Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)--Kreuzfahrtreedereien wird wegen der Corona-Krise eine auf ein Jahr befristete Aussetzung der Tilgung von Exportkrediten gewährt. Darauf haben sich laut Bundeswirtschaftsministerium die Regierungen von Deutschland, Frankreich, Finnland, Italien und Norwegen verständigt.
Damit soll Liquiditätskrisen bei den Kreuzfahrtreedereien vorgebeugt werden. Der Schritt sei nötig, da mit dem Ausbruch der Corona-Krise das Kreuzfahrtgeschäft nahezu zum Erliegen gekommen sei.
"Die schlagartig verschlechterte Ertragslage der Reedereien wirkt sich negativ auf die europäischen Schiffbauer und deren Orderbücher aus. Es besteht die Gefahr, dass aufgrund fehlender Liquidität Schiffsbestellungen storniert und Neubau-Investitionen verschoben werden", so das Wirtschaftsministerium. "Dies hätte fatale Auswirkungen für Tausende von Beschäftigten - sowohl in der europäischen Werftenindustrie als auch in den zahlreichen Zulieferbetrieben."
Die Finanzierungen werden regelmäßig über staatliche Exportkreditgarantien abgesichert. Allein Deutschland sichert so aktuell Zahlungsverpflichtungen für Finanzierungen von in Deutschland gefertigten Kreuzfahrtschiffen in Höhe von rund 25 Milliarden Euro ab.
Reedereien, die eine Aussetzung der Schuldentilgung beantragen möchten, können sich laut Wirtschaftsministerium ab sofort über ihre kreditgebenden Banken an die jeweiligen staatlichen Exportkreditagenturen wenden.
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April 14, 2020 04:01 ET (08:01 GMT)
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