Konjunkturindex für Deutschland ist im April wegen der Corona-Pandemie auf ein Elfjahrestief gefallen. Nach Mitteilung von Sentix fiel der Index auf minus 36,0 (März: minus 16,9) Punkte. Das war der niedrigste Stand seit März 2009. Der Index der Lagebeurteilung ging auf minus 59,3 (minus 13,3) Punkte zurück, den niedrigsten Wert seit Mai 2009. Der Index der Konjunkturerwartungen dagegen stieg auf minus 9,0 (minus 20,5) Punkte. Der Konjunkturindex des Euroraums geht auf minus 42,9 (minus 17,1) Punkte zurück, was ein Allzeittief darstellt.
BDI sieht deutschen BIP-Rückgang 2020 von 3 bis 6 Prozent
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) erwartet wegen der Corona-Krise eine deutliche Schrumpfung der deutschen Wirtschaftsleistung im Jahr 2020. "Für Deutschland muss im laufenden Jahr mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von 3 bis 6 Prozent gerechnet werden", sagte BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang. "Voraussetzung ist eine Unterbrechung der wirtschaftlichen Aktivität von maximal sechs Wochen."
Altmaier und Scholz planen über KfW weitere Unterstützung für Mittelstand
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und Finanzminister Olaf Scholz (SPD) planen über einen "KfW Schnellkredit" weitere Unterstützungsmaßahmen für den deutschen Mittelstand. Eine entsprechende Ankündigung mit der Bekanntgabe eines Termins zu weiteren Details dazu veröffentlichte in Berlin die Bundespressekonferenz. Deren Mitteilung zufolge wollen beide Minister zu dem Thema um 14.00 Uhr eine Pressekonferenz geben.
Bild: Jobcenter sollen Hartz-IV-Anträge ohne Vermögensprüfung bewilligen
Die Jobcenter sollen Hartz IV-Anträge wegen der Corona-Krise auch ohne Vermögensprüfung und ohne persönliches Erscheinen der Betroffenen bewilligen können. Das berichtete die "Bild"-Zeitung am Montag unter Berufung auf eine neue interne Weisung der Bundesagentur für Arbeit (BA). Demnach sollen auch formlose Anträge etwa per Mail angenommen und grundsätzlich rückwirkend vom jeweiligen Monatsbeginn für die Dauer von sechs Monaten gewährt werden.
DRV-Präsidentin sieht Auszahlung der Renten als "gesichert"
Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) erwartet trotz der Corona-Krise vorerst keine finanziellen Nachteile für Rentner durch einen Einbruch der Beitragseinnahmen. "Im Moment erwarte ich, dass das Minus überschaubar ist", sagte Rentenpräsidentin Gundula Roßbach dem Tagesspiegel. Die Bundesagentur für Arbeit zahle ja weiter Beiträge an die Rentenversicherung, selbst wenn Menschen in Kurzarbeit seien oder arbeitslos würden. Eine genaue Einschätzung dazu sei zurzeit aber "sehr schwierig".
Kanzleramtschef Braun für europaweit einheitliche Corona-App
Der Chef des Bundeskanzleramts, Helge Braun (CDU), fordert den Einsatz einer europaweit einheitlichen Smartphone-App zu Nachverfolgung von Corona-Infektionen. "Wir brauchen das in jedem Fall EU-weit", sagte er am Montag den Sendern RTL und n-tv. Braun verwies dabei auf den europäischen Binnenmarkt und zahlreiche grenzüberschreitenden Pendler. "Das Schlimmste, was uns passieren kann ist, dass es jetzt viele verschiedene Tracking-Apps gibt."
Regierung plant Beschluss für mehr inländische Schutzmasken-Produktion
Die Bundesregierung will bei der Sitzung ihres so genannten Corona-Kabinetts am Montag in Berlin "Beschlüsse fassen für mehr inländische Produktion von Schutzmasken und anderer Schutzausrüstung". Das erklärte Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) über den Kurznachrichtendienst Twitter. In einem von Scholz weiterverbreiteten Tweet verwies das Bundesfinanzministerium auf entsprechende Aussagen des Vizekanzlers in der ARD-Sendung "Anne Will".
CSU bewegt sich in Umfrage auf absolute Mehrheit zu
Die CSU kann in der politischen Stimmung in Bayern von der Corona-Krise profitieren und liegt im Bereich der absoluten Mehrheit. Nach einer am Montag von der Augsburger Allgemeinen veröffentlichten repräsentativen Civey-Umfrage kommen die Christsozialen auf 44 Prozent Zustimmung, den besten Wert in der Amtszeit von Ministerpräsident Markus Söder (CSU)und deutlich mehr als die bei der Landtagswahl 2018 erreichten 37,2 Prozent.
Minister: Johnson führt Regierungsgeschäfte trotz Klinikaufenthalts
Der britische Regierungschef Boris Johnson kann nach Angaben eines Kabinettskollegen trotz des Klinikaufenthalts wegen seiner Coronavirus-Erkrankung seine Regierungsarbeit fortsetzen. Johnson werde auch im Krankenhaus laufend über die aktuelle Entwicklung informiert und leite weiterhin die Regierungsgeschäfte, sagte Wohnungsbauminister Robert Jenrick am Montag in der BBC. Johnson war vor zehn Tage positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden. Nach gut einer Woche in Quarantäne wurde der 55-Jährige am Sonntagabend in ein Krankenhaus eingeliefert. Laut einem Bericht der Times wird er mit zusätzlichem Sauerstoff versorgt.
Weltärztebund warnt in Debatte über Exitstrategie vor festem Austiegssdatum
In der Debatte um eine Lockerung der massiven Beschränkungen im öffentlichen Leben hat der Chef des Weltärztebunds, Frank Ulrich Montgomery, vor einem festen Ausstiegsdatum gewarnt. "Die Politik soll sich jetzt auf eine Exitstrategie festlegen", sagte Montgomery der Bild-Zeitung. Der Beginn des Ausstiegs sei aber "kein Kalenderdatum", sondern müsse sich richten nach der "Dauer, in der sich Infektionen in einem Gebiet verdoppeln". Er warnte "vor einem Jojo-Effekt bei den Ansteckungen".
Zyklon der höchsten Sturmkategorie trifft in Vanuatu auf Land
Mit Windgeschwindigkeiten von 235 Stundenkilometern ist der Zyklon "Harold" am Montag auf den Inselstaat Vanuatu getroffen. Nach Angaben des Wetterdienstes erreichte "Harold" über Nacht die höchste Sturmkategorie 5, bevor er am Montagmorgen an der Ostküste der Insel Espiriu Santo auf Land traf. Danach steuerte er direkt auf Luganville zu, der mit 16.500 Einwohnern zweitgrößten Stadt des armen Inselstaats im Südpazifik.
Lehrerverband: Schlechte Schüler sollten in Corona-Krise freiwillig sitzenbleiben
Schüler mit schlechten Leistungen sollten wegen der Corona-Krise nach Ansicht des Deutschen Lehrerverbands freiwillig die Klasse wiederholen, statt mit großem Rückstand die nächste Klassenstufe zu beginnen. Wenn die bisherigen Leistungen sehr schlecht waren, sollte ernsthaft geprüft werden, "ob nicht ein freiwilliges Wiederholen sinnvoller ist, als mit massiven Wissenslücken aufzurücken", sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der Bild-Zeitung.
DJG/DJN/AFP
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April 06, 2020 07:31 ET (11:31 GMT)
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