Der GBC-Analyst Cosmin Filker hat mit Uwe Zimdars, Vorstand bei der Haemato AG, über die Ergebnisse des vergangenen Geschäftsjahres und die Auswirkungen von Covid-19 auf das Unternehmen gesprochen.Cosmin Filker: Herr Zimdars, im abgelaufenen Geschäftsjahr war die HAMEATO AG von einem starken Umsatzrückgang betroffen. Können Sie die Gründe dafür skizzieren?Uwe Zimdars: Diese negative Entwicklung hatte mehrere Ursachen. Einen wesentlichen Anteil hatte die Bereinigung des Produktportfolios um margenschwache Produkte. Weiterhin verloren im abgelaufenen Geschäftsjahr einige bedeutende Umsatzträger ihren Patentschutz, in dessen Folge beim Originalprodukt aufgrund des Markteintritts biotechnologisch hergestellter Substitute (Biosimiliars) ein deutlicher Preisverfall zu verzeichnen war. Zudem waren diese Biosimiliars im frühen Stadium der Markteinführung im europäischen Ausland für den Einkauf noch nicht verfügbar. Im Berichtsjahr mussten wir weiterhin vorsorglich behördlich angeordnete Produktrückrufe tätigen. Verschärfend wirkte eine langanhaltende öffentliche Diskussion über die Arzneimittelsicherheit und politischen Bestrebungen zu Änderungen bei den Rahmenbedingungen des Importmarktes. Beide Effekte kumulierten sich zu einer temporären Verunsicherung unserer Kunden. Die Zahlen des Jahres 2019 zeigen aber auch die Stärke des Geschäftsmodells der HAEMATO. Es gibt nur wenige Unternehmen, die bei einem Umsatzrückgang von knapp 28% noch ein nahezu ausgeglichenes EBIT zeigen können.Cosmin Filker: Welche Auswirkungen hat die aktuelle Covid-19-Krise auf den Bereich Parallelimporte von Arzneimitteln?Uwe Zimdars: Die HAEMATO als Arzneimittelhersteller und Großhändler ist ein systemrelevantes Unternehmen und ein wichtiger Bestandteil bei der Sicherstellung der Versorgung der Apotheken und somit Patienten mit Arzneimitteln. Wir kaufen europaweit ein und sind daher auf einen uneingeschränkten Warenverkehr innerhalb der europäischen Union angewiesen und haben in dieser Frage die Unterstützung durch die EU. Bis dato läuft unser Geschäftsbetrieb weitestgehend normal. Es gibt in einzelnen EU-Ländern Regelungen zur Beschränkung der Exporte als Reaktion auf Corona-Virus. Da ...Den vollständigen Artikel lesen ...