
DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Saudis und Russland einigen sich auf Förderkürzung - Kreise
Saudi-Arabien und Russland haben sich offenbar auf eine Verringerung der Ölförderung geeinigt. Saudi-Arabien werde im April täglich 4 Millionen Barrel weniger fördern, Russland 2 Millionen Barrel, berichten mehrere Informanten. Insgesamt werde die Reduzierung um 10 Millionen Barrel angestrebt. Der Irak und andere wichtige Förderländer müssten der Kürzung noch zustimmen. Gleichzeitig arbeiteten die Saudis und andere Länder daran, die Förderung noch weiter zu verringern und dabei auf 20 Millionen Barrel zu kommen, hieß es weiter.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe erneut deutlich über 6 Millionen
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung ist in der Woche zum 4. April auf einem sehr hohen Niveau von mehr als 6 Millionen geblieben, hat sich aber gegenüber der Vorwoche leicht abgeschwächt. Im Vergleich zur Vorwoche reduzierte sich die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 261.000 auf 6.606.000.
Stimmung der US-Verbraucher im April drastisch eingebrochen
Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im April dramatisch abgeschwächt. Der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung in den USA sackte bei der Umfrage zur Monatsmitte auf 71,0 ab. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 75,0 erwartet. Bei der Umfrage Ende März lag er noch bei 89,1, Ende Februar bei 101,0.
US-Erzeugerpreise geben im März nach
In den USA sind die Erzeugerpreise im März gesunken, allerdings weniger stark als erwartet. Die Preise auf vorgelagerter Ebene gingen um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat zurück, während von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte mit einem Rückgang um 0,4 Prozent gerechnet hatten.
Fed legt Notfallkreditprogramm über 2,3 Billionen Dollar auf
Die US-Notenbank hat am Donnerstag eine Reihe von Programmen vorgestellt, mit denen Kredite über 2,3 Billionen Dollar bereitgestellt werden sollen. Sie zielen auch darauf ab, kleine und mittlere Unternehmen sowie Städte und Bundesstaaten der USA zu erreichen.
Fed-Chef Powell sagt weiterhin aggressive Geldpolitik zu
Fed-Chairman Jerome Powell hat eine weiter aggressive Geldpolitik der US-Notenbank zugesagt, zugleich aber stärkere fiskalische Anstrengungen gefordert. "Wir werden unsere Kräfte weiterhin entschlossen, aktiv und aggressiv einsetzen, bis wir sicher sind, dass wir uns auf dem Weg zur Erholung befinden", sagte Powell. Zuvor hatte die Fed Kredite im Volumen von 2,3 Billionen Euro angekündigt.
Mnuchin: US-Wirtschaft könnte bis Ende Mai wieder geöffnet werden
US-Finanzminister Steven Mnuchin hält eine Wiederöffnung der US-Wirtschaft bis Ende Mai für möglich. In einem CNBC-Interview sagte er außerdem, dass das gerade verkündete Sonderkreditprogramm der US-Notenbank Fed bis zu 2,3 Billionen Dollar an Liquidität bereitstellen werde.
Knapp 800 Coronavirus-Tote in New York innerhalb eines Tages
Die Zahl der Coronavirus-Toten im US-Bundesstaat New York steigt immer stärker an. Wie Gouverneur Andrew Cuomo am Donnerstag sagte, starben innerhalb eines Tages 799 Menschen an den Folgen einer Infektion - die höchste bislang gemeldete Zahl. Am Vortag waren 779 Menschen ums Leben gekommen, am Tag davor 731. Insgesamt verzeichnete New York damit bislang 7.067 Coronavirus-Tote.
EZB-Rat stimmte nur zögernd für Kommunikation zu Ankauflimits
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat sich im März trotz des Zögerns einiger Mitglieder dazu entschlossen, der Öffentlichkeit zu signalisieren, dass er sich beim Ankauf von Staatsanleihen nicht mehr an selbst gesetzte Obergrenzen halten wird. In dem jetzt veröffentlichten Protokoll der außerordentlichen Ratssitzung vom 18. März heißt es dazu: "Einige Mitglieder äußerten sich reserviert gegenüber der vorgeschlagenen Kommunikation in Bezug auf Emissions- und Emittentenlimit."
IWF sagt schlimmste Rezession seit Großer Depression voraus
Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet nach den Worten seiner Chefin Kristalina Georgieva für das laufende Jahr mit der schlimmsten wirtschaftlichen Entwicklung seit der Großen Depression im vergangenen Jahrhundert. "Die Unsicherheit hinsichtlich der Stärke und der Dauer der Krise ist immer noch ungewöhnlich hoch, aber es ist jetzt schon klar, dass wir 2020 ein stark negatives Wachstum haben werden", sagte Georgieva.
Merkel hofft auf Einigung der Euro-Finanzminister
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) setzt vor der erneuten Konferenz der Euro-Finanzminister auf eine Einigung im Streit um die Corona-Hilfen. "Ich hoffe, dass es zu einem Ergebnis kommt", sagte Merkel in Berlin. "Das wäre einfach ein sehr gutes Zeichen." Zugleich bekräftigte sie ihre Ablehnung von Gemeinschaftsanleihen, den sogenannten Corona-Bonds.
BKA warnt bundesweit vor Betrug mit staatlichen Wirtschaftshilfen
Der Betrug mit staatlichen Corona-Soforthilfen in Nordrhein-Westfalen dürfte kein Einzelfall bleiben. Das Bundeskriminalamt (BKA) warnte in einem internen Papier bereits am 3. April vor derartigen Straftaten, wie die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichteten.
Scholz glaubt an Einigung der Euro-Finanzminister
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat sich vor der Videokonferenz der Euro-Finanzminister zu den Corona-Hilfen zuversichtlich gezeigt. Die bisherigen Treffen der Finanzminister hätten zwar noch keine Einigung gebracht. "Jetzt ist es aber wichtig, dass wir das endgültig hinbekommen."
Merkel schöpft vorsichtig Hoffnung
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich angesichts der Corona-Infektionszahlen optimistischer gezeigt. Es gebe "Anlass zu vorsichtiger Hoffnung", sagte sie nach der Sitzung des Corona-Kabinetts in Berlin. Sie habe zu Beginn der Pandemie während des sehr schnellen Anstiegs der Krankheitszahlen oft nachgedacht, "ob wir unsere Maßnahmen nicht verschärfen müssen". Dies sei zum jetzigen Zeitpunkt aber "nicht notwendig".
Spahn mahnt Deutsche zu weiterer Disziplin über Ostern
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Deutschen aufgefordert, sich auch über Ostern an die Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen zu halten. Das höchste christliche Fest müsse nun "wahrscheinlich unter einmaligen Bedingungen in der Geschichte Deutschlands" gefeiert werden, sagte Spahn.
Frankreich verdoppelt Corona-Hilfspaket auf 100 Milliarden Euro
In der Corona-Krise hat Frankreich sein Hilfspaket für die Wirtschaft auf 100 Milliarden Euro aufgestockt und damit mehr als verdoppelt. Damit soll der erwartete Wirtschaftseinbruch von sechs Prozent abgefedert werden, wie Finanzminister Bruno Le Maire der Wirtschaftszeitung Les Echos am Donnerstag sagte. "Das ist die stärkste Rezession seit Ende des Zweiten Weltkriegs", sagte Le Maire. Die Ankündigung kam kurz vor neuen Verhandlungen der EU-Finanzminister über ein gemeinsames Corona-Hilfsprogramm.
Niederlande halten an Bedingungen für ESM-Kredite in Corona-Krise fest
Der niederländische Regierungschef Mark Rutte hält an der Forderung fest, Kredite des Euro-Rettungsfonds ESM auch in der Corona-Krise an Bedingungen zu knüpfen. Ausnahmen seien nur möglich, um direkte medizinische Kosten zu decken, bekräftigte Rutte.
Polen verlängert Ausgangsbeschränkungen - Grenzen bleiben bis 3. Mai geschlossen
Polens Regierung hat am Donnerstag die Ausgangsbeschränkungen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie verlängert. Nach Angaben von Ministerpräsident Mateusz Morawiecki bleiben die Grenzen bis zum 3. Mai für Ausländer geschlossen. Alle Geschäfte - mit Ausnahme von Lebensmittelgeschäften und Apotheken - bleiben bis 19. April geschlossen, der Schulunterricht, internationale Flüge und Bahnreisen bleiben bis 26. April suspendiert.
Conte warnt vor Gefährdung der EU durch Coronavirus-Krise
Italiens Regierungschef Giuseppe Conte hat vor einer Gefährdung der EU für den Fall gewarnt, dass sich die Mitgliedstaaten nicht auf ein gemeinsames Vorgehen gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie einigen können. "Wenn wir die Gelegenheit nicht ergreifen, neues Leben in das europäische Projekt zu bringen, ist die Gefahr eines Scheiterns real", sagte Conte.
DIW hält Corona-Maßnahmen der EZB und der Fed für wenig wirksam
Aus Sicht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) haben die geldpolitischen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der US-Zentralbank Federal Reserve gegen die Corona-Krise nur wenig bewirkt. Sie hätten keine Kehrtwende bei den seit Februar fallenden Aktienkursen einläuten können, heißt es in einem Aufsatz des Instituts.
Frankreich verdoppelt Corona-Hilfspaket auf 100 Milliarden Euro
In der Corona-Krise verdoppelt Frankreich sein Hilfspaket für die Wirtschaft auf 100 Milliarden Euro. Das sagte Finanzminister Bruno Le Maire der Wirtschaftszeitung "Les Echos". Bisher waren 45 Milliarden Euro vorgesehen. Die Finanzspritze für das Gesundheitssystem wird Le Maire zufolge auf 7 Milliarden Euro aufgestockt und damit mehr als verdreifacht.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
April 09, 2020 12:59 ET (16:59 GMT)
Eurowings fliegt die ersten von tausenden Erntehelfern nach DeutschlandEurowings hat die ersten dringend benötigten Erntehelfer nach Deutschland gebracht. Am Donnerstag landeten Saisonarbeiter aus den rumänischen Städten Sibiu und Cluj auf den Flughäfen Berlin-Schönefeld und Düsseldorf, wie Eurowings mitteilte. In den kommenden Tagen sind demnach auch Sonderflüge nach Hamburg, Karlsruhe, Leipzig, Nürnberg und Frankfurt-Hahn geplant.
Giffey: Fast 80.000 Anträge auf "Notfall-Kinderzuschlag" binnen acht Tagen
Die Nachfrage nach dem im Zuge der Corona-Krise eingeführten "Notfall-Kinderzuschlag" (KiZ) ist hoch. In den ersten acht Tagen gingen fast 80.000 Anträge ein, wie Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) am Donnerstag sagte.
Robert-Koch-Institut startet große bundesweite Antikörperstudien zu Corona
Das Robert-Koch-Institut (RKI) startet große bundesweite Antikörperstudien zur Verbreitung des Coronavirus. Damit soll ermittelt werden, wie viele Menschen bereits eine Infektion durchmachten und damit nun zumindest für eine gewisse Zeit immun gegen das Virus sind.
Chinas Staatsrat will Zinsen weiter liberalisieren und Finanzsektor öffnen
Der chinesische Staatsrat will die Leitzinsen des Landes weiter liberalisieren und den inländischen Finanzsektor für ausländische Investoren öffnen. In einer Richtlinie, die auf der Website der Regierung veröffentlicht wurde, heißt es, das Kabinett werde die Zinsliberalisierung stetig weiterverfolgen, indem es die Referenzzinssätze für Einlagen und Kredite stärker am Markt orientiert.
+++ Konjunkturdaten +++
BRASILIEN
Verbraucherpreise 12-Monats-Rate März +3,30% (Feb: +4,01%)
KANADA
März Arbeitslosenquote 7,8% (Feb: 5,6%)
März Arbeitslosenquote PROGNOSE: 7,5%
März Beschäftigte -1.010.700 gg Feb
März Beschäftigte PROGNOSE: -500.000
März Erwerbsfähige -597.500 gg Feb
März Erwerbsquote 63,5% (Feb: 65,5%)
März Stundenlöhne +6,2% gg Vorjahr
USA
Lagerbestände Großhandel Feb -0,7% (PROG: -0,5%)
DJG/DJN/AFP/hab/jhe
(END) Dow Jones Newswires
April 09, 2020 12:59 ET (16:59 GMT)
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