Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Top-Ökonomen kritisieren Regierung für Nein zu Corona-Bonds
Führende deutsche Ökonomen haben die ablehnende Haltung der Bundesregierung gegen gemeinsame Anleihen der Eurostaaten in der Krise, sogenannte Corona-Bonds, kritisiert. "Jetzt geht es um Anti-Krisen-Pakete, wie sie alle Länder brauchen", sagte der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther.
Mittelstands-Verbände fordern weitere Maßnahmen in der Corona-Krise
Die Spitzenverbände des deutschen Mittelstands haben zur Bewältigung der Corona-Krise Maßnahmen gefordert, die noch über das bereits auf den Weg gebrachte gewaltige Hilfsprogramm hinausgehen.
Altmaier für Flexibilität beim Ausstieg aus Beschränkungen
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat sich für einen schrittweisen und differenzierten Ausstieg aus den Beschränkungen des öffentlichen Lebens ausgesprochen. Es gelte jetzt, die Nerven zu behalten und eine Entscheidung erst zu treffen, wenn die Zahlen der Neuinfektionen und Heilungen es zuließen, sagte Altmaier im ZDF-Morgenmagazin. Es werde dann "Bereiche geben, wo man flexibler vorgehen kann, und andere, wo man vorsichtiger sein muss".
Studie: Europas Startups nach Rekordjahr vor der Existenzkrise
Wegen der Corona-Krise steht die europäische Startup-Szene nach einem Finanzierungsrekord im vergangenen Jahr vor einem massiven Einbruch. Der Gesamtwert der Finanzierungen für Gründer stieg 2019 um 46 Prozent auf 31,1 Milliarden Euro, heißt es im Startup-Barometer der Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY). Deutsche Jungunternehmen erhielten 6,1 Milliarden Euro, ein Anstieg um 32 Prozent gegenüber 2018.
Regierung will Unternehmen besser vor Übernahmen aus Ausland schützen
Mit einer deutlich verschärften Investitionskontrolle will die Bundesregierung deutsche Unternehmen besser vor feindlichen Übernahmen aus dem Ausland schützen. Das geht einem Bericht der Zeitungen der Funke Mediengruppe zufolge aus dem Entwurf für eine Novelle des Außenwirtschaftsgesetzes (AWG) hervor. Das Bundeskabinett wolle den Gesetzentwurf des Bundeswirtschaftsministeriums am Mittwoch verabschieden, berichteten die Zeitungen.
Opposition kritisiert Regierungspläne für mehr Arbeitszeit
Die Opposition übt scharfe Kritik an einer Verordnung des Arbeitsministeriums, mit der die tägliche Arbeitszeit in systemrelevanten Berufen bis Ende Juni auf zwölf Stunden erhöht und die gesetzliche Ruhezeit auf neun Stunden verkürzt werden kann. Dies sei "ein Schlag ins Gesicht all derer, die ihre Gesundheit schon jetzt täglich für uns alle riskieren", sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linken, Susanne Ferschl.
Müller fordert eine Milliarde für Corona-Entwicklungsprogramme
Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) will große Teile der Entwicklungshilfe in ein Corona-Sofortprogramm für arme Länder verschieben. Er werde am Mittwoch seinen EU-Kollegen vorschlagen, alle verfügbaren EU-Mittel für Entwicklungszusammenarbeit dafür umzuschichten. "Mindestens eine Milliarde Euro sollten zu Beginn zusammenkommen", sagte Müller.
Angst vor wirtschaftlichem Einbruch in Deutschland steigt in Corona-Krise massiv
In der Coronakrise ist die Angst vor einem wirtschaftlichen Einbruch in Deutschland massiv gestiegen. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichen Sonderbefragung der R+V-Versicherung zu den aktuellen Sorgen der Bundesbürger hervor. Der Anteil derjenigen, die eine schlechtere Wirtschaftslage befürchten, erhöhte sich demnach im Vergleich zur Befragung im Vorjahr um 23 Prozent auf nunmehr 58 Prozent.
Sechs Millionen Deutsche lebten 2018 in zu kleiner Wohnung
In Deutschland haben im Jahr 2018 sechs Millionen Menschen in einer zu kleinen Wohnung gelebt. Damit galten die Wohnungen von 7,4 Prozent der Bevölkerung als überbelegt im Verhältnis der Bewohnerzahl zur Anzahl der Zimmer, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte. Mit 20 Prozent lebten besonders häufig Alleinerziehende auf zu engem Raum mit ihren Kindern.
Spanien meldet wieder deutlichen Anstieg bei Corona-Toten
Im besonders hart von der Coronavirus-Pandemie betroffenen Spanien ist die Zahl der Todesfälle wieder deutlich angestiegen. Binnen eines Tages wurden 743 neue Corona-Tote gemeldet, wie das spanische Gesundheitsministerium am Dienstag mitteilte. Zuvor hatten rückläufige Todeszahlen vier Tage in Folge die Hoffnung keimen lassen, dass Spanien das Schlimmste hinter sich habe.
China meldet erstmals seit Januar keine neuen Coronavirus-Toten
Zum ersten Mal seit Beginn der Coronavirus-Pandemie hat China keine neuen Todesopfer gemeldet. Nach Angaben der Nationalen Gesundheitskommission wurde am Dienstag erstmals seit drei Monaten kein neuer Todesfall mehr verzeichnet.
Fed legt Hilfsprogramm für kleinere Unternehmen auf
Die US-Notenbank hat ein neues Hilfsprogramm für kleinere Unternehmen angekündigt. Wie sie in der Nacht zum Dienstag mitteilte, will sie eine Kreditfazilität einrichten, die mit Krediten besichert ist, die im Rahmen des Small Business Administration's Paycheck Protection Program (PPP) vergeben werden. Details sollen in dieser Woche mitgeteit werden. In den USA haben ebenso wie in vielen anderen Volkswirtschaften vor allem kleine Unternehmen wegen der Coronavirus-Pandemie Probleme, Kredite zu bekommen.
Anleihekäufe und Sonderfaktoren treiben deutsche Target2-Forderungen
Die Forderungen der Deutschen Bundesbank im Rahmen des Zahlungssystems Target2 sind im März stark gestiegen. Die Bundesbank erklärt das mit den höheren Anleihekäufen des Eurosystems und Kalenderfaktoren. Laut Bundesbank beliefen sich die Forderungen Ende März auf 935,13 (Februar: 821,56) Milliarden Euro
EZB teilt bei täglichem Dollar-Tender 943 Millionen zu
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bei ihrem täglichen Dollar-Tender mit einer Laufzeit von sieben Tagen 943 Millionen US-Dollar an sechs Banken zugeteilt. Am Vortag hatten acht Banken eine Summe von 2,27 Milliarden nachgefragt und erhalten. Der Tender hat einen Festzinssatz von 0,30 (zuvor: 0,31) Prozent.
EZB teilt bei 77-tägigem LTRO 19,5 Milliarden Euro zu
Die Nachfrage nach längerfristiger Liquidität der Europäischen Zentralbank (EZB) hat bei dem dritten der Anfang März ins Leben gerufenen Langfristtender (LTRO) deutlich abgenommen. Nach Mitteilung der EZB wurden bei einem Refinanzierungsgeschäft mit 77 (zuvor: 84)-tägiger Laufzeit 19,507 (43,713) Milliarden Euro zugeteilt. Damit wurde die Nachfrage von 99 (107) Banken bedient.
Japans Regierung verhängt Ausnahmezustand wegen Coronavirus
Nach einem starken Anstieg bei den Coronavirus-Infektionen in Japan hat Ministerpräsident Shinzo Abe den Ausnahmezustand über Tokio und sechs weitere Regionen des Landes verhängt. Die derzeitige Lage könne "das Leben der Menschen und die Wirtschaft schwerwiegend beeinträchtigen", sagte Abe.
Indonesiens Zentralbank schließt Repo-Abkommen mit Fed
Indonesiens Zentralbank hat ein Repo-Abkommen mit der US-Notenbank geschlossen. Nach Angaben von Zentralbankgouverneur Perry Warjiyo hat es ein Volumen von 60 Milliarden US-Dollar. Die Fed hatte kürzlich die FIMA-Repo-Fazilität geschaffen, aus der sich Zentralbanken mit Konto bei der New York Fed US-Dollar gegen Treasuries leihen können.
Taliban kündigen Rückzug aus Gesprächen über Gefangenenaustausch mit Kabul an
Die radikalislamischen Taliban in Afghanistan haben ihren Rückzug aus den Verhandlungen über einen Gefangenenaustausch mit der Regierung in Kabul angekündigt. Sie würden nicht länger an den "fruchtlosen" Gesprächen teilnehmen, teilte der politische Sprecher der Miliz, Suhail Schahin, mit.
Robert-Koch-Institut veröffentlicht App für Smartwatches und Fitnessarmbänder
Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat eine kostenlose App für Smartwatches und Fitnessarmbänder veröffentlicht, die Aufschluss über die Verbreitung des Coronavirus in Deutschland bringen soll. Wie RKI-Präsident Lothar Wieler am Dienstag in Berlin sagte, trägt die App den Titel "Corona-Datenspende".
Merz zu Corona-Erkrankung: "Ich hab das Gefühl, ich hab's hinter mir"
Der CDU-Vorsitzkandidat Friedrich Merz hat seine Infektion mit dem Coronavirus nach eigenen Angaben überstanden. "Ich bin jetzt seit gut einer Woche wieder gesund. Ich hab das Gefühl, ich hab's hinter mir", sagte er am Dienstag im Fernsehsender RTL. Den Verlauf der Erkrankung beschrieb er als "leichte bis mittelschwere Grippe" mit Symptomen, "die ich bis dahin so nicht kannte".
+++ Konjunkturdaten +++
CHINA
Währungsreserven März 3,061 Bill USD (Feb: 3,107 Bill USD)
Währungsreserven März sanken um 46,09 Mrd USD zum Vormonat
SCHWEIZ
SNB: Währungsreserven März 765,626 Mrd CHF
SNB: Währungsreserven betrugen im Feb 768,768 Mrd CHF
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April 07, 2020 07:30 ET (11:30 GMT)
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