DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MITTWOCH: In Südkorea ruht der Börsenhandel wegen der Parlamentswahl.
AKTIENMÄRKTE (18:40 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD EuroStoxx50 2.917,74 +0,86% -22,09% Stoxx50 2.818,64 +0,87% -17,17% DAX 10.696,56 +1,25% -19,27% FTSE 5.791,31 -0,88% -22,54% CAC 4.523,91 +0,38% -24,32% DJIA 23.915,30 +2,24% -16,20% S&P-500 2.833,63 +2,61% -12,29% Nasdaq-Comp. 8.478,43 +3,49% -5,51% Nasdaq-100 8.648,74 +3,79% -0,97% Nikkei-225 19.638,81 +3,13% -16,98% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 171,36 +72
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 21,13 22,41 -5,7% -1,28 -64,8% Brent/ICE 29,90 31,74 -5,8% -1,84 -53,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.734,88 1.714,30 +1,2% +20,58 +14,3% Silber (Spot) 15,73 15,50 +1,5% +0,23 -11,9% Platin (Spot) 783,15 752,55 +4,1% +30,60 -18,8% Kupfer-Future 2,32 2,30 +1,0% +0,02 -17,2%
Am Ölmarkt kommen die Preise deutlich zurück. Die am Vortag gesehene Stabilisierung nach der Einigung der Opec+-Gruppe auf eine deutliche Senkung der Ölfördermenge findet damit ein Ende. Marktbeobachter führen dies auf die weit verbreitete Skepsis zurück, dass der Beschluss auch so in die Tat umgesetzt wird von den diversen daran beteiligten Staaten angekündigt. Zudem halten viele Experten die Senkung für nicht ausreichend angesichts des deutlichen Nachfragerückgangs wegen der Corona-Pandemie.
Das Gold setzte seine Aufwärtsbewegung fort. Das Edelmetall profitiert aktuell von Spekulationen auf einen weltweiten Inflationsanstieg angesichts der Flut von Notenbankgeld zur Bekämpfung der Corona-Pandemie, aber auch vom nachgebenden Dollar.
FINANZMARKT USA
An den US-Börsen geht es am Dienstag deutlich nach oben. Jüngste Fallzahlen geben Anlass zur Hoffnung, dass die Corona-Pandemie in vielen Ländern ihren Höhepunkt überschritten haben könnte. Zuversichtlich stimmen daneben auch Daten zur chinesischen Handelsbilanz, die besser ausgefallen waren als erwartet. In den USA kommt derweil die Bilanzsaison allmählich in Gang. Anleger dürften ihr Augenmerk darauf richten, inwieweit sich die Corona-Krise in den Geschäftszahlen der Unternehmen niedergeschlagen hat oder im laufenden Quartal bzw. Geschäftsjahr voraussichtlich noch niederschlagen wird. Vor Handelsbeginn haben die beiden Banken JP Morgan und Wells Fargo sowie der Pharma- und Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson über den Verlauf des ersten Quartals berichtet. Johnson & Johnson hat im Auftaktquartal zwar mehr umgesetzt und verdient als Analysten erwartet hatten, senkte aber wegen der Pandemie seine Jahresziele. Dass der Konzern die Quartalsdividende dennoch erhöht, scheint die Anleger aber mit dem schwachen Ausblick zu versöhnen, zumal Prognosesenkungen derzeit an der Tagesordnung sind: Die Aktie steigt um 4,8 Prozent. Die Zahlen der beiden Banken wurden zunächst positiv aufgenommen, doch haben die Aktien nun ins Minus gedreht. Für JP Morgan geht es nun um 4 Prozent nach unten und für Wells Fargo um 5,3 Prozent. Beide Banken haben wegen hoher Rückstellungen einen Gewinneinbruch verzeichnet. Roku springen um 9,7 Prozent nach oben, nachdem die Streamingplattform als Profiteur der Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen mit den vorläufigen Zahlen zum ersten Quartal die Erwartungen übertroffen hat. Auch Amazon gilt als Nutznießer der Krise. Die Aktie steigt um 3,7 Prozent.
Staatsanleihen erfahren ebenfalls Zulauf. Steigende Notierungen drücken die Zehnjahresrendite um 2,5 Basispunkte auf 0,74 Prozent.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Ein sehr fester Handelsstart der US-Börsen ließ die europäischen Aktienmärkte ihre Gewinne am Dienstagnachmittag ausbauen. An der Wall Street waren Geschäftszahlen von JP Morgan, Wells Fargo und Johnson & Johnson zunächst positiv aufgenommen worden. Stützend wirkten auch die Daten zur chinesischen Handelsbilanz, die besser als erwartet ausgefallen waren. Daneben schürten die jüngsten Fallzahlen zur Corona-Pandemie Hoffnungen, dass diese ihren Höhepunkt überwunden haben könnte. Gegen die positive Tendenz verlor der Öl- und Gassektor im Sog fallender Ölpreise 2,1 Prozent. Schlechte Nachrichten aus der Branche drückten den Reisesektor um 3,9 Prozent. Zum einen ist der Verkauf von Condor an die polnische Lot gescheitert, zum anderen stieß der Rettungsplan von Norwegian (-44 Prozent) auf Missfallen. Die norwegische Billigfluglinie plant einen Schuldenbeteiligungstausch, der mit einem erheblichen Verwässerungseffekt einhergehen würde. Die Aktien der Kreuzfahrveranstalter Carnival und Tui fielen um 5,7 und 7,9 Prozent. Da Kreuzfahrtreedereien ihre Schiffe oft unter Billigflaggen betreiben, ist die Aussicht auf Staatshilfen eher gering. Dazu hat Carnival den Stopp ihrer Reiseaktivitäten bis Ende Juni verlängert. Für Generali ging es 2,1 Prozent nach oben, nachdem der Versicherer seine Dividende bestätigt hatte. Französische Autotitel zeigten sich schwach. Renault gaben 2,8 Prozent nach, während es für Peugeot um 5,9 Prozent nach unten ging. Renault hatte mitgeteilt, aus dem verlustmachenden Joint Venture mit Dongfeng auszusteigen. Eigentlich sei dies eine positive Nachricht, hieß es im Handel. Allerdings bleibe den Franzosen damit kaum mehr als der Heimatmarkt. Und der dürfte schwer von Corona in Mitleidenschaft gezogen werden.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:01h Do, 17:30 Uhr % YTD EUR/USD 1,0967 +0,53% 1,0938 1,0931 -2,2% EUR/JPY 117,52 -0,01% 117,81 118,53 -3,6% EUR/CHF 1,0539 -0,16% 1,0556 1,0561 -2,9% EUR/GBP 0,8691 -0,34% 0,8710 0,8776 +2,7% USD/JPY 107,12 -0,57% 107,70 108,43 -1,5% GBP/USD 1,2623 +0,89% 1,2558 1,2455 -4,8% USD/CNH (Offshore) 7,0472 -0,09% 7,0531 7,0523 +1,2% Bitcoin BTC/USD 6.945,26 +1,56% 6.887,76 7.304,76 -3,7%
Der Dollar fällt und wird nach Überzeugung der Analysten der Bank MUFG auch weiter abwerten. Die japanische Bank verweist auf die "aggressiven" geldpolitischen Lockerungen, mit denen die US-Notenbank die Folgen der Corona-Krise zu mildern versucht. Die Bilanz der Fed werde in den kommenden Monaten in "beispiellosem" Tempo aufgebläht werden, kommentiert MUFG die jüngsten Maßnahmen der Fed im Volumen von 2,3 Billionen Dollar. Der WSJ-Dollar-Index, der den Wert des Greenback zu einem Korb aus anderen Währungen misst, sinkt um 0,4 Prozent auf 93,06.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Mit Unterstützung besser als erwartet ausgefallener chinesischer Außenhandelsdaten ist es am Dienstag an den ostasiatischen Aktienmärkten und in Australien nach oben gegangen. Verluste an jenen Plätzen, an denen am Ostermontag gehandelt wurde, wurden wieder aufgeholt. Stützend wirkte daneben die Hoffnung, dass die Coronavirus-Pandemie zumindest in einigen Regionen der Welt ihren Höhepunkt erreicht haben. Unter den Einzelwerten schnellten in Tokio Softbank um 5,2 Prozent nach oben, nachdem sie mit einem kräftigen Minus in den Tag gestartet waren. Das Telekommunikations- und Medienunternehmen hat den ersten Jahresverlust seit 15 Jahren angekündigt - belastet von einem erwarteten Minus von fast 17 Milliarden Dollar bei seinem Beteiligungsfonds Vision Fund. Für Familymart ging es um über 9 Prozent nach oben, nachdem das Unternehmen für das laufende Geschäftsjahr einen 38-prozentigen Nettogewinnanstieg angekündigt hatte. In Sydney schossen Afterpay um 29 Prozent nach oben, nachdem ein Zwischenbericht des Zahlungsdienstleisters nur begrenzte Auswirkungen der Pandemie auf das Geschäft gezeigt hatte.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Fitch stuft Daimler auf BBB+ ab, Ausblick stabil
Fitch Ratings senkt den Daumen für die Bonität von Daimler. Wegen der Verschlechterung des Finanzprofils und der Erwartung, dass die Erholung nur langsam erfolgen werde, gelte nun ein Rating von BBB+ nach zuvor A-, schreibt die Ratingagentur.
Mobilfunkanbieter versäumen Versorgungsziel - Nun drohen Strafen
Weil die drei deutschen Mobilfunkbetreiber bei ihrem Auftrag zur Netzabdeckung hinterherhinken, drohen ihn nun Bußgelder. Die Unternehmen Telefonica Deutschland, Deutsche Telekom und Vodafone hätten die Versorgungsauflagen nicht im vollen Umfang fristgerecht erfüllt, erklärte die Bundesnetzagentur nach Abschluss einer entsprechenden Prüfung.
Siemens liefert Gasturbinen an Ascend
Die Siemens AG wird dem Chemikalienhersteller Ascend Performance Materials Gasturbinen für sein Werk in Alabama liefern. Angaben zum Auftragswert für die drei 33-Megawatt-Turbinen des Typs SGT-700B machte der DAX-Konzern nicht.
Siemens legt Corona-Hilfsfonds auf - CEO startet ihn mit 1 Mio Euro
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
April 14, 2020 12:43 ET (16:43 GMT)
Siemens will Betroffene der Corona-Pandemie unterstützen. Das Unternehmen werde mit sofortiger Wirkung einen Covid-19-Hilfsfonds einrichten, teilte der Konzern mit. Der Fonds unter dem Dach des gemeinnützigen Vereins Siemens Caring Hands e.V. soll Hilfs- und medizinische Einrichtungen sowie Betroffene der Covid-19-Krise weltweit und unbürokratisch unterstützen. Gespeist werde der Fonds aus Spenden der Beschäftigten weltweit. Siemens werde die Summe jeweils verdoppeln. Vorstandsvorsitzender Joe Kaeser legt den Angaben zufolge mit 1 Million Euro den Grundstein für den Fonds.
Tui wirbt mit Zusatz-"Reiseguthaben" für die Erstattung per Gutschrift
Der Reiseanbieter Tui will Kunden, deren Reise wegen der Corona-Pandemie storniert werden musste, mit einer Gutschrift zur Annahme eines Gutscheins motivieren. Wer sich eine bis Ende April stornierte Reisebuchung in Form von sogenanntem Reiseguthaben gutschreiben lasse, erhalte bis zu 150 Euro zusätzlich pro Buchung auf sein Guthabenkonto, teilte Tui mit.
GEA Group, Hamborner Reit und Drägerwerk sagen HV ab
Am Dienstag haben diverse Unternehmen ihre Hauptversammlung abgesagt und folgten damit behördlichen Empfehlungen im Zuge der Corona-Krise. So wird die GEA Group AG die für den 30. April 2020 einberufene Hauptversammlung erst gegen Ende des Jahres als Präsenzversammlung abhalten, wie das Unternehmen mitteilte. Bei der Hamborner Reit soll die für den 6. Mai geplante Hauptversammlung im zweiten Halbjahr stattfinden. Abgesagt wurde zudem die für den 8. Mai geplante Hauptversammlung der Drägerwerk AG & Co. KGaA.
Jungheinrich-Werk Moosburg nimmt Produktion wieder auf
Der Gabelstaplerhersteller Jungheinrich hat die Produktion in seinem Werk im bayerischen Moosburg am Dienstag planmäßig wieder aufgenommen. Die Produktion von elektrischen und verbrennungsmotorischen Gegengewichtstaplern hatte zwei Wochen pausiert. Grund waren Lieferengpässe in der Materialversorgung durch Zulieferer im Zuge der Corona-Epidemie. Damit sind nun alle Jungheinrich-Werke wieder in Betrieb, wie das SDAX-Unternehmen mitteilte.
MTU Aero Engines plant schrittweisen Wiederanlauf des Betriebs
Die MTU Aero Engines wird nach dreiwöchiger Betriebsunterbrechung die Produktion an den deutschen Standorten schrittweise wieder aufnehmen. Am größten Standort in München werde vom 20. April an Kurzarbeit gelten, teilte das Unternehmen mit, wobei der Umfang sukzessive an die Kapazitätsbedarfe angepasst werde.
Französische Justiz zwingt Amazon zu drastischen Einschränkungen
Die französische Justiz hat den US-Onlinehändler Amazon dazu verpflichtet, seine Lieferungen in der Corona-Krise vorerst auf lebensnotwendige Produkte zu beschränken. Ein Gericht in Nanterre gab einer Klage von Gewerkschaftsvertretern statt, wonach Amazon zunächst die Corona-Risiken für die Arbeiter in Lagerhallen überprüfen müsse. Währenddessen dürfe der Onlinehändler nur Lebensmittel sowie Hygieneartikel und Medizinprodukte vertreiben. Andernfalls drohe dem Unternehmen eine Strafe von einer Million Euro.
Astrazeneca testet Wirkung von Krebsarznei bei COVID-19
Der Pharmakonzern Astrazeneca will sein Blutkrebsmittel Calquence auch zur Behandlung von Covid-19 einsetzen. Das Unternehmen will es zu diesem Zweck nun bei schwerkranken Patienten mit Überreaktion des Immunsystems testen. Die Tests sollen an mehreren Stellen in den USA und Europa stattfinden. Es soll geprüft werden, ob die Therapie die Todesfälle und "die Notwendigkeit der assistierten Beatmung" bei Covid-19-Patienten verringern kann.
Barclays stoppt geplanten Stellenabbau - Dokument
Barclays stoppt angesichts der Probleme ihrer Mitarbeiter eine zuvor beschlossene Runde von Stellenkürzungen. Sie will nun zudem denjenigen Mitarbeitern, die von den jüngsten Entlassungsprogrammen inmitten der Covid-19-Krise betroffen sind, finanzielle Unterstützung anbieten.
Boeing verliert wegen Coronavirus-Pandemie Flugzeugaufträge
Der Flugzeugbauer Boeing hat im März Bestellungen für mehr als 300 Maschinen verloren, da Fluggesellschaften weltweit ihre Flottenplanung in Reaktion auf die Coronavirus-Pandemie an die erwartete künftige Nachfrage anpassen. Die meisten Stornierungen betrafen die Unglücksmaschine 737 Max, für die Kunden 150 Bestellungen stornierten. Zudem setzte Boeing selbst den Status einiger Aufträge zurück, weil die Fluggesellschaften finanziell nun nicht mehr so gesund dastehen wie vor der Krise.
Cisco kommt Kunden entgegen
Die Cisco Systems Inc gewährt ihren Kunden eine Zahlungspause sowie die Möglichkeit einer Stundung der Beträge für den Kauf von Produkten oder Dienstleistungen bis ins neue Jahr hinein. Das Technologieunternehmen sagte, es werde Kunden das Bezahlen für Produkte 90 Tage aufschieben lassen und ihnen erlauben, 95 Prozent der Kosten auf 2021 aufzuschieben. Das Programm umfasse die gesamte Software, Hardware und Dienstleistungen.
Glaxosmithkline und Sanofi kooperieren bei Covid-19-Impfstoff
Glaxosmithkline und Sanofi wollen die Entwicklung eines Impfstoffs gegen Covid-19 gemeinsam schultern. Die beiden Pharmakonzerne haben nach eigenen Angaben eine entsprechende vorläufige Vereinbarung unterzeichnet.
JP Morgan verbucht wegen hoher Rückstellungen Gewinneinbruch
Die US-Großbank JP Morgan hat im ersten Quartal 2020 wegen der Coronavirus-Pandemie fast 7 Milliarden US-Dollar zusätzlich zurückgestellt und in der Folge einen Gewinnrückgang um 69 Prozent verbucht. Die Rückstellung für mögliche Kreditausfälle summierte sich im Auftaktquartal des Vorjahres auf lediglich 1,5 Milliarden.
Wells-Fargo-Gewinn bricht nach höheren Rückstellungen um 89% ein
Die US-Großbank Wells Fargo hat im ersten Quartal wegen hoher Rückstellungen für mögliche Kreditverluste infolge der Coronavirus-Pandemie einen Gewinneinbruch um 89 Prozent verbucht. Die Bank mit Sitz in San Francisco erwirtschaftete einen Gewinn von 653 Millionen Dollar, verglichen mit 5,86 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum. Je Aktie verdiente Wells Fargo & Co 1 Cent. Analysten hatten laut Factset mit 38 Cent erheblich mehr prognostiziert.
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April 14, 2020 12:43 ET (16:43 GMT)
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