Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)--Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat begrüßt, dass das Wirtschaftsministerium die öffentliche Beschaffung von Corona-Schutzgütern und -Medikamenten koordinieren soll - zugleich aber vor "planwirtschaftlichen" Tendenzen gewarnt. "Der neue Krisenstab muss die großen wirtschaftlichen Anforderungen an Unternehmen abfedern, die durch die Umstellung ihrer Produktion entstehen", forderte BDI-Hauptgeschäftsführungsmitglied Iris Plöger. Die Politik müsse den Unternehmen bei ihrer Verantwortung für das Gemeinwohl unter die Arme greifen.
"Die Produktion von Schutzgütern sollte wirtschaftlich sein, andernfalls droht gerade Mittelständlern der finanzielle Ruin", mahnte Plöger. Die Industrie sehe zudem "mit Sorge", dass sich die Bundesregierung in den vergangenen Wochen weitreichende Eingriffsbefugnisse in Produktion, Preis und Handel von Corona-Schutzgütern verschafft habe. Eine effiziente Krisenkoordination sei zwar entscheidend dafür, dass Gesellschaft und Wirtschaft in Deutschland so wenig Schaden wie möglich nehmen. "Sie darf aber keine planwirtschaftlichen Züge annehmen", warnte Plöger.
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April 09, 2020 09:22 ET (13:22 GMT)
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