Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Financial Stability Board (FSB) will nach der von der Corona-Pandemie ausgelösten Krise dafür sorgen, dass die nicht zum engeren Kreis der Banken gehörenden Finanzintermediäre (Schattenbanken) stärker reguliert werden. FSB-Chef Randal Quarles verweist in einem Brief an die Finanzminister und Notenbankgouverneure der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) darauf, dass die aktuelle Krise die Schwachstellen dieser für die Finanzierung der Realwirtschaft immer wichtiger werdenden Sektor bloßgelegt habe.
"Der Einfluss von Covid-19 auf die Kreditmärkte und Investmentfonds zeigt die potenziellen Schwachstellen des zunehmend wichtigen NBFI-Sektors und die Notwendigkeit, die Risiken und die sich daraus ergebenden politischen Implikationen besser zu verstehen", schrieb Quarles unter Verweis auf die Non Bank Financial Intermediation (NBFI). Es sei wichtiger als je, dafür zu sorgen, Nutzen aus diesem Sektor zu ziehen, ohne die Finanzstabilität zu gefährden. Der FSB habe eine Gruppe hochrangiger Regulierer und Aufseher zusammengestellt, die eine Agenda für den Umgang mit NBFI erarbeiten werde.
Quarles äußert in seinem Brief die Einschätzung, dass in der aktuellen Krise die schlimmste Marktvolatilität auch dank der Unterstützung der Zentralbanken vorüber sei, auch wenn die Märkte angespannt blieben und es in einigen keine Liquidität gebe. "Der Stress bei Nicht-Banken hat bisher keine größeren Probleme im Kernbankensystem ausgelöst, wo die Widerstandsfähigkeit dank der Nachkrisenreformen größer ist", schrieb Quarles. Das Bankensystem habe den Schock nicht verstärkt und sei weiterhin in der Lage, die Realwirtschaft zu unterstützen.
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April 14, 2020 04:00 ET (08:00 GMT)
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