BERLIN (Dow Jones)--Aus Sicht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) haben die geldpolitischen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der US-Zentralbank Federal Reserve gegen die Corona-Krise nur wenig bewirkt. Sie hätten keine Kehrtwende bei den seit Februar fallenden Aktienkursen einläuten können, heißt es in einem Aufsatz des Instituts.
"Der Fed ist es immerhin mit der Wiederauflage des Anleihekaufprogramms und der Ankündigung unbegrenzter Anleihekäufe gelungen, die Renditen der US-Staatsanleihen signifikant zu senken", schreiben die Ökonomen. Hingegen hätten die von der EZB getroffenen Maßnahmen zu Beginn die Erwartung der Marktakteure enttäuscht, weil sie zu zögerlich gewesen seien. Problematisch war laut DIW auch, dass zum Zeitpunkt der Ankündigung des PEPP (Pandemic Emergency Purchase Programme) die EZB noch daran festgehalten habe, maximal ein Drittel der der Staatsanleihen eines Landes zu halten. "Dies dürfte die Wirksamkeit des PEPPs gedämpft haben, da für einige Länder bereits vor Beginn der Corona-Krise diese Grenze erreicht war."
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April 09, 2020 11:54 ET (15:54 GMT)
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