Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MITTWOCH: Die Börsen in Südkorea bleiben wegen der Parlamentswahl geschlossen.
TAGESTHEMA
Adidas holt sich angesichts der Probleme inmitten der Corona-Krise finanzielle Hilfe vom Staat. Der Sportartikelhersteller erhält einen revolvierenden Konsortialkredit von 3,0 Milliarden Euro. Der Kredit hat eine Laufzeit bis Juli 2021; während der Laufzeit müssen die Aktionäre auf eine Dividende verzichten - falls Adidas den Kredit nicht vorzeitig zurückzahlt, also bis Juli 2021. Eine Prognose für 2020 traut sich der DAX-Konzern weiterhin nicht zu.
TAGESTHEMA II
Die chinesische Zentralbank hat zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise einen wichtigen mittelfristigen Zinssatz zur Refinanzierung von Finanzinstituten gesenkt. Dies könnte auch den Weg für niedrigere Leitzinsen ebnen. Wie die People's Bank of China (PBOC) mitteilte, wird der Zins für die einjährige mittelfristige Darlehensfazilität (MLF) für Finanzinstitute auf 2,95 Prozent von 3,15 Prozent gesenkt. Die PBOC hat zum letzten Mal im Februar dieses Jahres den Leitzins für kurzfristige Kredite gesenkt. Der einjährige Referenz-Satz (LPR) ist locker an den Zinssatz für die Kreditfazilität gekoppelt. Zudem hat die chinesische Zentralbank über MLF-Operationen 100 Milliarden Yuan, umgerechnet rund 13 Milliarden Euro, an Liquidität zur Verfügung gestellt.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
07:00 NL/ASML Holding NV, Ergebnis 1Q
07:30 NL/TomTom NV, Ergebnis 1Q
11:55 US/Unitedhealth Group Inc, Ergebnis 1Q
12:45 US/Bank of America Corp, Ergebnis 1Q
13:25 US/Goldman Sachs Group Inc, Ergebnis 1Q
14:00 US/Citigroup Inc, Ergebnis 1Q
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:30 Empire State Manufacturing Index April PROGNOSE: -32,5 zuvor: -21,5 14:30 Einzelhandelsumsatz März PROGNOSE: -8,0% gg Vm zuvor: -0,5% gg Vm Einzelhandelsumsatz ex Kfz PROGNOSE: -5,0% gg Vm zuvor: -0,4% gg Vm 15:15 Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung März Industrieproduktion PROGNOSE: -3,5% gg Vm zuvor: +0,6% gg Vm Kapazitätsauslastung PROGNOSE: 73,7% zuvor: 77,0% 16:00 Lagerbestände Februar PROGNOSE: -0,4% gg Vm zuvor: -0,1% gg Vm 16:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA) 20:00 Fed, Beige Book
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
11:00 GB/Auktion 0,75-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Oktober 2029 im Volumen von 3 Mrd GBP 11:30 DE/Auktion 2,50-prozentiger Bundesanleihen mit Laufzeit Juli 2044 im Volumen von 1 Mrd EUR 12:00 CZ/Auktion neuer 0,1-prozentiger Anleihen mit Laufzeit April 2022 im Volumen von max. 5 Mrd CZK Auktion 0,25-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Februar 2027 im Volumen von max. 5 Mrd CZK Auktion 1,20-prozentiger Anleihen mit Laufzeit März 2031 im Volumen von max. 4 Mrd CZK 12:30 GB/Auktion 1,75-prozentiger Anleihen mit Laufzeit September 2037 im Volumen von 2 Mrd GBP
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- % DAX-Future 10.693,00 -0,21 S&P-500-Indikation 2.836,00 -0,60 Nasdaq-100-Indikation 8.662,50 -0,61 Nikkei-225 19.550,49 -0,45 Schanghai-Composite 2.820,92 -0,23 +/- Ticks Bund -Future 171,56 +20 Vortag: INDEX Vortagesschluss +/- % DAX 10.696,56 1,25 DAX-Future 10.715,00 0,47 XDAX 10.727,21 0,44 MDAX 22.374,20 1,24 TecDAX 2.879,94 3,23 EuroStoxx50 2.917,74 0,86 Stoxx50 2.818,64 0,87 Dow-Jones 23.949,76 2,39 S&P-500-Index 2.846,06 3,06 Nasdaq-Comp. 8.515,74 3,95 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 171,36% +72
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Der Markt dürfte weiter die insgesamt verbesserte Meldungslage um den Coronavirus honorieren, auch wenn mit den USA und Frankreich Sorgenfalten bleiben. Die USA sind mittlerweile der weltweite Hotspot der Viruskrise geworden. An der Wall Street ging es aufgrund der massiven staatlichen Hilfen aber deutlich nach oben. Vor allem der Airline-Sektor steht im Blick, nachdem der Weg nun frei ist für Unterstützungen der US-Unternehmen. China lockert dazu weiter die Geldpolitik und hat einen Schlüsselzinsssatz gesenkt. Sorgen macht nur die weitere Schwäche des Ölpreises, der vor allem unter geringer Nachfrage leidet. Mit Interesse wird daher auf den Monatsbericht der IEA am Vormittag zum Ölmarkt geblickt. In Deutschland sind die Augen auf die Konferenz der Länderchefs mit der Bundesregierung gerichtet. Hier soll über das weitere Vorgehen der behördlichen Auflagen in der Coronakrise entschieden werden. Insgesamt rechnen Händler mit wenig veränderten Startkursen.
Rückblick: Freundlich - Stützend wirkten die jüngsten Wirtschaftsdaten aus China. Dort sind zwar die Ex- und Importe im März weiter zurückgegangen, jedoch in einem geringeren Tempo und auch nicht im befürchteten Rahmen. Aber auch von der Corona-Pandemie in Europa gab es Daten, die zuversichtlich stimmten. Zudem stieß der Auftakt der US-Berichtssaison überwiegend auf positive Resonanz. Während sich in einigen Ländern der Eurozone Lockerungen der Ausgangssperren abzeichnen, überraschte Frankreich mit einer Verlängerung. Die Pariser Börse hinkte den übrigen Börsen hinterher. Für Generali ging es 2,1 Prozent nach oben. Positiv wertete Equita die bestätigte Dividende. Französische Autotitel lagen schwach im Markt. Renault gaben 2,8 Prozent nach, während es für Peugeot gleich um 5,9 Prozent nach unten ging. Renault hatte mitgeteilt, aus dem Gemeinschaftsunternehmen mit Dongfeng auszusteigen. Den Franzosen bleibe damit kaum mehr als der Heimatmarkt, hieß es. Carnival sanken 5,7 Prozent. Da Kreuzfahrtreedereien ihre Schiffe oft unter Billigflaggen betreiben, ist die Aussicht auf Staatshilfen eher gering. Dazu hatte Carnival den Stopp ihrer Reiseaktivitäten verlängert.
DAX/MDAX/TECDAX
Fester - Gewinner im DAX waren Wirecard mit Aufschlägen von 8 Prozent. Besondere Nachrichten zu dem Titel gab es nicht. Anleger setzten darauf, dass die Coronavirus-Krise langfristig positiv für Zahlungsabwickler ist. Mit Abschlägen von 6,1 Prozent nahmen MTU an der Erholung nicht teil. Im Handel wurde auf die jüngste Erholung der Aktie sowie die langfristig schlechten Aussichten für die Luftfahrtbranche verwiesen. Schlecht werden auch die Aussichten für die Reisebranche eingeschätzt: Tui verloren 7,9 Prozent. Osram haussierten um 12 Prozent. Damit schloss die Aktie nicht mehr so weit unterhalb des AMS-Angebotspreises. Bedenken über das Scheitern der Transaktion scheinen sich aufzulösen. Encavis setzten den Höhenflug mit einem Plus von 14,1 Prozent fort. Bei den Anlegern scheint sich die Meinung durchgesetzt zu haben, dass das Unternehmen nur begrenzt von der Coronavirus-Krise betroffen ist.
XETRA-NACHBÖRSE
In einem sehr lebhaften nachbörslichen Geschäft legten Adidas rund 2 Prozent zu, wie ein Händler von Lang & Schwarz sagte. Das Unternehmen holt sich angesichts der Probleme inmitten der Corona-Krise finanzielle Hilfe vom Staat. Der Sportartikelhersteller erhält nach eigenen Angaben einen revolvierenden Konsortialkredit von 3,0 Milliarden Euro. Während der Laufzeit müssen die Aktionäre auf eine Dividende verzichten - falls Adidas den Kredit nicht vorzeitig zurückzahlt. Die Lufthansa-Aktie fiel ebenfalls auf mit einem Plus von 2,3 Prozent.
USA / WALL STREET
Kräftige Gewinne - Jüngste Fallzahlen gaben Anlass zur Hoffnung, dass die Corona-Pandemie in vielen Ländern ihren Höhepunkt überschritten haben könnte. Zuversichtlich stimmten daneben auch Daten zur chinesischen Handelsbilanz, die besser ausgefallen waren als erwartet. Vor allem Technologiewerte gehörten zu den Favoriten der Anleger. Der Nasdaq-Composite hat den Bärenmarkt verlassen. Johnson & Johnson hat im Auftaktquartal zwar mehr umgesetzt und verdient als erwartet, senkte aber wegen der Pandemie ihre Jahresziele. Die Aktie stieg um 4,7 Prozent. Die Zahlen der beiden Berichtsbanken JP Morgan und Wells Fargo wurden zunächst positiv aufgenommen, doch Anleger wurden zunehmend skeptisch. Für JPM ging es schließlich um 2,1 Prozent nach unten. Der Kurs von Wells Fargo reagierte sogar mit einem Minus von 3,7 Prozent auf den Quartalsausweis. Beide Banken hatten wegen hoherer Rückstellungen einen Gewinneinbruch verzeichnet. Amazon steigerten sich um weitere 5,3 Prozent. Die Aktie hat bei knapp 2.292 Dollar ein neues Allzeithoch erreicht. Das Unternehmen gilt als Profiteur der Corona-Krise. Apple hat ein neues Tool zur Auswertung von Mobilitätsdaten vorgestellt, das nach Konzernangaben die Bemühungen zur Eindämmung des Covid-19-Pandemie unterstützen könnte. Die Aktie rückte um 5,1 Prozent vor. Die Boeing-Aktie verlor dagegen 3,6 Prozent. Der Flugzeugbauer hat im März Bestellungen für mehr als 300 Maschinen verloren.
Staatsanleihen erfuhren ebenfalls Zulauf. Steigende Notierungen drückten die Zehnjahresrendite um 2,6 Basispunkte auf 0,74 Prozent.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
April 15, 2020 01:47 ET (05:47 GMT)
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