BERLIN (Dow Jones)--Die Bundeswehr unterstützt in der Corona-Krise nach Angaben von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) immer mehr zivile Strukturen. Es gebe rund 300 Anträge, von denen 90 auch entsprechend bewilligt worden seien, sagte Kramp-Karrenbauer im Deutschlandfunk. "Es war am Anfang vor allen Dingen auch der Wunsch nach Schutzausstattung, nach medizinischem Fachpersonal, das natürlich bei der Bundeswehr so knapp ist wie in zivilen Einrichtungen auch."
Inzwischen würden Soldaten in Gesundheitsämtern helfen, um etwa Kontaktpersonen von Infizierten nachzutelefonieren. Sie seien auch "in Alten- und Pflegeheimen, dort, wo das Rote Kreuz erst in einigen Tagen mit seinem Personal zum Beispiel einsatzfähig ist". Außer von einigen Linken-Politikern im Deutschen Bundestag sei ihr bisher "eigentlich eher eine große Offenheit entgegengeschlagen, was den Einsatz der Bundeswehr anbelangt", betonte die CDU-Politikerin.
Offen zeigte sie sich für den Vorschlag, Risikogruppen zu schützen und im Rest des Landes die Beschränkungen schrittweise wieder aufzuheben: "Das kann ein möglicher Weg sein." Der setze allerdings voraus, dass diese Gruppen entsprechend lokalisiert werden könnten. Dafür bedürfe es Tests und möglicher Tracking-Apps, so Kramp-Karrenbauer.
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April 07, 2020 05:53 ET (09:53 GMT)
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