Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
FEIERTAGSHINWEIS
MITTWOCH: In Norwegen findet lediglich ein bis 13.00 Uhr verkürzter Handel statt.
DONNERSTAG: In Dänemark und Norwegen bleiben die Börsen geschlossen.
In Schweden findet lediglich ein bis 13.00 verkürzter Handel statt.
In den USA findet lediglich ein bis 20.00 Uhr verkürzter Anleihehandel statt.
TAGESTHEMA I
Der Streit über Corona-Bonds hat eine geplante Einigung der EU-Finanzminister auf Hilfen für finanziell schwächere Länder am Dienstag verhindert. Eurogruppen-Chef Mario Centeno verschob eine für den Abend geplante Pressekonferenz nach Beratungen per Video-Schalte auf Mittwochvormittag (10.00 Uhr), wie ein Sprecher mitteilte. Die Gespräche wurden nach Angaben aus EU-Kreisen fortgesetzt. Demnach pochte Italien auf die durch Deutschland und die Niederlande als Vergemeinschaftung von Schulden abgelehnten Corona-Bonds. Einig seien sich die Minister "weitgehend" zu drei kurzfristigen Krisenmaßnahmen, hieß es aus Verhandlungskreisen. Dies sind Hilfen des Euro-Rettungsfonds ESM, Kredite der Europäischen Investitionsbank EIB für Firmen in Finanznöten und ein von der EU-Kommission vorgeschlagenes europäisches Kurzarbeitergeld. Weitere Diskussionen seien aber nötig über Wege, die Wirtschaft in Europa langfristig wieder auf die Beine zu bekommen, hieß es.
TAGESTHEMA II
Mitten in der Corona-Krise droht US-Präsident Donald Trump der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit dem vorläufigen Stopp der Beitragszahlungen seines Landes. Seine Regierung werde dies prüfen, kündigte Trump am Dienstag an. Er wirft der UN-Organisation massive Versäumnisse im Kampf gegen das Coronavirus vor. Trump wirft der WHO vor, zu China-freundlich zu sein und im Kampf gegen das Virus eine "fehlerhafte Empfehlung" abgegeben zu haben. "Zum Glück habe ich frühzeitig ihre Empfehlung zurückgewiesen, unsere Grenze zu China offen zu lassen", schrieb der US-Präsident im Internetdienst Twitter. Trump hatte Ende Januar ein Einreiseverbot für Reisende aus China verhängt.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Termine:
06:50 CH/Givaudan SA, Umsatz 1Q
07:30 DE/Dermapharm Holding SE, ausführliches Jahresergebnis
07:30 AT/OMV AG, Trading Update 1Q
Im Laufe des Tages:
- DE/Boehringer Ingelheim GmbH, Jahresergebnis
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 16:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA) 20:00 Fed, Protokoll der FOMC-Sitzung vom 15. März
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
11:00 GB/Auktion 4,75-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Dezember 2030 im Volumen von 2 Mrd GBP 11:00 CH/Auktion 1,25-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Mai 2026 Auktion 0,50-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Juni 2032 11:30 DE/Auktion 0,00-prozentiger Bundesanleihen mit Laufzeit Februar 2030 im Volumen von 4 Mrd EUR 12:30 GB/Auktion 2,00-prozentiger Anleihen mit Laufzeit September 2025 im Volumen von 2,75 Mrd GBP
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- % DAX-Future 10.300,00 1,18 S&P-500-Indikation 2.677,50 1,06 Nasdaq-100-Indikation 8.114,00 1,27 Nikkei-225 19.175,40 1,19 Schanghai-Composite 2.817,49 -0,12 +/- Ticks Bund -Future 170,71 -4 Vortag: INDEX Vortagesschluss +/- % DAX 10.356,70 2,79 DAX-Future 10.180,00 0,11 XDAX 10.199,82 0,08 MDAX 21.538,13 2,07 TecDAX 2.698,06 1,32 EuroStoxx50 2.857,67 2,21 Stoxx50 2.775,05 0,80 Dow-Jones 22.653,86 -0,12 S&P-500-Index 2.659,41 -0,16 Nasdaq-Comp. 7.887,26 -0,33 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 170,75 -118
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Der DAX wird nach anfänglichen leicht negativen Indikationen nun im Plus erwartet. Einerseits dreht auch Asien langsam nach oben. "Andererseits zeigt der DAX nun Relative Stärke", so ein Händler. "Deutschland und Europa liegen in der Pandemie klar vor den USA", sagt er. Damit seien deutsche und europäische Aktien deutlich attraktiver als der US-Markt. In Asien sei das Bild unklarer: Während China die Pandemie überwunden habe, habe Hongkong die Einschränkungen gerade erst verlängert und Japan habe den Notstand ausgerufen.
Rückblick: Die europäischen Aktienmärkte haben noch etwas zugelegt. Allerdings gingen die Indizes deutlich unter ihren frühen Tageshöchstständen aus der Sitzung. Etwas Druck kam am Nachmittag von der Wall Street, auch dort bröckelten die Kurse nach deutlichen Eröffnungsgewinnen wieder ab. Europaweit gekauft wurden vor allem Aktien, die im Corona-Crash besonders stark verloren hatten, an der Börse gemeinhin als "Fallen Angels" bezeichnet. So gewann der Branchen-Index der Reise- und Freizeit-Aktien 6,3 Prozent, er hatte im Crash zeitweise 50 Prozent verloren. Mit der Hoffnung auf eine bereits bald wieder in Schwung kommende Wirtschaft kauften die Anleger Aktien von Zyklikern, die von einem Aufschwung überproportional profitieren sollten. In Europa legten neben den Reise- und Freizeit-Aktien sowie den Bankaktien auch Auto-, Industrie- und Versicherungsaktien sowie Stahltitel überdurchschnittlich zu. Arcelormittal erholten sich um gut 10 Prozent, Barclays um knapp 10 und Provident Financial um knapp 17 Prozent.
DAX/MDAX/TECDAX
Sehr fest - Anleger kauften die Aktien von Zyklikern, die von einem ufschwung überproportional profitieren sollten und im Crash besonders stark gefallen waren. Im DAX stiegen MTU um 5,4 Prozent. Infineon und Deutsche Bank legten ähnlich stark zu. Im MDAX erholten sich Thyssenkrupp um 10,9 Prozent. Anderen Aktien ging dagegen schon wieder die Luft aus: So fielen Deutsche Börse um 1,2 Prozent. Positiv für das Sentiment der deutschen Versicherer wertete ein Marktteilnehmer die Aussagen der Bafin. Demnach sieht sie für die deutschen Versicherer derzeit keinen Anlass zu besonderer Sorge. Allianz stiegen um 2,7 Prozent, Munich Re um 3,4 Prozent. Biotest gewannen 11 Prozent. Biotest arbeitet an einem neuen Medikament gegen Covid-19 basierend auf Hyperimmunplasma.
XETRA-NACHBÖRSE
Der nachbörsliche Handel am Dienstag war von hohen Umsätzen geprägt, so ein Händler von Lang & Schwarz. Erneut hatten wieder einige Unternehmen ihre Ausblicke aufgrund der Coronavirus-Pandemie zurückgezogen. Darunter Henkel und Deutsche Post. Henkel gaben um 1 Prozent nach. Im ersten Quartal seien bereits negative Auswirkungen spürbar gewesen, so der Konzern. Für die Deutsche Post-Aktie ging es um 0,5 Prozent nach unten. Lufthansa erhöhten sich um 1 Prozent. Der Konzern hatte in Erwartung langfristiger Auswirkungen durch die Corona-Krise konzernweit weitreichende Maßnahmen beschlossen, um sowohl die Flotte zu verkleinern als auch Arbeitsplätze in der Verwaltung abzubauen. Auffällig waren Windeln.de mit Aufschlägen von 9 Prozent. Der Online-Händler hatte wegen der Corona-Pandemie eine erhöhte Nachfrage im März verzeichnet. Auch im April sei eine starke Nachfrage zu erkennen.
USA / WALL STREET
Etwas leichter - Geprägt wurde der Handel von der Hoffnung, dass die eingeleiteten Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie in absehbarer Zeit gelockert werden können. Die USA werden jedoch hart von der Pandemie getroffen. Zwar kamen aus den USA zu Wochenbeginn etwas ermutigende Signale, dass das Herunterfahren des öffentlichen Lebens sich langsam auszahlt, indem die Dynamik der Corona-Ausbreitung nachlässt. Dennoch warnen Behörden vor voreiligen Schlüssen. Im US-Bundesstaat New York sind binnen 24 Stunden 731 Menschen am Coronavirus gestorben und damit mehr als an jedem Tag zuvor. Die US-Regierung will derweil die geplanten Hilfen für kleine und mittlere Unternehmen um 250 Milliarden Dollar erhöhen. Die Aktien von Fluggesellschaften, die von den Pandemie-Auswirkungen mit am härtesten getroffen wurden, waren mit einer gestiegenen Risikobereitschaft gefragt. United Airlines stiegen um 1,9 Prozent und American Airlines um 7,6 Prozent. Kraft Heinz legten um 2,7 Prozent zu, nachdem der Lebensmittelkonzern für das erste Quartal ein Umsatzwachstum in Aussicht gestellt hatte, während Analysten einen Rückgang erwartet hatten.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Uhr Di, 17:35 % YTD EUR/USD 1,0867 -0,22% 1,0891 1,0883 -3,1% EUR/JPY 118,46 +0,01% 118,45 118,61 -2,8% EUR/CHF 1,0560 -0,04% 1,0565 1,0568 -2,7% EUR/GBP 0,8824 -0,04% 0,8828 0,8828 +4,3% USD/JPY 108,96 +0,19% 108,76 109,01 +0,2% GBP/USD 1,2318 -0,16% 1,2338 1,2323 -7,0% USD/CNH 7,0726 +0,14% 7,0626 7,0563 +1,5% Bitcoin BTC/USD 7.348,76 2,379 7.178,01 7.328,01 +1,9%
Am Devisenmarkt zeigte sich der Dollar anfällig für Gewinnmitnahmen. Angesichts der gestiegenen Risikofreude verlor er an Attraktivität. Der Dollar-Index fiel um 0,8 Prozent, der Euro notiert um die 1,09er-Marke, nachdem er am Montag um 1,08 gependelt hatte.
ROHSTOFFE
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 25,12 23,63 +6,3% 1,49 -58,1% Brent/ICE 32,88 31,87 +3,2% 1,01 -48,7%
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
April 08, 2020 01:33 ET (05:33 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.