
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
CORONA-KRISE - Die Bundesregierung plant wegen der Corona-Pandemie für bestimmte systemrelevante Berufe Abweichungen vom Arbeitszeitgesetz. "Zur Bewältigung dieses außergewöhnlichen Notfalls, der bundesweite Auswirkungen hat, können für eine befristete Zeit auch längere Arbeitszeiten, kürzere Ruhezeiten sowie die Beschäftigung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern an Sonn- und Feiertagen für bestimmte Tätigkeiten notwendig sein", heißt es im Referentenentwurf für eine Covid-19-Arbeitszeitverordnung, die das Arbeitsministerium im Einvernehmen mit dem Gesundheitsministerium erarbeitet hat. (Handelsblatt S. 8)
EU-KREDITPROGRAMM - Die Europäische Union will die ökonomischen Folgen der Corona-Krise finanziell abfedern. Die EU-Finanzminister seien sich weitgehend einig über ein europäisches Kreditprogramm mit einem Gesamtvolumen von bis zu 540 Milliarden Euro, erfuhr das Handelsblatt von EU-Diplomaten. Das Paket enthält drei Elemente: Der Euro-Rettungsschirm ESM stellt eine vorsorgliche Kreditlinie von bis zu 240 Milliarden Euro für Mitgliedstaaten bereit, die mit dem Krisenmanagement finanziell überfordert sind. Die Europäische Investitionsbank bürgt zudem für Unternehmenskredite mit einem Volumen von bis zu 200 Milliarden Euro. Bei der EU-Kommission können EU-Staaten darüber hinaus Darlehen bis zu 100 Milliarden Euro beantragen, um die stark steigenden Kosten des Kurzarbeitergeldes abzudecken. Die EU-Finanzminister würden das Kreditprogramm voraussichtlich an diesem Dienstag beschließen, auch wenn einige Details noch umstritten seien, hieß es in Brüssel. (Handelsblatt S. 4)
EUROBONDS - Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble wundert sich über die Vorwürfe gegen Deutschland und die EU. Denn ausreichende Mittel, um die Krise schnell zu bekämpfen, stünden bereit. "Wir müssen jetzt mit den Instrumenten arbeiten, die wir haben und die auch viel rascher wirken, anstatt uns über neue Instrumente zu streiten, für die wir die europäischen Verträge anpassen müssten, was gar nicht schnell zu leisten ist. Es ist also besser wir nutzen den ESM, in dem wir annähernd 500 Milliarden haben", sagte Schäuble in einem Interview. (Welt S. 6)
OECD - In vielen Ländern drohen wegen der beginnenden Rezession soziale Verwerfungen, warnt der Chef der Industrieländer-Organisation OECD. Angel Gurria fordert Deutschland dazu auf, den Widerstand gegen Euro-Anleihen aufzugeben - schon im eigenen Interesse. "Hinter der Corona-Krise lauert die politische Krise", sagte Gurria in einem Interview. (SZ S. 19)
GLOBALISIERUNG - Rund die Hälfte aller Unternehmen will als Konsequenz aus der Corona-Krise die Zulieferer austauschen. Für Verbraucher bedeutet das allerdings steigende Preise. Die Rückabwicklung der Globalisierung beginnt. (Welt S. 11)
AUTOINDUSTRIE - Die Autoindustrie will den Betrieb "schnellstmöglich" hochfahren. Hildegard Müller, Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), drängt auf eine Lockerung. "In enger Abstimmung mit den Gesundheitsbehörden brauchen wir den Hochlauf. Und dieser Hochlauf muss so schnell wie möglich und so verantwortbar wie nötig erfolgen". (FAZ S. 18)
VERSICHERER - Die Bafin sieht für die deutschen Versicherer derzeit keinen Anlass zu besonderer Sorge, aber zu erhöhter Wachsamkeit. "Wir halten die Situation insgesamt für beherrschbar", sagt Exekutivdirektor Frank Grund im Interview der Börsen-Zeitung. Die Aufsicht rechnet damit, dass die Solvenzquoten bei den Lebensversicherern durch negative Kapitalanlageeffekte "mindestens im unteren bis mittleren zweistelligen Prozentpunktebereich sinken". Die Bafin stützt sich dabei auf eine aktuelle Umfrage. Bei keinem der befragten Lebensversicherer, die zusammen einen hohen Marktanteil abbilden, führte das aber zu einer Unterdeckung. (Börsen-Zeitung S. 3)
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April 07, 2020 00:36 ET (04:36 GMT)
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