Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
IWF: Großer Lockdown lässt Weltwirtschaft 2020 um 3% schrumpfen
Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet damit, dass die Coronavirus-Pandemie die Weltwirtschaft im laufenden Jahr schrumpfen lassen wird, worauf im nächsten Jahr eine kräftige Erholung folgen soll - vorausgesetzt, dass die Pandemie in der zweiten Jahreshälfte abflaut. Laut IWF dürfte das weltweite Bruttoinlandsprodukt (BIP) unter dieser Annahme 2020 um 3,0 Prozent schrumpfen, nachdem im Januar noch ein Zuwachs von 3,3 Prozent vorausgesagt worden war. Für 2021 prognostiziert der IWF 5,8 (zuvor: 2,4) Prozent Wachstum.
IWF: Zentralbanken könnten in noch riskanteren Kreditmärkten kaufen
Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht das Risiko, dass die Corona-Pandemie länger als bisher angenommen dauern wird, was das Finanzsystem auf eine noch härtere Probe als bisher stellen würde. Als eine Möglichkeit, die Kreditversorgung der Realwirtschaft sicherzustellen, sieht der IWF eine Streckung von Krediten und den Ankauf noch riskanterer Unternehmenspapiere.
G20 wollen über konkrete Corona-Hilfen bei IWF-Tagung sprechen - Kreise
Deutschland macht sich angesichts der aktuellen Corona-Krise innerhalb der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) für ein "kraftvolles und multilaterales" Handeln der Weltgemeinschaft stark. Nach Angaben aus deutschen Regierungskreisen stehen im Mittelpunkt der G20-Gespräche im Rahmen Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) Diskussionen um konkrete Hilfen besonders für Schwellen- und Entwicklungsländer.
EZB: Anleihebestand PEPP steigt in Vorwoche stärker als der von APP
Der Bestand an Wertpapieren, die die Zentralbanken des Eurosystems im Rahmen des Pandemiekaufprogramms PEPP erworben haben, ist in der Woche zum 10. April stärker als die Bestände im Rahmen des APP-Programm gestiegen. Nach Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) nahmen die PEPP-Bestände um 20,555 (Vorwoche: 30,153) Milliarden zu, während sich die APP-Bestände um 16,250 (3,978) Milliarden erhöhten. Beide Programme zusammen bewirkten einen Anstieg der Anleihebestände um 36,805 (34,131) Milliarden Euro.
DIW-Präsident fordert Konjunkturprogramm zum Corona-Exit
Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, hat ein Konjunkturprogramm nach Ende der Corona-Beschränkungen gefordert. Es sei wichtig, dass mit dem Hochfahren der Wirtschaft "dann auch die Nachfrage zurückkommt, dass die Unternehmen dann wirklich wieder Umsätze haben", sagte Fratzscher dem Sender Welt/N24. Deshalb sei es nach dieser Akutphase nötig, "dass der Staat mit einem Konjunkturprogramm auch die Nachfrage stabilisiert".
Gericht spricht Arbeitnehmer Darlehensstundung wegen Corona-Pandemie zu
Das Amtsgericht Frankfurt am Main hat auf Grundlage eines Corona-Schutzgesetzes einem Verbraucher eine verlängerte Frist zur Rückzahlung seiner Kontoüberziehung zugesprochen. Das Gericht gab mit dem am Dienstag veröffentlichten Beschluss dem Eilantrag des Arbeitnehmers statt, der wegen der Corona-Pandemie von Kurzarbeit betroffen ist und dadurch weniger Geld verdient. Die Bank hatte ihn zur Rückzahlung bis zum 8. April aufgefordert.
Laschet vor Corona-Beratungen mit Merkel gegen "Alleingänge irgendeines Landes"
Vor den Corona-Beratungen der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch hat Nordrhein-Westfalens CDU-Regierungschef Armin Laschet ein grundsätzlich gemeinsames Vorgehen der Bundesländer angemahnt. Nach einer Sitzung des Landeskabinetts sprach sich Laschet am Dienstag in Düsseldorf gegen "Alleingänge irgendeines Landes" aus.
Städtetag pocht auf bundeseinheitliches Corona-Vorgehen
Vor der Bund-Länder-Konferenz am Mittwoch hat der Deutsche Städtetag bundesweit einheitliche Regeln bei der Lockerung der Corona-Maßnahmen gefordert. "Für die Kitas zum Beispiel wäre es unglücklich, wenn in einem Land die 5- bis 6-Jährigen in Kürze wieder betreut werden und in einem Nachbarland die 3- bis 4-Jährigen", sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy den Funke-Zeitungen.
Unionsfraktion gegen pauschale Aufstockung des Kurzarbeitergeldes
Die Unionsfraktion im Bundestag hat sich gegen eine pauschale Aufstockung des Kurzarbeitergeldes durch den Staat ausgesprochen. "Jetzt das Gesetz zu ändern, halte ich für problematisch", sagte Unionsfraktionsvize Hermann Gröhe (CDU) AFP.
Kartellamtspräsident warnt Unternehmer vor Preisabsprachen in der Krise
Deutschlands oberster Kartellwächter Andreas Mundt befürwortet Kooperationen in der Corona-Krise, warnt Unternehmen aber vor Preisabsprachen. "Wenn es gute Gründe für eine notwendige Zusammenarbeit zwischen Unternehmen gibt, dann unterstützen wir diese auch, sagte der Präsident des Bundeskartellamts dem Handelsblatt. Das Kartellrecht ziehe aber gerade in solch schwierigen Zeiten auch eine wichtige Grenze, sagte Mundt.
Wirtschaftsrat der CDU attackiert EKD-Chef wegen Aussagen zu Steuern
Der Wirtschaftsrat der CDU attackiert den Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, wegen seiner Forderung nach höheren Steuern für Reiche. "Da wird von Ihnen in schwerster Zeit - wieder einmal - Ihr wichtiges Amt statt zur Ermutigung für politische Botschaften missbraucht", zitierte das Portal Focus Online am Dienstag aus einem Brief der Wirtschaftsratspräsidentin Astrid Hamker an Bedford-Strohm.
VDMA pocht auf Verlängerung des Kurzarbeitergeldes
Die deutschen Maschinenbauer mahnen die Bundesregierung, die Bezugsdauer des Kurzarbeitergeldes für Beschäftigte über zwölf Monate hinaus zu verlängern. Davon könnten viele Maschinenbauer profitieren, erklärte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA).
CDU-Politiker fordern EU-Vorgehen bei Schutzausrüstung - Zeitung
In der Debatte um den Aufbau neuer Produktionskapazitäten für Schutzausrüstung und Arzneimittel dringen Unionspolitiker auf eine europäische Lösung. Die Herangehensweise der EU-Mitgliedstaaten, wegen der Corona-Pandemie zunächst in aller Eile nationale Kapazitäten zu mobilisieren, sei nicht mehr zeitgemäß, heißt es nach Angaben der Funke Mediengruppe in einem Aufruf der Vizechefin der Union im Bundestag, Katja Leikert, und des CDU-Gesundheitsexperten im EU-Parlament, Peter Liese.
China genehmigt klinische Tests weiterer möglicher Corona-Impfstoffe
Die chinesischen Behörden haben klinische Tests für zwei weitere mögliche Corona-Impfstoffe genehmigt. Die Wirkstoffe enthielten deaktivierte Bestandteile des neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2, sagte Wu Yuanbin vom chinesischen Forschungsministerium am Dienstag bei einem Pressebriefing. Für diese Stoffe sei eine erste Reihe von Tests an Menschen genehmigt worden.
Trump wirft US-Gouverneuren in Coronavirus-Streit "Meuterei" vor
US-Präsident Donald Trump hat Gouverneuren im Streit um mögliche Lockerungen der strengen Corona-Regelungen eine "Meuterei" vorgeworfen. Trump schrieb am Dienstag im Kurzbotschaftendienst Twitter in ironischem Tonfall, der Abenteuerfilm "Meuterei auf der Bounty" sei einer seiner Lieblingsfilme. Eine "gute, altmodische Meuterei ab und an" sei "aufregend und belebend anzuschauen, insbesondere wenn die Meuterer so viel vom Kapitän wollen".
Zahl der Covid-19-Todesfälle in Großbritannien steigt auf über 12.000
Mit mehr als 770 neuen Todesfällen innerhalb eines Tages ist die Zahl der in Großbritannien an der Lungenkrankheit Covid-19 verstorbenen Menschen auf insgesamt mehr als 12.000 gestiegen. Die britische Regierung meldete am Dienstag 778 neue Todesopfer, womit die Zahl der täglich gemeldeten Todesfälle anstieg.
Britische Altenheime schlagen Alarm wegen Corona-Krise
Seniorenvertreter und Betreiber haben sich alarmiert über die Lage in britischen Altenheimen in der Corona-Krise gezeigt. Alte Menschen würden in der Pandemie einfach ihrem Schicksal überlassen und tauchten in den Statistiken nicht auf, schrieb Ros Altmann, die sich seit Jahrzehnten für die Rechte alter Menschen einsetzt, in einem Meinungsbeitrag für die Daily Mail.
Scholz: Grundrente kommt wie geplant zum 1. Januar
Bundesfinanzminister Olaf Scholz ist Zweifeln an der pünktlichen Einführung der Grundrente entgegengetreten. "Wir werden die Grundrente zum 1. Januar 2021 einführen", sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Deutsche Wirtschaft will wegen Corona längere Brexit-Übergangsfrist
Die deutsche Wirtschaft plädiert wegen der Corona-Krise für eine Verlängerung der Brexit-Übergangsphase. "Der Zeitplan bis Jahresende war schon vorher ambitioniert, jetzt wird er aus Sicht der Wirtschaft zunehmend unrealistisch", warnte Ilja Nothnagel, Mitglied des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK).
+++ Konjunkturdaten +++
USA
Redbook: Einzelhandelsumsatz erste Woche Apr -8,3% gg März
Redbook: Einzelhandelsumsatz erste Woche Apr -2,0% gg Vorjahr
DJG/DJN/AFP/hab
(END) Dow Jones Newswires
April 14, 2020 13:15 ET (17:15 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.