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Dow Jones News
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MÄRKTE EUROPA/Anleger kaufen "Fallen Angels"

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte haben am Dienstag noch etwas zugelegt. Der DAX gewann 2,8 Prozent auf 10.357 Punkte und der Euro-Stoxx-50 um 2,2 Prozent auf 2.858 Punkte. Damit gingen die Indizes allerdings auch deutlich unter ihren frühen Tageshöchstständen aus der Sitzung. Der DAX hatte da schon bei 10.590 Punkten gestanden. "Nach 1.000 Punkten Plus in zwei Tagen ist ein Rücksetzer keine Überraschung", so ein Marktteilnehmer. Etwas Druck kam am Nachmittag von der Wall Street, auuch dort bröckelten die Kurse nach deutlichen Eröffnungsgewinnen wieder ab.

Europaweit gekauft wurden vor allem Aktien, die im Corona-Crash besonders stark verloren hatten, an der Börse gemeinhin als "Fallen Angels" bezeichnet. So gewann der Branchen-Index der Reise- und Freizeit-Aktien 6,3 Prozent, er hatte im Crash zeitweise 50 Prozent verloren.

Bei den Länderbörsen hatte erneut Wien mit einem Index-Plus von 3,9 Prozent die Nase vorn. In Österreich wird der Shutdown bereits nach Ostern gelockert.

Aber auch mit Blick auf die anderen Märkte sprachen Händler von wieder zunehmendem Optimismus: In einer Umfrage der Notenbank-Filiale in New York zeigten sich 48 Prozent zuversichtlich, dass die Aktienkurse in einem Jahr höher stehen werden als derzeit. "Dieser Optimismus treibt die Kurse weiter nach oben", sagte Jochen Stanzl, Analyst von CMC Markets.

"Auch wenn das Risiko einer zweiten Infektionswelle nach einem schrittweisen Ende des Shutdowns besteht, zeigen sich Anleger ermutigt davon, dass die Zahl der Neuinfektionen in vielen Hot Spots der Welt nachlässt", so Stanzl. Zudem steige die Schuldenquote im Bundeshaushalt in Richtung 75 Prozent der Wirtschaftsleistung, und Bundesfinanzminister Olaf Scholz habe ein Konjunkturprogramm angekündigt. "Das weckt die Fantasie der Anleger", ergänzte der Analyst.

Mit der Hoffnung auf eine bereits bald wieder in Schwung kommende Wirtschaft kauften die Anleger Aktien von Zyklikern, die von einem Aufschwung überproportional profitieren sollten. Im DAX stiegen MTU um 5,4 Prozent auf 124,90 Euro, die Aktie hatte Ende Januar fast 290 Euro gekostet. Infineon erholten sich um 5,2 und Deutsche Bank um 5,4 Prozent. In Europa legten neben den Reise- und Freizeit-Aktien sowie den Bankaktien auch Auto-, Industrie- und Versicherungsaktien sowie Stahltitel überdurchschnittlich zu. Arcelormittal erholten sich um gut 10 Prozent, Barclays um knapp 10 und Provident Financial um knapp 17 Prozent.

Gegeben wurden dagegen die Aktien aus dem sogenannten Corona-Basket, also von Unternehmen, deren Geschäftsmodell von der Corona-Pandemie profitierte. So schloss der Index der Pharma-Aktien 0,9 Prozent im Minus.

Blackrock bleibt vorsichtig - Natixis auch 

Am Markt kursierten allerdings nach wie vor auch skeptische Stimmen: Grenzenloser Optimismus sei fehl am Platz, hieß es beim Vermögensverwalter Blackrock. "Dafür sind die Gefahren einer weiteren Ausbreitung der Epidemie, vor allem in den USA, aber auch in vielen Schwellenländern, weiterhin viel zu real", gab Martin Lück, Leiter Kapitalmarktstrategie in Deutschland, der Schweiz, Österreich und Osteuropa zu bedenken.

Aus Marktsicht stehe jetzt die entscheidende Frage an, ob sich die Epidemie in den USA auf andere Metropolregionen ausweite. Sollte dies der Fall sein, könnte ein längerer und noch härterer Shutdown der Wirtschaft die Folge sein, dann könnten sogar die sehr umfangreichen Finanzhilfen des Staates von bisher gut zwei Billionen Dollar sich als nicht ausreichend erweisen.

Auch nach Einschätzung von Natixis ist die Gefahr von Rückschlägen an den Märkten noch nicht gebannt. Die Märkte unterschätzten gegenwärtig, dass die Eindämmung des Covid 19-Virus längere Zeit in Anspruch nehmen und der Weg zurück zur Normalität nicht einfach sein werde.

"Eine nachhaltige Erholung an den Märkten braucht fortgesetzte positive Nachrichten und Impulse", warnte Esty Dwek, Head of Global Market Strategy bei Natixis. "Angesichts zahlreicher, weiter existierender Fragezeichen scheint es dafür noch zu früh", sagte er.

Deutsche Versicherer gefragt 

Positiv für das Sentiment der deutschen Versicherer wertete ein Marktteilnehmer die Aussagen der Bafin. Demnach sieht sie für die deutschen Versicherer derzeit keinen Anlass zu besonderer Sorge, aber zu erhöhter Wachsamkeit. "Wir halten die Situation insgesamt für beherrschbar", sagte Exekutivdirektor Frank Grund im Interview mit der Börsen-Zeitung. Allianz stiegen um 2,7 Prozent, Munich Re um 3,4 Prozent.

Nach dem Kurssprung in der Aktie von Carnival zu Wochenbeginn ging es um weitere 22 Prozent nach oben. Den Auslöser lieferte die Nachricht vom Vortag, dass der Staatsfonds von Saudi-Arabien mit einer Beteiligung von 8,2 Prozent bei der größten Kreuzfahrtreederei der Welt eingestiegen ist.

Biotest gewannen 10,9 Prozent. Biotest arbeitet an einem neuen Medikament gegen Covid-19 basierend auf Hyperimmunplasma. Mit einem sich in Entwicklung befindlichen Test sollen Plasmaspender auf Antikörper gegen Covid-19 untersucht werden, um die Spenden mit den meisten Antikörpern zu einem neuen Hyperimmunglobulin gegen Covid-19 verarbeiten zu können.

Keine große Überraschung war laut Händlern auch die Ankündigung von Hugo Boss, dass die Dividende für 2019 ausfällt. Die Aktie legte um 6,6 Prozent zu.

=== 
Index                   Schluss-  Entwicklung   Entwicklung  Entwicklung 
stand                    absolut         in %          seit 
                                               Jahresbeginn 
Euro-Stoxx-50           2.857,67       +61,70         +2,2%       -23,7% 
Stoxx-50                2.775,05       +21,93         +0,8%       -18,5% 
Stoxx-600                 326,61        +6,03         +1,9%       -21,5% 
XETRA-DAX              10.356,70      +281,53         +2,8%       -21,8% 
FTSE-100 London         5.704,45      +122,06         +2,2%       -26,0% 
CAC-40 Paris            4.438,27       +92,14         +2,1%       -25,8% 
AEX Amsterdam             499,85       +10,03         +2,0%       -17,3% 
ATHEX-20 Athen          1.491,57       +62,18         +4,4%       -35,1% 
BEL-20 Bruessel         3.033,57       +63,78         +2,1%       -23,3% 
BUX Budapest           32.715,70      -143,05         -0,4%       -29,0% 
OMXH-25 Helsinki        3.444,02      +107,24         +3,2%       -18,4% 
ISE NAT. 30 Istanbul  109.869,99      +644,50         +0,6%       -20,9% 
OMXC-20 Kopenhagen      1.096,14        +4,95         +0,5%        -3,5% 
PSI 20 Lissabon         4.018,61       +50,85         +1,3%       -22,0% 
IBEX-35 Madrid          7.002,00      +157,70         +2,3%       -26,7% 
FTSE-MIB Mailand       17.411,72      +372,41         +2,2%       -27,5% 
RTS Moskau              1.099,76       +16,33         +1,5%       -29,0% 
OBX Oslo                  679,05       +10,71         +1,6%       -19,5% 
PX  Prag                  820,33       +12,38         +1,5%       -26,5% 
OMXS-30 Stockholm       1.510,85       +49,61         +3,4%       -14,7% 
WIG-20 Warschau         1.603,50       +22,45         +1,4%       -25,4% 
ATX Wien                2.126,42       +79,87         +3,9%       -34,7% 
SMI Zuerich             9.514,60       +52,26         +0,6%       -10,4% 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/raz

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