Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
IEA erwartet wegen Corona für 2020 Rekordrückgang der Ölnachfrage
Die Internationale Energieagentur (IEA) erwartet wegen der Corona-Pandemie für das laufende Jahr einen Rekordrückgang der weltweiten Ölnachfrage. Wie aus dem aktuellen IEA-Monatsbericht hervor geht, prognostiziert die IEA, dass die tägliche Nachfrage im Jahresdurchschnitt um 9,3 Millionen Barrel unter dem Niveau des Vorjahres liegen wird. Besonders deutlich fällt der Nachfragerückgang demnach aktuell aus: Für April, Mai und Juni werden Rückgänge um 29, 26 und 15 Millionen Barrel vorausgesagt.
Fed/Daly erwartet keine V-förmige Erholung der US-Wirtschaft
Die Gouverneurin der Federal Reserve Bank of San Francisco, Mary Daly, rechnet nicht damit, dass es nach der scharfen Rezession infolge der Corona-Pandemie zu einer V-förmigen Erholung der US-Wirtschaft kommen wird. "Ich rechne für 2020 eher mit negativen Quartalsraten und dann einer allmähliche Rückkehr zu Wachstum im Jahr 2021", sagte Daly.
Ministerium erwartet für zweite Jahreshälfte wirtschaftliche Erholung
Die deutsche Wirtschaft dürfte sich im zweiten Halbjahr von ihrem durch die Corona-Krise ausgelösten Einbruch langsam erholen. Das Bundeswirtschaftsministerium erwartet, dass die aktuelle Rezession bis Mitte des Jahres andauern wird.
Bundesregierung: Nur vorsichtige, schrittweise Lockerung der Corona-Maßnahmen
Auch nach den Corona-Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten der Länder am Mittwoch wird es keine weitreichende Lockerung der Kontaktbeschränkungen geben. Das erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin.
Binnen-Grenzkontrollen bis zum 4. Mai verlängert
Die Kontrollen an den deutschen Binnengrenzen werden zunächst bis zum 4. Mai fortgeführt. Darüber habe Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) das Corona-Kabinett informiert, wie sein Sprecher Björn Grünewälder in Berlin mitteilte. Betroffen sind die Grenzen zur Schweiz, zu Frankreich, Luxemburg, Dänemark sowie die Luftgrenzen zu Italien und Spanien.
BA: Zahl der Anzeigen von Kurzarbeit steigt um 12% auf 725.000
Die Zahl der Betriebe in Deutschland, die Kurzarbeit für ihre Mitarbeiter planen, ist in der vergangenen Woche um 12 Prozent auf 725.000 gestiegen. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte, kamen die Anzeigen aus allen Wirtschaftsbereichen, vor allem aber aus Einzelhandel und das Gastgewerbe.
BDI will baldige Corona-Lockerungen und zeitliche Vorgaben der Politik
Die deutsche Industrie pocht auf baldige Lockerungen der Corona-Maßnahmen. Wichtig sei, dass es klare zeitliche Vorgaben der Politik und beim unternehmerischen Neustart ein landesweit einheitliches Vorgehen gebe, sagte der Präsident des Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) vor dem Gespräch zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten der Länder.
Eurogruppen-Chef fordert schnelle Entscheidung über Eurobonds
Im Streit um die Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise hat der Chef der Eurogruppe, Portugals Finanzminister Mário Centeno, eine schnelle Entscheidung gefordert. "Wir haben dafür nur ein paar Wochen Zeit", sagte Centeno der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Er erwarte von der Video-Konferenz der EU-Staats- und Regierungschefs in der kommenden Woche klare Handlungsanweisungen.
FSB: Staaten einigen sich auf Prinzipien für Covid-Reaktion
Die weltweiten Aufsichtsbehörden haben sich nach Aussage des Financial Stability Board (FSB) auf Prinzipien für den Umgang mit den wirtschaftlichen und finanziellen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie geeinigt. Grund ist die Wahrnehmung, dass es trotz der entschlossenen Maßnahmen von Regierungen, Zentralbanken und Finanzaufsichtsbehörden eine anhaltende Unsicherheit über Ausmaß und Dauer der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie gebe, die das Finanzsystem weiter belaste.
EZB teilt bei 84-tägigem Dollar-Tender 2,260 Milliarden zu
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bei ihrem wöchentlichen Dollar-Tender mit einer Laufzeit von 84 Tagen 2,260 (zuvor: 11,231) Milliarden US-Dollar an elf (19) Banken zugeteilt. Der Tender hat einen Festzinssatz von 0,33 (0,33) Prozent.
EZB teilt bei täglichem Dollar-Tender 4,806 Milliarden zu
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bei ihrem täglichen Dollar-Tender mit einer Laufzeit von sieben Tagen 4,806 Milliarden US-Dollar an zwölf Banken zugeteilt. Am Vortag hatten vier Banken eine Summe von 485 Millionen nachgefragt und erhalten. Der Tender hat einen Festzinssatz von 0,30 (zuvor: 0,31) Prozent.
Inzwischen mehr als eine Million Corona-Infektionen in Europa
In Europa haben sich mittlerweile mehr als eine Million Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Bis Mittwochmorgen wurden laut amtlichen Angaben europaweit 1.003.284 Fälle diagnostiziert. Dies ist etwas mehr als die Hälfte der weltweit nachgewiesenen Infektionen. Europaweit gab es bisher rund 84.500 registrierte Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus.
Richterbund mahnt Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen im Kampf gegen Corona an
Vor den Bund-Länder-Beratungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie hat der Deutsche Richterbund (DRB) die Politik zur Wahl verhältnismäßiger Mittel aufgefordert. Es sei "verfassungsrechtlich geboten, einen wirksamen Gesundheitsschutz der Bevölkerung mit möglichst schonenden Mitteln zu erreichen", erklärte DRB-Bundesgeschäftsführer Sven Rebehn.
Bereits eine Million Bewilligungen für Corona-Soforthilfe für Selbstständige
Die Soforthilfen der Bundesregierung für Selbstständige und Kleinstunternehmen wegen der Coronavirus-Pandemie werden rege nachgefragt. Die Zahl der bewilligten Anträge habe am Mittwoch die Eine-Million-Marke überstiegen, teilte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums mit. Das seien Zuschüsse von rund acht Milliarden Euro, die nicht zurückgezahlt werden müssten.
Grüne fordern europäische Abstimmung bei Ausstieg aus Corona-Beschränkungen
Die Grünen-Fraktion fordert von der Bundesregierung eine Abstimmung mit den europäischen Partnern beim Ausstieg aus den Corona-Beschränkungen. "Alle europäischen Länder und der gesamte europäische Binnenmarkt sind von der Corona-Pandemie betroffen", sagte die Grünen-Europaexpertin Franziska Brantner.
Außenbeauftragter kritisiert US-Zahlungsstopp an WHO scharf
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat den von US-Präsident Donald Trump verkündeten Stopp der Zahlungen an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) scharf kritisiert. Die Entscheidung sei "zutiefst" bedauerlich, erklärte Borrell.
Vier Festnahmen bei Razzia gegen mutmaßliche IS-Zelle in Nordrhein-Westfalen
Bei einer Razzia gegen eine mutmaßliche IS-Zelle haben Ermittler am Mittwochmorgen in Nordrhein-Westfalen vier tadschikische Staatsbürger festgenommen. Die Verdächtigen sollen gemeinsam mit einem bereits seit März 2019 inhaftierten weiteren Verdächtigen Anschläge auf Einrichtungen von US-Streitkräften in Deutschland oder auch Einzelpersonen geplant haben, wie die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mitteilte. Insbesondere planten sie demnach einen Mordanschlag auf einen Menschen, der sich "aus Sicht der Beschuldigten islamkritisch in der Öffentlichkeit geäußert hatte".
Studie: Schon 2022 droht massiver Mangel an Ladepunkten
Der Ausbau der Elektromobilität dürfte schon Mitte der 2020er einer Studie zufolge wegen zu weniger verfügbarer Ladepunkte gebremst werden. In Mehrfamilienhäusern werde der Engpass besonders stark, heißt es in einer Studie der Deutschen Energie-Agentur (dena) und des Beratungsunternehmens Prognos AG im Auftrag des Energieversorgers EnBW. Demnach verfügt Deutschland in Ein- oder Zweifamilienhäusern zwar über ein Potenzial von bis zu 12 Millionen privaten Ladepunkten, bei Gebäuden mit drei oder mehr Wohnungen sind es jedoch höchstens 1,8 Millionen.
Offshore-Windparkbetreiber erhöhen Druck auf Regierung
Die Offshore-Branche hat eine rasche Verlängerung der zugesagten Förderung für Windkraft auf See gefordert. Dazu müsse die bereits im Klimapaket der Bundesregierung zugesagte Erhöhung des Ausbauziels von derzeit 15 auf 20 Gigawatt im Jahr 2030 endlich gesetzlich umgesetzt werden, heißt es in den Handlungsempfehlungen des Bundesverbands der Windparkbetreiber Offshore (BWO).
+++ Konjunkturdaten +++
SCHWEDEN
März Verbraucherpreise -0,2% gg Vormonat
März Verbraucherpreise PROGNOSE: -0,4% gg Vormonat
März Verbraucherpreise +0,6% gg Vorjahr
März Verbraucherpreise PROGNOSE: +0,5% gg Vorjahr
USA
MBA Market Index Woche per 10. Apr +7,3% auf 770,7 (Vorwoche: 718,2)
MBA Purchase Index Woche per 10. Apr -1,8% auf 182,6 (Vorwoche: 185,9)
MBA Refinance Index Woche per 10. Apr +10,1% auf 4.242,7 (Vorwoche: 3.853,1)
DJG/DJN/AFP/hab
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April 15, 2020 07:30 ET (11:30 GMT)
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