Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Frankreichs Regierung korrigiert Prognose für 2020 weiter nach unten
Die französische Regierung hat ihre Prognose der wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie nach unten korrigiert: Sie rechnet nun mit einem Einbruch von 8 Prozent, wie Wirtschaftsminister Bruno Le Maire dem Sender RMC/BFMTV sagte. Die Regierung in Paris hat die Ausgangssperre bis 11. Mai verlängert.
FSB nimmt nach Covid-Krise Schattenbanken ins Visier
Der Financial Stability Board (FSB) will nach der von der Corona-Pandemie ausgelösten Krise dafür sorgen, dass die nicht zum engeren Kreis der Banken gehörenden Finanzintermediäre (Schattenbanken) stärker reguliert werden. FSB-Chef Randal Quarles verweist in einem Brief an die Finanzminister und Notenbankgouverneure der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) darauf, dass die aktuelle Krise die Schwachstellen dieser für die Finanzierung der Realwirtschaft immer wichtiger werdenden Sektor bloßgelegt habe.
Tagesaktuelle Fallzahlen zum Coronavirus in Deutschland
Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen mit 125.098 angegeben - ein Plus von 2.082 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 130.072 Infizierte. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte bislang 2.969 Todesfälle, die JHU 3.194 Tote.
Verdi-Chef beklagt "massiven Konstruktionsfehler bei der Kurzarbeit"
Immer mehr Arbeitnehmer geraten nach Angaben von Verdi-Chef Frank Werneke aufgrund der Corona-Krise in Schwierigkeiten. "Täglich erreichen mich viel Notrufe, der Mail- und Briefeingang ist riesig", sagte Werneke dem Tagesspiegel. Er beklagte einen "massiven Konstruktionsfehler bei der Kurzarbeit. Die Übernahme der kompletten Sozialversicherungsbeiträge durch die Bundesagentur für Arbeit hätte gekoppelt werden müssen an die Aufstockung des Kurzarbeitergeldes von 60 auf mindestens 80 Prozent, für niedrige Einkommen auf mindestens 90 Prozent durch die Arbeitgeber."
Umfrage: Auftragsrückgänge bei jedem zweiten Elektrobetrieb
Bei mehr als die Hälfte der Firmen in der Elektroindustrie (55 Prozent) sind weniger Aufträge als vor Beginn der Corona-Pandemie eingegangen. Das ergab eine Umfrage des Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) unter seinen Mitgliedsunternehmen. Rund ein Viertel berichtete sogar von einem Einbruch bei den Bestellungen. Die Unternehmen erwarten einen Umsatzrückgang von durchschnittlich 14 Prozent.
Robert-Koch-Institut stellt sich im Wesentlichen hinter Leopoldina-Empfehlungen
Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat sich in der Debatte um mögliche Lockerungen der Corona-Maßnahmen im Wesentlichen hinter die jüngsten Empfehlungen der Nationalakademie Leopoldina gestellt. Mit Ausnahme "kleiner Details" sehe das RKI bei der Einschätzung der Situation "keine größeren Unterschiede", sagte RKI-Präsident Lothar Wieler. Sie entsprächen zum großen Teil "der Erwartungshaltung" und den bereits kursierenden Ideen.
Spahn setzt auf einheitliches Vorgehen bei Lockerungen der Corona-Maßnahmen
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn setzt darauf, dass Bund und Länder bei der möglichen Lockerung der Corona-Maßnahmen an einem Strang ziehen werden. Von den Beratungen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Regierungschefs der Länder am Mittwoch erwarte er eine "einheitliche Entscheidung", sagte Spahn bei einem Besuch in Gießen.
NRW-Familienminister: Schul- und Kitastart direkt nach Ferien ausgeschlossen
Nordrhein-Westfalens Familienminister Joachim Stamp (FDP) hält es für ausgeschlossen, dass im bevölkerungsreichsten Bundesland schon unmittelbar nach den Osterferien "am kommenden Montag Schulen und Kitas wieder regulär öffnen".
Bouffier kann sich schnelle Öffnung von Grundschulen nicht vorstellen
Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) bewertet den Vorschlag einer schnellen Öffnung von Grundschulen in der Corona-Krise sehr skeptisch. Er könne sich nicht vorstellen, dass Hessen diesen Weg gehen werde, sagte Bouffier.
Laschet-Berater Schmidt: Schulen und Läden bald öffnen
Der RWI-Präsident und frühere Wirtschaftsweise Christoph Schmidt hat sich für eine baldige Öffnung von Schulen und Läden ausgesprochen. "Das Aufzeigen einer nach Risiken differenzierten Strategie ist für die schrittweise Rückkehr in die Normalität so wichtig", sagte der Berater im "Expertenrat Corona" von NRW-Ministerpräsident Armin Laschets (CDU) der Rheinischen Post.
Berlins Bürgermeister sieht Corona-Exit nicht vor Monatsende
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hält eine Lockerung der Ausgangsbeschränkungen nicht vor Ende des Monats für möglich. Wenn man zu dem Ergebnis komme, Einschränkungen aufheben zu wollen, dann müsse es dafür einen Vorlauf geben, um beispielsweise Verordnungen zu ändern, sagte Müller im Interview mit Radioeins des RBB.
Woidke lehnt "Schnellstart" bei Corona-Lockerungen ab
Bundesratspräsident Dietmar Woidke hat den Fahrplan der Nationalakademie Leopoldina gutgeheißen und sich für eine allmähliche Lockerung der Kontaktsperren ausgesprochen. "Diese wichtige Expertise wird beim morgigen Gespräch der Bundesregierung mit den Ministerpräsidenten eine zentrale Rolle spielen", sagte Brandenburgs Ministerpräsident den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
In Spanien niedrigster Anstieg der Corona-Neuinfektionen seit einem Monat
Spanien hat am Dienstag bei den Corona-Neuinfektionen den niedrigsten Anstieg seit Verhängung der Ausgangssperre vor einem Monat registriert. Die Zahl der mit dem neuartigen Coronavirus infizierten Menschen sei um 1,8 Prozent auf 172.541 Fälle gestiegen, teilte das Gesundheitsministerium in Madrid mit. Anfang April hatte der tägliche Zuwachs noch bei rund acht Prozent gelegen. Bei der Zahl der Corona-Toten gab es den Angaben zufolge nach einem Rückgang am Montag nun einen leichten Anstieg auf 567 Fälle. Damit starben in Spanien bereits 18.056 Infizierte.
Trump verteidigt sich mit wütenden Angriffen in Corona-Krise
Mit wütenden Angriffen auf die Medien und einem regelrechten Propaganda-Video hat sich US-Präsident Donald Trump gegen Vorwürfe verteidigt, er habe in der Corona-Krise zu spät reagiert. Bei seiner Pressekonferenz am Montagabend zur Lage in den USA warf Trump Medien wie der New York Times und dem Sender CNN vor, ihn "brutal" zu behandeln. Einen kritisch nachfragenden CBS-Reporter beschimpfte er als "Fake" und "Schande".
EZB teilt bei 70-tägigem LTRO 4,638 Milliarden Euro zu
Die Nachfrage nach längerfristiger Liquidität der Europäischen Zentralbank (EZB) hat beim fünften der Anfang März ins Leben gerufenen Langfristtender (LTRO) erneut abgenommen. Nach Mitteilung der EZB wurden bei einem Refinanzierungsgeschäft mit 70 (zuvor: 77)-tägiger Laufzeit 4,638 (19,507) Milliarden Euro zugeteilt. Damit wurde die Nachfrage von 53 (99) Banken bedient.
EZB teilt bei täglichem Dollar-Tender 485 Millionen zu
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bei ihrem täglichen Dollar-Tender mit einer Laufzeit von sieben Tagen 485 Millionen US-Dollar an vier Banken zugeteilt. Am Vortag hatten sechs Banken eine Summe von 463 Millionen nachgefragt und erhalten. Der Tender hat einen Festzinssatz von 0,31 (zuvor: 0,31) Prozent.
Banken fragen 0,092 Milliarden Euro weniger EZB-Liquidität nach
Die Nachfrage der Banken des Euroraums nach Liquidität der Europäischen Zentralbank (EZB) hat beim einwöchigen Hauptrefinanzierungsgeschäft abgenommen. Wie die EZB mitteilte, wurden 0,224 Milliarden Euro nach 0,316 Milliarden in der Vorwoche zum Festzinssatz von 0 Prozent zugeteilt. Die Gebote von elf (Vorwoche: 14) Instituten wurden voll bedient. Die Banken des Euroraums besorgten sich damit 0,092 Milliarden Euro weniger EZB-Liquidität.
Census Bureau will US-Volkszählung um 120 Tage verlängern
Die Arbeiten an der für dieses Jahr geplanten US-Volkszählung verzögern sich weiter. Das Census Bureau will den Kongress um eine Verlängerung von 120 Tagen bitten. Die Ergebnisse der alle zehn Jahre stattfindenden Volkszählung entscheiden darüber, welche Bundesstaaten nach den Wahlen im Herbst Kongresssitze und Wahlmännerstimmen gewinnen oder verlieren. Außerdem sind die Zahlen wichtig für die Verteilung von mindestens 675 Milliarden US-Dollar an Staatsmitteln.
Rumäniens Zentralbank kauft Staatsanleihen
Auch Rumäniens Zentralbank hat mit dem Kauf von Staatsanleihen begonnen. Ein Sprecher begründete diese Maßnahme laut Bericht der Nachrichtenagentur Mediafax mit den stark steigenden Kosten der Corona-Krise. "Wir haben nicht gesagt, wie viel wir kaufen werden oder für wie lange, und das werden wir auch nicht tun", sagte Cristian Popa, Mitglied des geldpolitischen Ausschusses.
INDONESIEN
Zentralbank belässt Leitzins (Reposatz) unverändert bei 4,50%
SÜDAFRIKA
Zentralbank senkt Leitzins um 100 Basispunkte auf 4,25%
DJG/DJN/AFP/hab
(END) Dow Jones Newswires
April 14, 2020 07:30 ET (11:30 GMT)
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