
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Merkel lehnt Festlegung auf ein Corona-Exit-Datum ab
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) lehnt die Festlegung auf ein Ausstiegsdatum aus den Beschränkungen des öffentlichen Lebens ab. Es sei "nicht geraten, über ein Datum in Deutschland jetzt zu sprechen", sagte Merkel in Berlin. "Es wäre ganz schlecht, wir würden zu schnell voranschreiten, um dann wieder alles zurücknehmen zu müssen." Die Regierung habe bis einschließlich 19. April ihre Maßnahmen getroffen, "daran wird sich auch nichts ändern".
Merkel sieht Europa vor historischer Bewährungsprobe
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht die Europäische Union vor der größten Bewährungsprobe seit ihrer Gründung. Die Corona-Krise sei ein "symmetrischer Schock", von dem alle gleichmäßig betroffen seien. Es sei im Interesse Deutschlands, "dass Europa stark aus dieser Bewährungsprobe herauskommt", betonte Merkel.
Corona-Kabinett: Zwei Wochen Quarantäne für Rückkehrer aus dem Ausland
Rückkehrer aus dem Ausland sollen künftig verbindlich in eine zweiwöchige Quarantäne gehen. Das hat das Corona-Kabinett den Bundesländern empfohlen.
Scholz bei Streit um europäische Corona-Hilfen "zuversichtlich"
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat sich vor der morgigen Videokonferenz der Eurogruppe optimistisch gezeigt, den Streit um die Corona-Hilfen in Europa beizulegen. Er sei "zuversichtlich", bis Dienstagabend "eine Entscheidung zu ermöglichen", sagte Scholz in Berlin. "Ich halte europäische Solidarität dringend erforderlich in dieser Frage."
Bund bürgt voll für Schnellkredite an mittlere Unternehmen
Mit KfW-Schnellkrediten ergänzt die Bundesregierung ihre Hilfsmaßnahmen für Unternehmen mittlerer Größe. "Die EU-Kommission hat jetzt grünes Licht für eine 100%-ige Haftung durch die KfW bei Schnellkrediten gegeben", sagte Bundesfinanzminister Olaf Scholz. Insbesondere kleine Unternehmen und der Mittelstand erhielten schnell und unbürokratisch Darlehen in Höhe von maximal drei 3 Monatsumsätzen bei 11 bis 250 Beschäftigten.
Bankenverband: KfW-Schnellkredit wird unseren Kunden helfen
Der Bundesverband deutscher Banken hat die in Berlin bekanntgegebenen vollständigen Ausfallgarantien des Bundes für Kredite an Mittelstandsunternehmen begrüßt. "Es ist gut, dass die Bundesregierung heute pragmatisch und schnell das KfW-Sonderprogramm zur Bewältigung der Coronakrise erweitert hat", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, Christian Ossig. "Die höhere Haftungsübernahme durch die KfW wird unseren Kunden in der derzeitigen dramatischen Situation helfen."
Steinmeier hält am Samstag Fernsehansprache zur Corona-Krise
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hält am Samstag eine Fernsehansprache zur Corona-Krise. Wie das Bundespräsidialamt am Montag mitteilte, soll die Rede am Abend nach den Hauptnachrichtensendungen von ARD und ZDF gesendet werden. Auch andere Sender können sie demnach ausstrahlen.
Pflegekräfte erhalten 1.500 Euro Corona-Sonderprämie
Wegen ihrer besonderen Belastung in der Corona-Krise erhalten Pflegekräfte eine Sonderprämie von 1.500 Euro. Darauf einigten sich die Gewerkschaft Verdi und die Bundesvereinigung der Arbeitgeber in der Pflegebranche (BVAP) am Wochenende, wie Verdi am Montag bekanntgab.
Zoll verzeichnet 10 Prozent mehr Mindestlohnverstöße
Im Kampf gegen Schwarzarbeit und Mindestlohnverstöße hat der Zoll im vergangenen Jahr 54.733 Arbeitgeber überprüft und 114.997 Strafverfahren sowie 31.366 Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten eingeleitet. Dabei wurden rund 10 Prozent mehr Verstöße gegen den gesetzlichen Mindestlohn festgestellt als noch im Jahr 2018, wie die Generalzolldirektion am Montag in Bonn mitteilte.
Datenschutzbeauftragter droht mit Stopp der E-Patientenakte
Der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber hat mit einem Veto gegen die für 2021 geplante bundesweite elektronische Patientenakte gedroht. "Als Aufsichtsbehörde obliegt es mir...aufsichtsrechtliche Maßnahmen zu ergreifen, das heißt, zum Beispiel den Krankenkassen gegebenenfalls zu untersagen, ihren Versicherten eine datenschutzgesetzlichen Vorgaben widersprechende elektronische Patientenakte anzubieten", heißt es in einer Stellungnahme Kelbers zum Patientendaten-Schutzgesetz (PDSG), aus der das Handelsblatt zitiert.
EZB: Zentralbanken kaufen in Vorwoche bei PEPP für 30 Mrd Euro
Die Zentralbanken des Eurosystems haben in der vergangenen Wochen im Rahmen ihres neuen Ankaufprogramms PEPP (Pandemic Emergency Purchase Programme) kräftig gekauft. Wie aus einer Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) hervor geht, kauften sie Anleihen für 30,153 Milliarden Euro, zu deren Aufteilung auf Anleiheklassen und Emittenten die EZB keine Angaben machte.
Italiens Anteil an APP-Staatsanleihebestand steigt spürbar
Die Zentralbanken des Eurosystems haben ihre Anleihebestände im Rahmen ihres APP-Anleihekaufprogramms im Februar kräftig erhöht, wobei sich die Banca d'Italia coronabedingt beim Kauf italienischer Staatsanleihen hervortat. Nach Mitteilung der EZB nahmen die Anleihebestände insgesamt um 51,141 (Februar: 23,462 ) Milliarden Euro auf 2.623,179 Milliarden Euro zu, Papiere über 19,017 (6,802) Milliarden Euro wurden fällig.
Kreditversicherer sagt fast 40 Prozent mehr Pleiten in den USA voraus
Der französische Kreditversicherer Coface sagt wegen der Coronavirus-Pandemie eine weltweite Pleitewelle voraus. Besonders stark betroffen seien die USA mit einem prognostizierten Anstieg um 39 Prozent, heißt es in dem am Montag in Paris veröffentlichten Barometer. In Deutschland könnte es demnach 11 Prozent mehr Insolvenzen geben.
IWF hält Wiederbelebung der Wirtschaftsaktivität in China für "ermutigend"
Der Internationale Währungsfonds (IWF) wertet die langsame wirtschaftliche Erholung Chinas nach dem Coronavirus-Stillstand als positives Signal. "Die Erholung in China, obgleich begrenzt, ist ermutigend", schrieb IWF-Chefökonomin Gita Gopinath am Montag in einem Blogbeitrag. Sie zeige, dass Maßnahmen zur Eingrenzung des Virus erfolgreich darin sein könnten, die Epidemie einzudämmen, und den Weg für eine Wiederaufnahme der wirtschaftlichen Aktivität ebnen könnten.
Japans Regierungschef bereitet Bevölkerung auf Ausnahmezustand vor
Angesichts des Anstiegs bei den Coronavirus-Infektionen in Japan will Ministerpräsident Shinzo Abe den Ausnahmezustand für mehrere Regionen ausrufen. "Wir beobachten im Moment rasante Zunahmen bei den Neu-Infektionen vor allem in urbanen Gegenden wie Tokio und Osaka", sagte Abe am Montag vor Journalisten.
Opec will Ölproduzenten zu Förderkürzungen bewegen - Kreise
Die zunehmende Verknappung von Öllagerraum veranlasst einige der größten Rohölproduzenten der Welt offenbar, im Streit zwischen Saudi-Arabien und Russland um Marktanteile in dieser Woche einen Waffenstillstand auszuhandeln. Der Streit hatte - zusammen mit der Coronavirus-Pandemie - einen Einbruch der Ölpreise bewirkt.
Argentinien verschiebt Rückzahlung von Schulden wegen Corona-Krise auf 2021
Argentinien hat wegen der Corona-Krise die Rückzahlung von Staatsschulden in Höhe von 9,8 Milliarden US-Dollar auf das Jahr 2021 verschoben. Das geht aus einem am Montag veröffentlichten Regierungsdekret hervor.
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April 06, 2020 13:00 ET (17:00 GMT)
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