Von Michael S. Derby
WASHINGTON (Dow Jones)--Einige Analysten glauben, dass die US-Notenbank bald zwei Zinssätze ihres geldpolitischen Instrumentariums ändern muss. Diese Änderungen würden dazu beitragen, die Auswirkungen der Geldflut auszugleichen, die die Fed in Reaktion auf die Coronavirus-Pandemie ausgelöst hat. Die Fed hatte im März ihren Tagesgeldzielsatz auf 0,00 bis 0,25 Prozent gesenkt. Niemand erwartet, dass sich dieser Zinssatz bald ändern wird, zumal sich die Krise noch immer entfaltet.
Einige erwarten stattdessen, dass die Zentralbank den Zinssatz für Überschussreserven von Banken (IOER) und den Satz für umgekehrte Repogeschäfte (RRP) leicht anheben wird. Den IOER erhalten Banken, die Kundeneinlagen entgegennehmen, und deshalb Barmittel bei der Fed parken. Der RRP ist das, was die Zentralbank von Geldfonds und anderen in Frage kommenden Finanzunternehmen verlangt, damit diese dasselbe tun dürfen.
Als dieses Zinskontrollsystem eingeführt wurde, sollte der IOER das obere Ende des Zinsbandes darstellen und der RRP-Satz das untere. Später musste die US-Fed diese Sätze mehrfach anpassen, um den marktbasierten Fed-Funds-Zins in der Mitte dieses Bandes zu halten. Der IOER-Satz liegt jetzt bei 0,10 Prozent und der RRP-Satz bei null.
Die Bank of America teilte ihren Kunden am Dienstag in einem Vermerk mit, dass sie die Anhebung des IOER-Satzes auf 0,20 Prozent und des RRP-Satzes auf 0,05 Prozent erwarte und dass dies bereits bei der Sitzung des Offenmarktausschusses FOMC am 28. und 29. April geschehen könnte.
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April 08, 2020 08:23 ET (12:23 GMT)
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