
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik und Unternehmen aus dem Programm von Dow Jones Newswires
EU einigt sich auf Hilfspaket von halber Billion Euro in Corona-Krise
Die EU-Finanzminister haben sich auf Hilfen in der Corona-Krise von einer halben Billion Euro geeinigt. Bundesfinanzminister Olaf Scholz sprach von einem "großen Tag europäischer Solidarität". Die Einigung zeige, dass die EU-Staaten gemeinsam handelten und "die Europäische Union funktioniert". Insgesamt umfasst das Krisenpaket drei Teile: Neben Kreditzusagen des Euro-Rettungsfonds ESM von bis zu 240 Milliarden Euro gehören dazu Darlehen der Europäischen Investitionsbank für Firmen von bis zu 200 Milliarden Euro sowie weitere 100 Milliarden Euro zur Förderung von Kurzarbeit, um Entlassungen in der Krise zu verhindern.
Italien: Corona-Bonds bleiben nach EU-Einigung auf dem Tisch
Italien hat sich zufrieden mit der Einigung der EU-Finanzminister auf ein Hilfspaket in der Corona-Krise gezeigt. Die von Rom kritisierten Bedingungen für Kredite des Euro-Rettungsfonds ESM seien "vom Tisch", schrieb Wirtschafts- und Finanzminister Roberto Gualtieri am Donnerstagabend auf Twitter. Gleichzeitig blieben "europäische Bonds auf dem Tisch".
Nächster EU-Sondergipfel per Video zur Corona-Krise am 23. April
Wegen der Corona-Krise hat die EU einen weiteren Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs per Videokonferenz einberufen. Wie EU-Ratspräsident Charles Michel mitteilte, soll es bei den Beratungen am 23. April um die Bewältigung der Wirtschaftskrise wegen der Coronavirus-Pandemie gehen.
SPD sieht Corona-Hilfspaket für Europa nur als ersten Schritt
Die SPD begrüßt das europäische 500-Milliarden-Euro-Paket gegen die Corona-Krise, sieht es aber nur als einen ersten Schritt. "Gemessen an den Maßnahmen, die der Deutsche Bundestag allein für unser Land beschlossen hat, müssen für Italien und Spanien weitere Schritte folgen", sagte Parteichef Norbert Walter-Borjans am Freitag den Funke-Zeitungen. Eine dauerhaft funktionierende Gemeinschaft brauche "mehr eigene Finanzhoheit und gemeinschaftlich verbürgte Staatsanleihen zu klar definierten Bedingungen".
Große Ölförderländer vereinbaren drastische Senkung der Produktion
Die größten Ölförderländer wollen deutlich weniger Öl fördern als bisher, um den Verfall des Ölpreises zu stoppen. Die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) und ihre Partnerländer vereinbarten am Freitagmorgen, die Produktion im Mai und Juni um zehn Millionen Barrel pro Tag zurückzufahren.
Mexiko senkt Ölförderung um 100.000 Barrel pro Tag
Nach der Einigung der großen Ölproduzenten auf Förderkürzungen hat auch Mexiko eine Drosselung angekündigt. Präsident Andrés Manuel López Obrador sagte am Freitag, sein Land werde die Rohölproduktion im Rahmen einer Vereinbarung mit der Organisation Erdöl exportierender Länder und anderer Produzenten zur Stabilisierung der Ölmärkte um 100.000 Barrel pro Tag reduzieren.
US-Realeinkommen im März leicht gestiegen
Die Realeinkommen in den USA sind im März gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent gestiegen. Die Stundenlöhne legten in der Berichtszeit zwar zu. Gleichzeitig verringerte sich die durchschnittliche Wochenarbeitszeit. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, betrug das durchschnittliche Wocheneinkommen im März saison- und inflationsbereinigt 379,45 US-Dollar nach 378,59 Dollar im Vormonat.
US-Verbraucherpreise im März stärker als erwartet gesunken
Die Verbraucherpreise sind im März in den USA überraschend deutlich gesunken. Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, gingen sie gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent zurück und lagen um 1,5 (Februar: 2,3) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Volkswirte hatten einen Rückgang um 0,3 Prozent auf Monatssicht und eine Jahresteuerung von 1,6 Prozent prognostiziert.
Im Bundestag zeichnet sich Konsens über Verzicht auf Diätenerhöhung ab
Im Bundestag zeichnet sich ein Konsens aller Parteien über einen Verzicht auf die normalerweise zum 1. Juli wirksam werdende Diätenerhöhung ab. Der Vorsitzende der Bundestagsfraktion von CDU und CSU, Ralph Brinkhaus (CDU), sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe am Freitag: "Mehr Geld für Politiker, also höhere Diäten am 1. Juli - das wäre kein gutes Zeichen."
CDU-Sozialexperte zieht Einführung der Grundrente im Januar in Zweifel
Der CDU-Sozialexperte Peter Weiß hat angesichts der wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie die Einführung der Grundrente zum 1. Januar 2021 in Frage gestellt. Die Bundesregierung habe zur Bewältigung der Krise "einen riesigen Schuldenberg angehäuft", sagte Weiß dem Magazin Focus. Deshalb sei die Finanzierung der Grundrente in der bislang geplanten Form nicht realisierbar. Die SPD bekräftigte ihr Festhalten an dem Vorhaben.
SAP velängert Vertrag von CFO Mucic um fünf Jahre bis März 2026
Der Softwarekonzern SAP setzt auf Kontinuität im Vorstand. Der Aufsichtsrat hat den Vertrag von Finanzvorstand Luka Mucic um weitere fünf Jahre bis Ende März 2026 verlängert, wie der DAX-Konzern mitteilte. Der bisherige Vertrag wäre Ende März 2021 abgelaufen. Mucic (48) ist seit Juli 2014 Mitglied des Vorstands der SAP SE. Die Hauptversammlung soll wie geplant am 20. Mai stattfinden, allerding in virtueller Form.
Continental-Chef Degenhart fordert Hochlauf der Autoindustrie nach Ostern
Continental-Chef Elmar Degenhart sieht bei einem länger anhaltenden Stillstand der Wirtschaft gravierende wirtschaftliche Folgen. "Wenn die Autoindustrie nach Ostern nicht bald wieder hochlaufen kann, droht vielen kleineren Zulieferern die Pleite", sagte er dem Magazin Spiegel. Im schlimmsten Fall werde das internationale Produktionsnetz "tiefgreifend und nachhaltig beeinträchtigt", mit verheerenden Folgen für die Konjunktur.
VW stellt nach Ostern Pläne für Produktionsstart vor
Der Beschaffungsvorstand im Volkswagen-Konzern, Stefan Sommer, hat angekündigt, dass der Wolfsburger Automobilkonzern in den Tagen nach Ostern seine Pläne für das Hochfahren der Produktion vorstellen wird. "Die Planung für den Wiederanlauf wird ausgearbeitet", sagte er der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
US-Regierung will China Telecom vom US-Markt verbannen
Die US-Regierung will den chinesischen Telekommunikationskonzern China Telecom vom US-Markt verbannen. Mehrere US-Ministerien empfahlen am Donnerstag, der US-Tochter von China Telecom die Genehmigung für "internationale Telekommunikations-Dienstleistungen" in den USA zu untersagen. Die Ministerien führten zur Begründung "bedeutende und inakzeptable Risiken für die nationale Sicherheit und die Rechtsdurchsetzung" an.
Amazon errichtet eigenes Coronavirus-Testlabor
Der Onlineriese Amazon will ein eigenes Coronavirus-Testlabor für seine Mitarbeiter errichten. "Wir haben damit begonnen, die Ausrüstung zusammenzustellen, die wir für den Bau unseres ersten Labors benötigen", erklärte Amazon. Der Online-Händler hofft demnach, bald die ersten Mitarbeiter testen zu können, wenn auch in geringer Zahl.
Russland erhält Kontrolle über Sberbank - Kauf für 29 Mrd Dollar
Russland hat für 2,14 Billionen Rubel - umgerechnet 29 Milliarden US-Dollar - eine Kontrollbeteiligung an der Sberbank Rossia erworben. Das Land hat auf den Staatsfonds zurückgegriffen, der sich aus Öleinkünften speist, um den von der Zentralbank gehaltenen Anteil an Sberbank von 50 Prozent zu übernehmen. Der Transfer einer weiteren Aktie soll am 6. Mai erfolgen, wie das Finanzministerium mitteilte.
Boeing erwägt Abbau von 10 Prozent der Stellen - Kreise
Der US-Flugzeugbauer Boeing denkt offenbar über den Abbau von rund 10 Prozent der Stellen nach. Die Reduzierung könne über Abfindungen, Frühverrentungen und Kündigungen erfolgen, sagten mit den Überlegungen vertraute Personen.
Trump kündigt Rettungsplan für US-Fluglinien an
US-Präsident Donald Trump hat in Aussicht gestellt, dass seine Regierung am Osterwochenende einen Rettungsplan für die durch die Corona-Krise in schwere Nöte gestürzten Fluglinien präsentieren könnte. Es werde ein "sehr akzeptables" und "sehr großes" Hilfspaket sein, sagte Trump am Donnerstag in Washington. Details nannte er nicht.
EY: Top-Autokonzerne Ende 2019 mit Finanzpolster von 226 Mrd Euro
Der Autobranche droht angesichts der Corona-Krise in diesem Jahr ein einzigartiger Umsatz- und Gewinneinbruch. Die Kapitalausstattung der führenden Unternehmen ist laut einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young (EY) indes vergleichsweise gut. Zum Jahresende 2019 verfügten die 17 größten Autokonzerne der Welt laut EY über liquide Mittel von 226 Milliarden Euro - knapp sechs Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Autoabsatz in China sinkt im März um 43 Prozent - Talfahrt gebremst
In China haben sich die Autoverkäufe im März von einer beispiellosen Talsohle erholt. Zu verdanken ist dies der Entspannung bei den Coronavirus-Fällen. Zudem haben viele Fabriken die Produktion wieder aufgenommen. Gleichwohl halten sich Verbraucher mit Ausgaben weiter zurück. Der Absatz ging nach Angaben des Branchenverbands im März im Vergleich zum Vorjahr um 43 Prozent auf 1,43 Millionen Fahrzeuge zurück. Im Februar war er um 79 Prozent eingebrochen.
Chinas Inflation im März leicht abgeschwächt
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April 10, 2020 11:30 ET (15:30 GMT)
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