
Die vornehmlich orthodoxen Bulgaren feiern den Ostersonntag in diesem Jahr am 19. April - eine Woche später als die Westkirchen. Um den orthodoxen Palmsonntag am 12. April herum hatte es einen Ansturm von Menschen auf Märkte gegeben. Die Bulgaren hatten massenhaft - oft ohne jegliche physische Distanz - frisches Gemüse und Blumen gekauft. In den Kirchen gab es kaum Gläubige.
Vor Palmsonntag hatten Ärzte aus Kliniken mit Covid-19-Patienten die Bulgaren aufgerufen, nicht in die geöffneten Kirchen zu gehen. "Lasst uns die Krankenhäuser nicht in Leichenhäuser umwandeln", hatte der Direktor der Aleksandrowska-Klinik in Sofia, Kostadin Angelow, gewarnt.
Auch über Ostern sollen die orthodoxen Kirchen in Bulgarien nicht geschlossen werden. Es gelten weiterhin strenge Hygieneregeln sowie Maskenpflicht. Bulgariens orthodoxe Kirche rief die Gläubigen am Mittwoch auf, am Karfreitag das rituelle Grabtuch Jesu dieses Jahr nicht zu küssen. Außerdem sollen in den Kirchen jetzt keine Blumen und Geranien verteilt werden.
In Bulgarien wurden bis Mittwochabend 747 Coronavirus-Fälle identifiziert. 36 Menschen starben. 105 wurden wieder gesund. In dem Balkanland haben nur Apotheken, Supermärkte, Banken und Tankstellen geöffnet./el/DP/fba
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